Der ÖAMTC informiert
Extreme Hitze in Urlaubsregionen ist ein Stornogrund

Ein kostenloser Rücktritt von einer Pauschalreise ist möglich, wenn sehr hohe Temperaturen ein Gesundheitsrisiko darstellen.

Die extreme Hitze im Speziellen auch im Süden Europas, wie Griechenland und Italien, macht derzeit Einheimischen und Tourist:innen gleichermaßen zu schaffen. Laut Meteorolog:innen werden in Griechenland in den kommenden Tagen Temperaturen von bis zu 43 Grad erwartet.

Extreme Hitze als Stornogrund

"Für eine Stornierung einer Pauschalreise kann auch die individuelle, z. B. gesundheitliche, Situation des oder der Reisenden wichtig sein: Bedeutet die außergewöhnliche und extreme Hitze ein Gesundheitsrisiko, kann bei einer Pauschalreise für manche Reisende durchaus ein kostenloser Rücktritt möglich sein. Man sollte bei Fragen dazu unbedingt mit dem Veranstalter oder Reisebüro Kontakt aufnehmen", sagt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner.

Bei Flügen sei es ein wenig anders, weiß die Expertin. Individualreisende können nur dann ihren separat gebuchten Flug grundsätzlich nur kostenfrei stornieren, wenn das Flughafengelände betroffen bzw. eine Landung nicht möglich ist. Bei einer individuell gebuchten Unterkunft hängt alles vom Recht des jeweiligen Landes ab. Im Ernstfall empfiehlt sich jedenfalls die Kontaktaufnahme mit der Unterkunft, um gegebenenfalls auch eine Kulanz-Lösung zu erreichen.

"Alarmstufe Rot"

Die Möglichkeit besteht auch, dass aufgrund von Hitzewellen, Sehenswürdigkeiten zeitweise gesperrt werden. Die Akropolis in Athen wurde beispielsweise während der heißesten Stunden zwischen 11:30 Uhr und 17:30 Uhr geschlossen. "Wenn aufgrund der Hitze Sehenswürdigkeiten nicht besucht werden, die aber in der Pauschalreise mitgebucht wurden, und keine Alternative angeboten werden kann, haben Urlauber:innen Anspruch auf eine Preisminderung", so Pronebner.

Auch in manchen italienischen Städten sind sehr hohe Temperaturen zu erwarten. In Rom, Florenz und Bologna gilt aufgrund der Wetterlage Alarmstufe Rot. Das italienische Gesundheitsministerium empfiehlt, dass man sich im Haus aufhalten und viel trinken soll, da die Hitze auch für grundsätzlich gesunde Menschen gefährlich sein kann.

Erhöhte Waldbrandgefahr

Durch Trockenheit, extreme Temperaturen und Winde herrscht zudem erhöhte Gefahr für Waldbrände. "Wenn aufgrund unvermeidbarer und außergewöhnlicher Umstände die Durchführung der Pauschalreise oder die Beförderung an den Urlaubsort erheblich beeinträchtigt oder gar unmöglich wird, ist ein kostenfreies Storno möglich. Dies ist sehr oft bei Naturkatastrophen, wie etwa Bränden, der Fall – und zwar unabhängig davon, ob es eine Reisewarnung des Außenministeriums gibt", erklärt Pronebner.

Eine kostenfreie Stornierung ist allerdings nur möglich, wenn der Urlaubsantritt und die Gefahrensituation zeitlich eng beieinander liegen und die geplante Reise genau in die betroffene Region führt. "Startet der Urlaub beispielsweise erst in zwei Wochen, heißt es: abwarten und sich kurzfristig über die aktuelle Lage informieren", so die Expertin.

Ein Waldbrand am griechischen Festland wird die Reise auf eine griechische Insel nicht erheblich beeinträchtigen.

Der ÖAMTC informiert

Der ÖAMTC Reise-Radar informiert über aktuelle und reise relevante Ereignisse, so auch über extreme Hitze oder Waldbrände. 

ÖAMTC-Mitglieder können sich mit Fragen rund um Reisestornierungen an den Mobilitätsclub und seine Jurist:innen wenden.

www.oeamtc.at

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