Mit dem Ziel, Frauen in der Informations- und Kommunikationstechnik-Branche (ICT) sichtbar zu machen und mehr Mädchen und Frauen dafür zu gewinnen, hat der VÖSI (Verband Österreichischer Software Innovationen) vor vier Jahren die Special Interest Group WOMENinICT ins Leben gerufen. Aufgrund des hohen Zuspruchs konnte sie vergangene Woche einen weiteren Meilenstein erreichen: Die Expansion nach Oberösterreich. Beim zugehörigen Kick-off-Event im Headquarter der FACC AG in Ried im Inkreis waren zahlreiche Branchenvertreterinnen des Bundeslandes dabei.
Luftfahrtunternehmen als Gastgeber
Bei einem gemütlichen Networking-Lunch zu Beginn der Veranstaltung konnten die Teilnehmerinnen erste Kontakte knüpfen und sich in lockerer Atmosphäre austauschen. Anschließend erhielten sie spannende Einblicke in das internationale Luftfahrunternehmen FACC, dessen IT-Bereich sowie ihre Strategien für Vielfalt und Diversität, und zwar von den beiden Vortragenden Alexander Hochmeier (VP IT & Security) und Kathrin Gerauer (Expert IT Shared Services). Der Konzern ist dahingehend ein passender Gastgeber, da auch hier im September 2023 ein Frauennetzwerk unter dem Namen "FACC Wings for Women" gegründet wurde.
"Wir verfolgen in unserer IT & Security der FACC drei große Stoßrichtungen", unterstrich Hochmeier. "Erstens fördern wir Vielfalt ganz allgemein, denn Vielfalt zieht Vielfalt an. Zweitens stellen wir das Wollen vor das Können und investieren gezielt in Reskilling und Upskilling. Drittens bieten wir unseren Kolleg:innen lebensphasenorientiertes Arbeiten. Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist das Sichtbarmachen unserer Rolemodels auf allen Ebenen. Es ist der Mix, der den Unterschied macht – ein breites Bündel an Maßnahmen ist notwendig, um die ICT-Branche zukunftsfähig und inklusiv zu gestalten."
Dem schließt sich auch Gerauer an und betont, dass auch Quereinsteiger:innen bei der FACC gute Chancen hätten: "IT lebt von Vielfalt und profitiert davon: Quereinsteiger:innen bringen externe Perspektiven in die IT ein, die in Kombination mit entsprechenden Rahmenbedingungen Hebel für mehr Resilienz und Game-Changer im Fachkräftemangel sein können."
Expansion in den Westen
Im Anschluss betrat Christine Wahlmüller-Schiller, Leiterin von WOMENinICT, die Bühne und gab einen Überblick über die Ziele ihres Netzwerkes: Für die Sichtbarmachung und Förderung von Frauen werden unter anderem Rolemodel-Events, das Mentoring-Programm GRACE, Auftritte bei Messen und Events bis hin zu Schulbesuchen veranstaltet. Ein verstärkter Austausch sei dahingehend wichtig, da laut VÖSI Branchenstudie der Frauenanteil in der ICT-Branche bei nur 18 Prozent liegt.
"Der Fachkräftemangel ist gekommen, um zu bleiben", knüpfte Hochmeier an. "Frauen sind in der ICT-Branche nach wie vor stark unterrepräsentiert. ICT ist eine Zukunftsbranche, die Frauen dabei helfen kann, den Gender-Pay-Gap zu schließen. Außerdem bietet ICT gute Rahmenbedingungen für flexibles und lebensphasenorientiertes Arbeiten. VÖSI WOMENinICT macht diese Aspekte sichtbar und zeigt die Chancen auf, die die Branche für Frauen bietet."
2020 in Wien gegründet, hat das Netzwerk inzwischen rund 140 WOMENinICT Botschafterinnen und mehr als 3.000 Mitglieder. "Oberösterreich ist nun der erste Schritt in den Westen, wir wollen 2025 sukzessive das Netzwerk ausweiten – die nächsten regionalen Chapter im Westen sind Salzburg und Tirol, im Süden wird es die Steiermark sein", kündigte Wahlmüller-Schiller an.
Führung durch die FACC
Nach den Vorträgen erhielten die Teilnehmerinnen eine umfassende Führung durch die Fertigung der FACC AG, wo sie erfuhren, wie Flugzeugteile produziert werden und wie eng IT und OT (Operational Technology) dafür zusammenarbeiten müssen. Zu den Gästen des Auftakt-Events im Innviertel zählten neben zahlreichen WOMENinICT Botschafterinnen und IT-Expertinnen aus Oberösterreich etwa auch Beate Zechmeister, Leiterin des Frauenreferats OÖ, sowie Florian Brunner vom 42 Digital Excellence Campus Wels.
www.womeninict.at
www.voesi.or.at
www.facc.com
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