Die Ergebnisse des "Innovationsindikators 2024" von der Unternehmensberatung Roland Berger und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sind da. Die Studie analysiert und vergleicht die Innovationsfähigkeit von weltweit 35 Volkswirtschaften. Nachdem es aufgrund der schwächelnden Wirtschaft hierzulande zuletzt viele negative Entwicklungen gegeben hat, darf sich Österreich dieses Mal freuen. Denn dank einer Verbesserung schaffen wir es heuer im Innovations-Ranking unter die Top Zehn.
Kleinere Länder führend
Insgesamt analysierte der heurige Innovationsindikator 35 Volkswirtschaften nach einem systematischen Messkonzept. Im Allgemeinen zeigt sich, wie auch in den vergangenen Jahren, dass kleinere Länder den internationalen Vergleich anführen. So landen etwa die Schweiz, Singapur und Dänemark auf den Stockerlplätzen des Rankings, gefolgt von weiteren kleinen Ländern – wie eben auch Österreich – unter den besten zehn. Einige der größten Industrie-Nationen, nämlich Südkorea, Deutschland und Großbritannien, finden sich erst ab dem elften Platz, mit weitem Abstand zu äußerst bevölkerungsreichen Staaten wie der USA (18. Platz) und China (25. Platz).
Der Hauptgrund dafür, warum kleine Länder innovativer sind, ist, dass sie im Vergleich zu den Big Playern ein leichteres Spiel haben, wenn es darum geht, einen größeren Teil der zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen gezielt zur Schaffung und wirtschaftlichen Verwertung von neuem Wissen einzusetzen.
Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft entscheidend
Ein weiterer Grund für die Innovationsfähigkeit kleiner Länder ist zudem, dass sie sich häufig auf einzelne Technologien spezialisieren. Ein gutes Beispiel ist hier etwa die Schweiz, die das Ranking mit 71 Punkten zum wiederholten Male anführt. Zusätzlich zu den hier stationierten Wissenschaftseinrichtungen, die zu den leistungsfähigsten der Welt gehören, konzentriert sich die Wirtschaft des Landes auf ebendiese Felder, die mit deren Forschungsergebnissen arbeiten – insbesondere die Pharma- und Biotechnologie oder Elektronik und Automatisierung.
Aber auch bei Platz zwei des Rankings, nämlich Singapur mit 68 Punkten, zeigt sich, dass eine gute Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft entscheidend für Innovation ist. Auch in dem asiatischen Land liegen die Schwerpunkte auf Pharma- und Biotechnologie, aber etwa auch auf wissensintensive Dienstleistungen.
Damit punktet Österreich
Mit 45 Punkten liegt Österreich im Ranking weiters hinter Dänemark (68 Punkte), Schweden (58 Punkte), Irland (55 Punkte), Finnland (52 Punkte), Belgien (48 Punkte), Australien (47 Punkte) und den Niederlanden (46 Punkte). Hierzulande haben vor allem die Bereiche Risikokapital in den Digitaltechnologien sowie bei den Energietechnologien deutlich zugelegt. Ein leichtes Plus verzeichnen auch der Außenhandel sowie die Markenanmeldungen.
"Innovationen sind unverzichtbar, um die Wettbewerbsfähigkeit von Industrieländern sowie deren Wachstum und Wohlstand zu sichern und zu steigern. Die Verbesserung von Österreich im Ranking mit Top 10 Platzierung zeigt die Stärke des Wirtschaftsstandorts", meint Gundula Pally, Managing Partner bei Roland Berger Österreich. Außerdem seien viele globale Herausforderungen wie die Dekarbonisierung, die Folgen des Klimawandels oder auch Pandemien ohne Innovationen kaum zu bewältigen. "Innovationsfähigkeit bedeutet daher Zukunftsfähigkeit", so die Expertin.
Um die zukünftige Innovationsfähigkeit zu verbessern, müsse man schon heute vorausschauend handeln, appelliert Stefan Haid, Partner bei Roland Berger Österreich: "Wie ein Land heute positioniert ist, ist ein Effekt von Entscheidungen und Investitionen in der Vergangenheit."
Die vollständige Studie finden Sie hier.
www.rolandberger.com
www.bdi.eu
Innovationsfähigkeit der Volkswirtschaften
1. Platz: Schweiz (71 Punkte)
2. Platz: Singapur (68 Punkte)
3. Platz: Dänemark (68 Punkte)
4. Platz: Schweden (58 Punkte)
5. Platz: Irland (55 Punkte)
6. Platz: Finnland (52 Punkte)
7. Platz: Belgien (48 Punkte)
8. Platz: Australien (47 Punkte)
9. Platz: Niederlande (46 Punkte)
10. Platz: Österreich (45 Punkte)
11. Platz: Südkorea (44 Punkte)
12. Platz: Deutschland (43 Punkte)
Das gesamte Ranking finden Sie hier.
Über Roland Berger
Roland Berger wurde 1967 gegründet und hat seinen Hauptsitz in München. Die Strategieberatung ist vor allem für ihre Expertise in den Bereichen Transformation, industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung bekannt und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten zu verankern. Im Jahr 2023 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von über einer Milliarde Euro.
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