Im Zeitalter der Digitalisierung spielt Künstliche Intelligenz eine zunehmende Rolle. Besonders im österreichischen Finanz- und Versicherungssektor ist eine schnellere und tiefgreifende Veränderung durch die technische Neuerung spürbar. Doch wie eine aktuelle Studie des Software-Engineering-Dienstleisters Tietoevry Austria nun zeigt, entsteht an dieser Stelle das sogenannte "Change-Paradoxon", demnach mehr als drei Viertel der Entscheider:innen (77 Prozent) für ihre Branche eher starke oder sogar grundlegende Veränderungen durch KI erwarte, während dies für das eigene Unternehmen die Hälfte der Befragten so einschätzt.
Auswirkungen ja, aber nur bei anderen
Es werden also entscheidende Veränderungen eher bei anderen Unternehmen gesehen und weniger im Eigenen. Von den für die Umfrage interviewten Führungskräften haben 59 Prozent, sprich sechs von zehn Befragten, angegeben, eine eher starke Veränderung zu erwarten, während fast jede:r Fünfte (18 Prozent) eine fundamentale Neuordnung prognostiziert. Nur 23 Prozent der Studienteilnehmer:innen schätzen die Auswirkungen von KI als begrenzt ein.
"Unsere Studie porträtiert eine Branche im Aufbruch. Sie unterstreicht, dass Österreichs Finanz- und Versicherungssektor die Zeichen der Zeit erkannt hat und bereit ist, die Chancen der daten- und KI-basierten Digitalisierung zu ergreifen", so Robert Kaup, Managing Director von Tietoevry Austria. Dabei sei das Besondere, dass die Befragten die Auswirkungen von KI auf die Finanz- und Versicherungswirtschaft insgesamt als gravierender einschätzen als auf das eigene Unternehmen.
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"Es ist ein typisches Muster zu Beginn von Veränderungsprozessen. Menschen tendieren dazu, die Auswirkungen bei anderen stärker wahrzunehmen als im eigenen Umfeld", erklärt Kaup dieses Phänomen. "Diese Zahlen unterstreichen aber auch die Aufgeschlossenheit der Finanz- und Versicherungsbranche gegenüber KI. Wir stehen an der Schwelle zu einer Ära, in der KI nicht nur Prozesse optimiert, sondern ganze Geschäftsmodelle revolutioniert. Unternehmen, die jetzt die Weichen stellen, werden die Gewinner von morgen sein."
Bemerkenswerte Einigkeit
Eine der aktuellen Herausforderungen ist es, gewinnbringende Anwendungsbereiche für die Künstliche Intelligenz zu identifizieren, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch ihre Wettbewerbsposition stärken können. Bei der Frage nach den relevantesten KI-Anwendungsbereichen im eigenen Unternehmen zeigte sich eine Einigkeit unter den Befragten. Drei davon haben sie herausgestellt:
1. Datenanalyse und Prognosen: 58 Prozent der befragten C-Level-Führungskräfte haben diesen KI-Anwendungsbereich genannt. Gemeint ist, dass KI die Analyse großer Datenmengen und präzise Vorhersagen ermöglicht, die strategische Entscheidungsprozesse unterstützen und die operative Effizienz steigern.
2. Betrugserkennung und Sicherheitsverbesserung: Für 46 Prozent der Befragten ist es relevant, dass die KI-Systeme betrügerische Aktivitäten identifiziert und Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Unternehmens- und Kundendaten optimiert.
3. Automatisierte Kundeninteraktionen: 42 Prozent der C-Level-Führungskräfte sehen außerdem effiziente, automatisierte Kundeninteraktionen, sodass das Kundenerlebnis verbessert und die Kosten gesenkt werden, als wichtigen Anwendungsbereich der Künstlichen Intelligenz.
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Die Bedeutung einer robusten Datenkultur
Auch die Aufbereitung und Analyse von Daten wird somit künftig eine entscheidende Rolle spielen. Laut Tietoevry hat Österreichs Finanz- und Versicherungssektor die Bedeutung einer robusten Datenkultur erkannt und geht von einer hohen Datenqualität sowie von einer soliden, verankerten Datenkultur im eigenen Unternehmen aus. Rund zwei Drittel der Entscheidungsträger:innen, sprich 63 Prozent, vertrauen demnach ihren Unternehmensdaten vollumfänglich.
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"Das ist ein fruchtbarer Nährboden für zukunftsweisende und datengetriebene Innovationen", so Knaup und führt aus: "Eine verlässliche Datenbasis beschleunigt die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten und fördert Investitionen in die kontinuierliche Verbesserung der Datenqualität."
Moderne Technik als Magnet für junge Menschen
In puncto Modernität der eingesetzten Unternehmenssoftware zeigt sich deutlich, dass fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) ihre Software als modern bewertet, 23 Prozent sogar als topaktuell. Spezialisierte Lösungen wie CRM-Systeme, Risikomanagement-Tools und automatisierte Abrechnungssysteme seien gefragt. Kaup unterstreicht: "In einer Ära, in der technologische Agilität über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, ist dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil."
So würde eine moderne Software nicht nur die Effizienz und Produktivität steigern, sondern auch die Arbeitszufriedenheit unterstützen und als Magnet für junge Talente dienen. "Die Ergebnisse unserer Studie sind sowohl Weckruf als auch Ermutigung", resümiert Christoph Hammer-Dumont, Head of Finance, Telco and Service Industries bei Tietoevry Austria. "Sie zeigen, dass Österreichs Finanz- und Versicherungsinstitute über ein solides digitales Fundament verfügen. Jetzt gilt es, dieses Potenzial zu nutzen, um die KI-basierte Zukunft aktiv zu gestalten. Die Zeit für mutige Innovationen ist gekommen."
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