Klanglicht, das Kunstfestival der Bühnen Graz, ist vorüber und die Bilanz lautet: Auch dieses Jahr zogen Licht, Klang und Magie wieder Tausende Begeisterte aus Nah und Fern nach Graz. 105.710 Besucher:innen bestaunten die insgesamt 24 gezeigten Kunstinstallationen in der Grazer Innenstadt.
Einder surface by Boris Acket © Julian Tatzl for Klanglicht 2024
Klanglicht kreierte an den Abenden von 24. bis 26. Oktober eine überwältigende Kulisse und verzauberte damit einmal mehr Tausende Besucher:innen mit magischen Licht- und Klangmomenten. An insgesamt 17 Standorten erwarteten einen dramatische Inszenierungen aus Licht, Farbe, Musik Sound und Text. Ob gewaltige Licht- und Soundeffekte, stilles Leuchten oder berührender Klang, alle 24 gezeigten Kunstinstallationen sorgten für beeindruckende Augenblicke und bewiesen wieder einmal: "Auch Kunst kann Massen bewegen und emotional ergreifen. Es sind diese Momente des Innehaltens und Staunens, die den Zauber von Klanglicht an drei Abenden und jenen des Theaters das ganze Jahr über ausmachen", so Bernhard Rinner, Geschäftsführer der Bühnen Graz und Veranstalter des Licht- und Klangfestivals.
Auch Festivalkuratorin Birgit Lill-Schnabl freut sich über den großen Erfolg: "Die heuer bei Klanglicht gezeigten Kunstinstallationen ermöglichten ein Eintauchen in unterschiedlichste Traumwelten. Ich freue mich sehr, dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind und sich die Zeit genommen haben, die Arbeiten auf sich wirken zu lassen."
Unveiled by OchoReSotto © Julian Tatzl for Klanglicht 2024
Neuer Besucherrekord: 105.710 Besucher:innen bei Klanglicht 2024
Insgesamt 105.710 Besucher:innen strömten an den drei Veranstaltungsabenden in die Grazer Innenstadt, um die Kunstinstallationen zu bestaunen. Der frequenzstärkste Tag war der Nationalfeiertag mit 47.710 Besucher:innen. Setzt man die Anzahl der Besucher:innen in Relation zu den Bewohner:innen der Stadt Graz (inkl. Nebenwohnsitze) entsteht ein Verhältnis von 1:3 – das kann sich international sehen lassen! Wie eine kurze Wertschöpfungsanalyse des Marktforschungsinstituts BMM ergab, belaufen sich die Ausgaben der Besucher:innen ohne Nächtigung auf rund 1,6 Millionen Euro. Auch die Besucherstruktur lässt auf die Attraktivität der Veranstaltung schließen: Mehr als 60 Prozent der Besucher:innen stammen aus dem Raum Graz, fast sieben Prozent der Besucher kommt aus dem Ausland. Unter Einbeziehung sämtlicher Bruttoausgaben und -einnahmen kann man von einer Eurostrahlkraft jenseits der sechs Millionen, trotz aktueller Konsumflaute und einer Vielzahl von Ängsten, ausgehen.
Lumière sonore by studio A.I.L.O. © Kanizaj Marija for Klanglicht 2024
Eintauchen in eine Welt der Träume bei Klanglicht 2024
Die künstlerischen Arbeiten, die man dieses Jahr quer durch die Grazer Innenstadt entdecken konnte, waren eine Einladung, gemeinsam in eine traumhafte Welt aus Licht und Klang einzutauchen. Einige der Projekte vermittelten durchaus eine deutliche Botschaft, andere wollten botschaftsfrei zum individuellen Nachdenken, aber auch zum kunstvollen Genießen anregen.
So tanzte eine leuchtende Welle von Boris Acket über den Köpfen des Publikums. In ein sprachliches Labyrinth für kollektives Erleben ließen die Künstlerinnen Giuditta Vendrame und Ana Shametaj eintauchen. In einer Choreografie von Yann Nguema zerfiel der Uhrturm in Fragmente und nahm neue, wundersame Gestalten an. Studierende der FH Joanneum schufen ein immersives Medienerlebnis und Gudrun Barenbrock ließ den Prozess des Träumens sichtbar werden. Mit einem von Philipp Artus geschaffenen Algorithmus ließen Besucher:innen selbst abstrakte Linien zu ästhetischen Formen wachsen. Laurenz Theinert lud zum Träumen mit offenen Augen und Ohren; seine Lichtskulpturen bewegten sich zu Orgelmusik von Christian Iwan, Melissa Dermastia und Wolfgang Mitterer. OchoReSotto thematisierten sowohl in ihren leuchtenden Bildern als auch in Wolfgang Lehmanns Musik die Vielschichtigkeit des Träumens und Wachens. Eine Vielzahl an Fragen, die einem vor dem Einschlafen durch den Kopf gehen, begegneten uns in der Fragenprojektion von Fischli und Weiss. 2003 wurde diese Arbeit mit dem goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig ausgezeichnet, bei Klanglicht war sie erstmals in digitalisierter Form zugänglich. Luke Jerrams Lichtskulptur "Museum of the Moon" zeigte eine Nachbildung des Mondes. Hartung & Trenz schufen einen assoziativen Gedankenraum, in dem sie mit der Polarität von Aussagen spielten. Dazu bewegte man sich auf Seppo Gründlers Klanginseln. Das Grazer Kollektiv Mo:Ya lud mit Sounds des Klangkünstlers Seismo zu einer audiovisuellen Reise, die keine Grenzen kannte – nur die Freiheit, zu verweilen, zu träumen und sich von der Magie des Ortes verzaubern zu lassen. Mit der erstmals stattgefundenen Young Masters-Ausstellung förderte Klanglicht aufstrebende junge Künstler:innen und gab ihnen die Möglichkeit, ihre Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Vielleicht wurde ja dadurch auch der Traum des ein oder anderen Nachwuchstalents Wirklichkeit?
Sot Glas by Ana Shametaj, Giuditta Vendrame © Julian Tatzl for Klanglicht 2024
Was alle diesjährigen Kunstwerke jedenfalls einte: Sie förderten das gemeinsame Erleben. Klanglicht 2024 schuf Räume, in denen die Besucher:innen gemeinsam erfahren und spüren, gemeinsam sinnieren, gemeinsam träumen konnten.
www.klanglicht.at