Fotos der Präsentation
Raiffeisen, ÖAMTC und Siemens machen das Aufladen von E-Autos günstiger

Die drei Unternehmen arbeiten in Sachen Elektromobilität zusammen und versprechen heimischen E-Autofahrer:innen attraktive Ladetarife.

Der ÖAMTC, Raiffeisen und Siemens haben am Dienstag zu einer Pressekonferenz nach Wien geladen. Dort wurde bekanntgegeben, dass die drei Unternehmen eine Mobilitätspartnerschaft starten. Gemeinsam wollen sie einen völlig neuen Ansatz beim Laden von E-Fahrzeugen bieten. Fahrer:innen von Elektroautos können ab dem ersten Quartal 2025 an öffentlichen Ladestationen Ökostrom direkt von den Raiffeisen Energiegenossenschaften beziehen. Das soll einen finanziellen Vorteil bringen. Durch die gemeinschaftliche Stromproduktion von Bürger:innen, Unternehmen und Gemeinden werde E-Mobilität nicht nur nachhaltiger, sondern ebenfalls günstiger, zeigt man sich überzeugt.

So funktioniert's

Im Rahmen der neuen Mobilitätspartnerschaft sollen in einem ersten Schritt bestehende und anschließend neu errichtete Ladestationen in die Raiffeisen Energiegenossenschaften integriert werden. Von diesen Genossenschaften produzierter, überschüssiger Strom wird demnach direkt vor Ort an den Ladestationen verwertet. Das soll die regionale Energienutzung stärken und die Effizienz der lokalen Stromerzeugung maximieren. Durch die intelligente Vernetzung von Energieerzeugung und E-Mobilität entstehen neue Synergien, von denen alle Beteiligten profitieren, teilten die drei Partner mit.

Doch wie viel können E-Autofahrer:innen dadurch sparen. Den offiziellen Angaben zufolge gelten die bekannten ÖAMTC ePower Tarife, für die es jedoch einen Energiegenossenschaftsbonus gibt. Mitglieder lokaler Raiffeisen Energiegenossenschaften sollen von bis zu 30 Prozent Ersparnis profitieren, Mitglieder von Bürgerenergiegenossenschaften von bis zu 20 Prozent. Damit werde nachhaltiges Laden nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch interessant.

Zeitplan

Ab 2025 soll das Konzept schrittweise in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und in Kärnten umgesetzt werden. Der Startschuss fällt jedoch im Burgenland. Dort hat die Raiffeisen Burgenland seit 2022 laut eigenen Angaben ein österreichweit einzigartiges Netzwerk aus Energiegenossenschaften etabliert - mit attraktiven Tarifen für Stromkonsument:innen und Einspeiser:innen. Als einziges Bundesland erreiche man damit eine hundertprozentige Flächenabdeckung mit Energiegenossenschaften. Das Modell zeige, wie Bürger:innen, Unternehmen und Gemeinden gemeinsam Verantwortung übernehmen, die Energiewende aktiv mitgestalten und dabei gleichzeitig von günstigem, sauberem Strom profitieren. Das Raiffeisen-Modell habe sich bewährt und wird österreichweit ausgeweitet – 100 Genossenschaften wurden demnach bereits gegründet.

Das sagen die Partner

Im Rahmen der Pressekonferenz haben die Partner und weitere involvierte Personen ihre Sicht der Dinge vorgelegt. Ernst Kloboucnik, ÖAMTC Landesdirektor für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, sagte "Wir gestalten die Mobilitätswende aktiv mit: Als Mobilitätspartner bringen wir den nachhaltigen und günstigen Strom aus Energiegemeinschaften erstmals an die öffentlichen Ladesäulen. Damit nutzen die Menschen regional erzeugten Strom und profitieren von fairen und transparenten Tarifen. Wir freuen uns, diese Vorteile nach dem Start im Burgenland auch in anderen Bundesländern anbieten zu können und damit einen wichtigen Beitrag für gleichermaßen günstige wie umweltschonende Mobilität in Österreich zu leisten."

"Das Burgenland mit seinen flächendeckenden Energiegenossenschaften ist der ideale Startpunkt für diese innovative Mobilitätspartnerschaft. Was hier gemeinsam mit ÖAMTC und Siemens entsteht, ist mehr als nur eine E-Ladeinfrastruktur. Es ist ein zukunftsweisendes Modell für ganz Österreich. Die Mobilitätspartnerschaft zeigt eindrucksvoll, wie die Kraft der Gemeinschaft nicht nur die Energiewende vorantreibt, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für Kommunen, Unternehmen und jede:n Einzelne:n schafft", so Eva Fugger, Raiffeisen Burgenland Generaldirektor-Stellvertreterin.

Andreas Schneemann, Geschäftsführer schneemann.energy group: "Das zukünftige erneuerbare Energiesystem, das eine sichere Energieversorgung aller Sektoren (Strom, Wärme und Mobilität) mit 100 Prozent erneuerbarer Energie gewährleistet, erfordert einen Paradigmenwechsel hin zu dezentraler Energiegewinnung, dezentraler Lastregelung, zu dezentralen Systemdiensten sowie zu einer intensiven Kopplung der Sektoren. Mit der nun realisierten Funktion auf unserer team4.energy Plattform schaffen wir nicht nur die Kopplung der beiden Sektoren Strom und Mobilität, sondern vor allem einen Mehrwert für Mitglieder der Energiegemeinschaften, Betreiber:innen von Ladeinfrastruktur und Besitzer:innen von Elektrofahrzeugen. Es freut mich sehr, dass wir damit einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende und zur Forcierung der Elektromobilität leisten können."

"Wir Kommunen können nicht nur etwas beitragen, sondern sind in vielen Bereichen auch der Schlüssel, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Man kann noch so schöne Pläne auf europäischer Ebene machen, wenn die Kommunen nicht gemeinsam handeln, wird es nicht gelingen. Deswegen nehmen wir in Eisenstadt den Klimaschutz seit vielen Jahren selbst in die Hand: Mit vielen kompetenten Partnern und unterschiedlichen Projekten – vom eigenen Mikro-Öffi-System über die strategische, nachhaltige Stadtplanung bis hin zur Energiegenossenschaft. Wir arbeiten an Strom – und Wärmeerzeugung aus Grünschnitt, Bioabfall und auch Abwasser und nehmen auch mit Stolz bei diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein", fügte Thomas Steiner, Bürgermeister Eisenstadt, hinzu.

Gerrit Pürstl, Leiter Geschäftsbereich E-Mobilität bei Siemens AG Österreich, meinte abschließend: "Diese Partnerschaft wird einen Meilenstein in der nachhaltigen Mobilität darstellen. Als grün denkender Technologiekonzern unterstützen wir jede Initiative, die die Verkehrswende beschleunigt. Mit der Sicharge D-Schnellladesäule sorgen wir dafür, dass Energie schnell und zuverlässig dorthin kommt, wo sie gebraucht wird - in Elektrofahrzeugen. Durch die Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC und Raiffeisen können wir E-Mobilität nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch attraktiver gestalten und so einen bedeutenden Beitrag leisten."

www.oeamtc.at

www.raiffeisen.at

www.siemens.at

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