Deloitte Studie
Digitalisierung in vielen Unternehmen immer noch nicht angekommen

| Larissa Bilovits 
| 18.11.2024

Die Deloitte Digital Transformation Survey 2024 befragte 300 Führungskräfte zur digitalen Transformation in ihren Betrieben. Dabei zeigte sich, dass rund ein Drittel noch gar keine Projekte diesbezüglich umsetzt. Die Gründe dafür sind vielseitig.

Seit Jahren stehen Unternehmen auf aller Welt vor der Herausforderung, sich angesichts zunehmender Digitalisierung nachhaltig mitzuentwickeln. Das bedeutet einerseits, moderne Technologien sinnhaft in den eigenen Unternehmensalltag zu integrieren, beispielsweise bestimmte Prozesse zu automatisieren und andererseits, seine Mitarbeitenden im verantwortungsvollen, effizienten Umgang mit derartigen Tools zu schulen.

Wie eine aktuelle Umfrage von Deloitte unter 300 Führungskräften zeigt, lässt eine umfassende Digitalisierung der österreichischen Wirtschaft allerdings noch auf sich warten, etwa angesichts der Teuerung und gestiegenen Kosten. Demnach setzt rund jedes dritte Unternehmen aktuell noch gar keine Transformationsprojekte in diesem Bereich um. Dabei wären digitale Prozesse eine essenzielle Grundlage für Unternehmen, um durch schwierige wirtschaftliche Zeiten zu kommen.

"Die Umfrageergebnisse machen deutlich, dass es in Sachen Digitalisierung noch Aufholbedarf gibt", meint Christian Rauch, Partner bei Deloitte Österreich. "Gleichzeitig zeigt sich aber, dass jedes fünfte digitalisierungsaffine Unternehmen gerade wegen der aktuellen Teuerung nun vermehrt auf entsprechende Transformationsprojekte setzt." Diese innovativen Betriebe seien Role Models für die Unternehmen am Standort – "vor allem, wenn man bedenkt, dass Digitalisierung und Automatisierung essenziell sind, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben", so Rauch.

Zahlreiche Vorteile

Konkret sind die Vorteile von digitalisierten, automatisierten Systemen und Geschäftsprozessen vielfältig, wie die Studie zeigt. Für die Befragten sind vor allem die Steigerung der Effizienz durch Automatisierung (56 Prozent), die Optimierung der vorhandenen IT-Systeme (47 Prozent) sowie die sich daraus ergebende Kostenersparnis (40 Prozent) Gründe, die für das Vorantreiben der Digitalisierung sprechen. Zudem sehen 34 Prozent der Studienteilnehmer:innen, dass sich auch die Kundenzufriedenheit mit wachsender Digitalisierung verbessern lässt.

"Durch die Digitalisierung bekommen Unternehmen Zugang zu umfangreichen Daten, die es ihnen ermöglichen, besser auf spezifische Bedürfnisse und Erwartungen der Kund:innen, aber auch der Mitarbeiter:innen einzugehen", meint Anna Nowshad, Partnerin bei Deloitte Österreich. Die Tools und Plattformen könnten nicht nur die Kundenzufriedenheit erhöhen, sondern sie können auch die Zusammenarbeit und Produktivität der Mitarbeitenden steigern, so die Expertin.

Klare Strukturen und Ziele erforderlich für Erfolg

Man sieht also: Die Erwartungen an derartige Transformationsprojekte sind hoch. Dennoch treten nicht immer die gewünschten Ergebnisse ein, wie die Befragung erhob. So berichten gut sechs von zehn Führungskräften (59 Prozent), dass Projekte zur Digitalisierung in der Vergangenheit zumindest teilweise gescheitert sind. Als Gründe dafür nennen die Proband:innen vorwiegend die fehlende Priorisierung, die Unterschätzung des Change-Managements sowie unzureichende finanzielle Ausstattung mit jeweils 16 Prozent. 

Dementsprechend betont Nowshad, dass es für digitale Transformationsprojekte klare Ziele, die Unterstützung der Unternehmensführung und eine Anpassung von Arbeitsweisen, Strukturen und Kultur benötigt. Sprich: Digitalisierung ist deutlich mehr als lediglich die Implementierung einer modernen Technologie. "Es geht also darum, Unternehmen so zu verändern, dass die Digitalisierung Teil ihrer DNA wird. Die Einbeziehung von Mitarbeitenden sowie Kund:innen ist essenziell, um diesen Wandel nachhaltig zu schaffen", so die Deloitte Österreich Partnerin.

Dem stimmt auch Rauch zu und ergänzt abschließend: "Eines zeigt die Praxis ganz klar: Unternehmen, die die Digitalisierung zu einem Teil ihrer Strategie machen und klar definierte Ziele verankern, schaffen sich essenzielle Vorteile und sichern so den Erfolg ihrer Projekte."

Die gesamte Deloitte Digital Transformation Survey 2024 können Sie hier nachlesen.

www.deloitte.at

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