Die perfekten eigenen vier Wände
So sieht die Traumimmobilie der Österreicher aus

| Janet Teplik 
| 20.08.2024

Die aktuelle "Traumhaus-Studie" zeigt, wie Frau und Herr Österreicher am liebsten wohnen würden.

Sicherlich hat sich jede:r schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie die eigene Traumimmobilie aussehen sollte. Denken Sie dabei an ein Einfamilienhaus im Grünen, mit 100 bis 150 Quadratmetern Wohnfläche, zwei Schlafzimmern, ein bis zwei Bädern, einem eigenen Garten sowie einem Arbeitszimmer, dann sind Sie damit nicht allein. Denn wie eine neue Erhebung von Raiffeisen Immobilien zeigt, stellen sich viele Österreicher:innen genau so ihr Traumzuhause vor. 

Bescheidene Wünsche

Auch wenn sich 37 Prozent eine Immobilie mit einer Wohnfläche von bis zu 150 Quadratmetern wünschen, geben sich die Österreicher:innen generell im Vergleich zur Vorgänger-Studie (2018) mit weniger Platz zufrieden. Demnach ist der Anteil jener, deren Wohnraum auf bis zu 100 Quadratmetern Fläche Platz findet, von 26 auf 32 Prozent gestiegen. Unverändert bleibt allerdings die Anzahl der Räume. Für 46 Prozent sind laut Studie zwei Schlafzimmer ausreichend. 49 Prozent geben sich zudem mit einem Bad zufrieden und 45 Prozent träumen von zwei Badezimmern. 

Peter Weinberger und Peter Mayr, Sprecher von Raiffeisen Immobilien, erläutern die Antworten der Studienteilnehmenden damit, dass neben den harten Fakten wie Kosten und Quadratmetern, auch immer um die Lebensentwürfe, Träume und Idealbilder ginge. Demnach sei Wohnen ein hochemotionales Thema. 

Traum von den eigenen vier Wänden

Aus der Studie geht ebenso hervor, dass das Einfamilienhaus im Grünen die Traumimmobilie der Österreicher:innen bleibt - trotz aller Debatten über Bodenverbrauch, CO₂-Fußabdruck und steigenden Energiekosten. 34 Prozent der Befragten antworten demnach auf die Frage, was ihr Wohntraum wäre, mit "im Einfamilienhaus in einem kleinen Ort am Land" - was eine Steigerung von drei Prozent im Vergleich zum Jahr 2018 darstellt. 

Überhaupt keine Lust auf Nachbar:innen haben sogar 33 Prozent - und damit zwölf Prozent mehr als noch 2018. Sie möchten am liebsten in einem Einfamilienhaus im Grünen, fernab von allen wohnen. Damit führt die ländliche Lage bzw. Alleinlage mit deutlichem Abstand vor dem Einfamilienhaus am Standrand (23 Prozent). Auf dem vierten Platz landet die Neubau-Eigentumswohnung, ex aequo mit dem Einfamilienhaus im städtischen Speckgürtel (jeweils 19 Prozent). 

Weniger gefragt sind hingegen Miet-Immobilien. Eine Wohnung oder ein Haus zur Miete wünschen sich lediglich elf Prozent. Ebenso niedrig sieht der Wert bei Eigentumswohnungen im Altbau aus. Nur acht Prozent sehen im historischen Gebäude ihre Traumimmobilie. Ganz am Ende der Liste finden sich die Genossenschaftswohnungen mit sieben Prozent.

Außerdem wurde zum ersten Mal abgefragt, welche Architekturstile am ehesten den Vorstellungen von einer Traumimmobilie entsprechen. Dabei wurde deutlich, dass die Österreicher:innen bevorzugt auf moderne Bauweisen setzen. Der Typus "moderne Villa" führt mit 46 Prozent vor dem "klassischen Einfamilienhaus" und dem Haus im alpinen Stil (jeweils 30 Prozent). Allerdings ging auch aus der Erhebung hervor, dass das "moderne Einfamilienhaus" mit Flachdach am wenigsten gefällt (14 Prozent). Die höchste Akzeptanz bekommt dafür der Wohnraum in modernen Neubauten: 51 Prozent der Befragten sagten aus, es wäre zwar nicht ihre Traumimmobilie, aber gefalle ihnen trotzdem. 

Rückkehr zur Natur

Auch zeigte sich, dass in den Österreicher:innen der Wunsch nach einem eigenen Garten anwächst (74 Prozent; 2018: 70 Prozent), während Keller (56 Prozent; 2018: 73 Prozent) und Dachböden (28 Prozent; 2018: 41 Prozent) für sie an Bedeutung verlieren. Ebenso gefragt sind Terrassen (66 Prozent) sowie Balkone bzw. Loggia (48 Prozent). Auf Anhieb auf dem fünften Platz landet der erstmals 2024 abgefragte Pool bzw. Schwimmteich (45 Prozent). 

"In den Umfrageergebnissen ist ein deutlicher Wunsch nach Rückzug und Leben im Grünen zu erkennen, der einerseits wohl den multiplen Krisen der letzten Jahre geschuldet ist. Andererseits spiegelt sich hier auch die leichtere Finanzierbarkeit von Häusern in ländlichen Lagen wider. Man nimmt weitere Wege in Kauf, um günstiger zu wohnen", begründet Weinberger das Ergebnis.

Gestaltung der Zusatzräume

Die Erhebung verdeutlichte außerdem, dass sich zwei Drittel der Österreicher:innen (66 Prozent) ein eigenes Arbeitszimmer oder Büro in ihrer Traumimmobilie wünschen. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2018 um 14 Prozentpunkte gestiegen und wird als Folge der Erfahrungen aus der Pandemie gesehen. 

Andere Zusatzräume, die bei den Österreicher:innen gefragt sind, ist zum einen der Garderobenraum mit 63 Prozent Zustimmung sowie ein eigenes Zimmer ganz für sich allein, ein Heimkino oder ein Weinkeller. Dabei gibt es klare Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Während sich Frauen eher eine eigene Garderobe wünschen (68 Prozent), wollen Männer einen Raum nur für sich (50 Prozent vs. 43 Prozent der Frauen). Auch beim Heimkino (23 Prozent vs. 12 Prozent der Frauen) sowie dem eigenen Weinkeller (18 Prozent vs. 9 Prozent der Frauen) geht der Wunsch eher von der männlichen Seite aus.

Von Traum- zur Albtraumimmobilie

Auf die Frage, welcher Faktor eine Traumimmobilie ins Gegenteil verwandeln würde, haben die meisten Studienteilnehmenden geantwortet "eine stark befahrene Straße vor der Haustür" (53 Prozent), gefolgt vom Mangel an Privatsphäre (38 Prozent) und hohen laufenden Kosten (34 Prozent). Schlechte Bausubstanz scheint mit 29 Prozent der Nennungen im Vergleich zu 2018 mit 35 Prozent am wenigsten relevant zu sein.  

Durchgeführt wurde die Studie mit 1.000 Österreicher:innen zwischen 20 und 65 Jahren mittels Computer Assisted Web Interviews im Gallup Onlinepanel im Zeitraum März 2024. 

www.raiffeisen-immobilien.at

 

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