IHS-Prognose
Wirtschaftswachstum bleibt "verhalten"

| Redaktion 
| 18.07.2024

Die heimische Wirtschaft kommt wohl auch mittelfristig nicht so richtig in Fahrt, heißt es in der aktuellen Prognose des Instituts für Höhere Studien (IHS). Die Politik müsse mit gezielten Maßnahmen gegensteuern.

Das Institut für Höhere Studien (IHS) erwartet für die Jahre 2024 bis 2028 ein durchschnittliches reales Wirtschaftswachstum von jährlich 1,0 Prozent. Die Inflationsrate wird in diesem Zeitraum voraussichtlich bei durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr liegen, während die Arbeitslosenquote bei 6,3 Prozent verharren soll. Zudem wird das Staatsbudgetdefizit auf 2,8 Prozent geschätzt.

Für die nächsten vier Jahre erwartet das IHS in seiner Mittelfristprognose bis 2028 eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP real) von durchschnittlich 1,0 Prozent pro Jahr.

"Nichts populär"

IHS-Direktor Holger Bonin empfiehlt angesichts der drohenden Finanzierungslücke ein kurzfristiges, kleines Sparpaket im Umfang von zwei bis vier Milliarden Euro, um die Ausgabenzuwächse zu bremsen. Die kommende Regierung sollte klimaschädliche Subventionen wie das Dieselprivileg, das Dienstwagenprivileg und die Pendlerpauschale überarbeiten und die Belastung der Arbeit senken. Dabei sollte man nicht wahllos vorgehen, sondern das Budget systematisch überprüfen, betonte der IHS-Chef bei der Vorstellung der Mittelfristprognose. "Nichts davon ist populär, und damit wird man keinen Wahlkampf gewinnen", wird er zitiert er.

Strukturelle Maßnahmen

Langfristig fordert er strukturelle Maßnahmen in Bildung, Gesundheit und Pensionen, um die Effizienz zu steigern. Ohne Reformen könnte die öffentliche Schuldenquote laut OECD bis 2060 auf 171 Prozent des BIPs steigen. Bonin plädiert für eine Steuerreform zur Entlastung des Faktors Arbeit und eine Anhebung des Pensionsalters durch höhere Abschläge bei der Korridorpension.

Er schlägt vor, die unteren Steuerstufen zu verbreitern und eine höhere Besteuerung von Alkohol, Sprit, Tabak sowie Grund und Boden in Erwägung zu ziehen. Zudem könnte der Familienlastenausgleichsfonds aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden, um Unternehmen zu entlasten.

www.ihs.ac.at

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