Fotos der Studienpräsentation
20 Prozent der Wiener verbringen ihren Sommer zu Hause

Eine neue Umfrage zeigt, viele der Bundesstädter:innen fahren heuer nicht in den Urlaub. Zwei Drittel verbringen ihre Ferialzeit zumindest teilweise daheim. 

Ein Sommer ohne Urlaubsreise? Für 20 Prozent der Wiener:innen Realität. Zumindest geht diese Erkenntnis aus einer aktuellen Studie zum Thema "Staycation" von Wirtschaftskammer Wien und KMU Forschung Austria hervor. "Die eigenen vier Wände sind das beliebteste Feriendomizil der Wiener:innen", so Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien über die Ergebnisse der Forschung.

Ein Sommer der wienerischen Art

Laut der Studie machen die Wiener:innen ab 18 Jahren durchschnittlich 15 Tage Urlaub in diesem Sommer. Dabei verbringt ein Drittel die freie Zeit gänzlich außerhalb der Stadtgrenzen. 47 Prozent der Befragten möchte zusätzlich zum Verreisen auch ein paar Tage daheim verbringen - laut Auswertung durchschnittlich fünf an der Zahl. Und knapp ein Fünftel, somit acht Prozentpunkte weniger gegenüber dem Vorjahr, wollen gar nicht verreisen und bleiben demnach nur in der Bundeshauptstadt. 

Diejenigen, die Wien im Sommer verlassen, bereisen in 55 Prozent der Fälle ein anderes österreichisches Bundesland. Etwas weniger geben an - 47 Prozent -, ans Mittelmeer zu fahren. Über die Grenzen Europas hinaus wollen wiederum nur 13 Prozent der Studienteilnehmenden verreisen und sieben Prozent geben an, Länder in der Nähe wie Deutschland oder Ungarn zu besuchen.

Freizeitbeschäftigung

Im Rahmen der Studie wollten die Forscher:innen ebenso herausstellen, welchen Freizeitaktivitäten die Wiener:innen im Urlaub nachgehen. Mit 65 Prozent die am meist gegebene Antwort lautet, Freund:innen und Familie treffen. Gefolgt von "Essen und Kulinarik" (52 Prozent). Weitere 46 Prozent gaben an, Parks und Gärten zu besuchen und 43 Prozent nutzen die freie Zeit für einen Abstecher in die Natur in Form von Wanderungen. Auch Schanigartenbesuche und Freizeitbäder stehen für jeweils 41 Prozent auf dem Tagesprogramm, gefolgt vom Heurigenbesuch (37 Prozent).

"Wir sehen also, dass die Möglichkeiten, die Wien bietet, sehr gut angenommen werden. Und dass Freizeit nicht nur Sport oder Aufenthalt an der frischen Luft ist, sondern auch die Lokale der Wiener Gastronomie einen fixen Platz in den Plänen der Wienerinnen und Wiener eingenommen haben. Besonders die Schanigärten sind ein wichtiger Teil des Lebens in unserer Stadt", so Grießler.

Auf die Frage, welche Informationskanäle aufgesucht werden, um mehr über die wienerischen Freizeitangebote zu erfahren, haben 77 Prozent angegeben, das Internet zu nutzen, gefolgt vom persönlichen Umfeld (45 Prozent). 34 Prozent informieren sich mittels Zeitung/ Magazine und rund 30 Prozent verlassen sich auf Social Media, während das Fernsehen und Radio noch bei jedem:r fünften einen wichtigen Platz einnimmt. 

Wo es Abkühlung gibt

Wer sich heuer nicht mittels Sprung ins Meer abkühlt, muss sich in Wien etwas anderes einfallen lassen. 58 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie, um der Hitze zu entkommen, vor allem die Morgen- und Abendstunden nutzen, um aus dem Haus zu gehen. 41 Prozent kaufe zudem Eis und mehr als jede:r Dritte (35 Prozent) sucht ein Freibad auf. 

Gut jede:r Fünfte (22 Prozent) verfügt über eine Klimaanlage und bleibt daheim. Wem das nicht vergönnt ist, der:die kühlt sich in einer der vielen Museen, Bibliotheken, Kinos oder anderen klimatisierten Orten ab (21 Prozent). Die von der Bundeshauptstadt angebotenen Kühlzonen nutzen zwölf Prozent der Befragten und andere zehn Prozent, die bei der Befragung "Sonstiges" ankreuzten, verfügen unter anderem über einen privaten Pool oder versuchen, der Hitze in ihrer Wohnung auch ohne Klimaanlage zu entgehen.

Gefahr Alltagstrott

Der täglichen Routine nicht mittels Urlaubsreise zu entfliehen, birgt die Gefahr, dem Alltagstrott nicht zu entkommen. Daher wollten die Studienmacher:innen wissen, wie die Wiener:innen versuchen, dies zu verhindern. Für 61 Prozent ist das Mittel der Wahl, sich mehr Zeit für die eigenen Hobbys zu nehmen. Vier von zehn Personen (41 Prozent) versuchen die Arbeit auszublenden - dass dies nicht so gut gelingt, wie angenommen, zeigt eine weitere Umfrage, laut der zwei Drittel der Österreicher:innen auch im Urlaub für die Firma erreichbar sind (LEADERSNET berichtete). 

Jeweils 34 Prozent versuchen Orte und Sehenswürdigkeiten zu besuchen, die sie zuvor bisher nicht gesehen haben oder versuchen zumindest, nicht den üblichen Haushaltstätigkeiten nachzugehen. Rund ein Viertel (24 Prozent) reduziert außerdem den Nachrichten- sowie Social-Media-Konsum und versuchen sich auf Positives zu konzentrieren. Für 18 Prozent stehen Massagen, Saunabesuche oder ein Dinner im Restaurant auf dem Plan und weitere acht Prozent gaben bei "Sonstiges" an, entweder bewusst in den Tag hineinzuleben, auf ihre Gelassenheit zu achten oder sich mit den eigenen Haustieren zu beschäftigen. 

"Die Ergebnisse dieser Studie spiegeln die Erfahrungswerte wider, die wir haben", bestätigt auch WIFO-Experte Oliver Fritz. Weiter heißt es: "Wenn wir uns die verschiedenen Umfragen ansehen, die Wien eine der höchsten Lebensqualitäten der Welt zusprechen, dann ist es logisch, dass Wien auch eine Urlaubsalternative für die Wienerinnen und Wiener ist". Vor allem mit Hinblick auf das Freizeitangebot habe sich Stadt enorm entwickelt  – auch im internationalen Vergleich, heißt es in der Aussendung. "Gerade die große Zahl derer, die sowohl wegfahren, als auch in Wien ihre Urlaubszeit verbringen, zeigt, dass Wien mit anderen Angeboten mithalten kann und den Vorteil bietet, dass man hier keine Zusatzkosten für Anreise und Unterbringung hat. So bekommt man unter dem Strich mehr Urlaubserlebnis für das eigene Urlaubsbudget", so Fritz abschließend.

LEADERSNET war für Sie bei der Ergebnisvorstellung dabei. Eindrücke von der Studienpräsentation können Sie sich hier machen. 

www.wko.at

www.kmuforschung.ac.at

www.wien.gv.at

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