In der Wiener City
Bekanntes Italo-Restaurant schlittert in Millionenpleite

| Tobias Seifried 
| 24.07.2024

Das italienische Lokal in der Wiener Innenstadt gibt es bereits seit über 20 Jahren. Vom Konkurs sind mehr als 30 Dienstnehmer:innen betroffen; die Gläubigerforderungen haben es in sich.

Schlechte Nachrichten für (Stamm-)Gäste und das Personal von "Dai Fratelli". Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, wurde über das Vermögen der Betreibergesellschaft des italienischen Restaurants am Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet. Das Lokal befindet sich in der stark frequentierten Rotenturmstraße im ersten Wiener Gemeindebezirk und ist deshalb sehr bekannt.

Die Fratelli Gastronomiebetriebsges.m.b.H führt das Italo-Restaurant bereits seit 2001. Kurz vor Ausbruch der COVID-19 Pandemie setzte man zur Expansion an und eröffnete im dritten Wiener Gemeindebezirk ein weiteres Lokal. Dieses wurde jedoch aufgrund von niedrigen Umsatzzahlen bereits geschlossen. Zuletzt waren im Unternehmen 33 Dienstnehmer:innen beschäftigt. Neben ihnen sind von der Insolvenz 28 Gläubiger:innen betroffen. Ihre Gesamtforderungen belaufen sich auf stolze 3,83 Millionen Euro.

Insolvenzursachen

Für die Pleite sollen dem Unternehmen zufolge neben den finanziellen Verlusten durch Investitionen in das zweite Lokal vor allem die Aus- und Nachwirkungen der Corona-Pandemie verantwortlich sein. Infolge der behördlichen Schließungen sei es zu einem ständigen Wechsel an Dienstnehmer:innen und Ausfall der Kund:innen gekommen. Diese Umsatzausfälle hätten sich auch in den darauffolgenden Monaten wenig erholt, während es andererseits zu einer Kostensteigerung bei der Unternehmensführung in den Bereichen Lohnkosten, Wareneinsatz und Energiepreise gekommen sei. Da zum Schluss keine ausreichende Liquidität im Unternehmen mehr vorhanden war, wurde der Konkursantrag unausweichlich.

Aufgeben will die Fratelli Gastronomiebetriebsges.m.b.H nach mehr als 20 Jahren im Geschäft jedoch nicht. Es wird eine Unternehmensfortführung angestrebt. Geplant ist, das Unternehmen zu sanieren und den Gläubiger:innen im Zuge des Insolvenzverfahrens einen Sanierungsplan anzubieten. Details dazu gibt es noch nicht. Zum Insolvenzverwalter wurde der Wiener Rechtsanwalt Christian Podoschek bestellt. Dieser werde nunmehr zu prüfen haben, ob das Unternehmen fortgeführt werden kann oder eine Schließung unumgänglich ist, so Alexander Greifeneder vom KSV1870.

www.ksv.at

www.akv.at

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