In Österreich beträgt das Regelpensionsalter für Männer 65 Jahre. Frauen hingegen konnten bis Ende 2023 noch mit 60 Jahren in Rente gehen – allerdings wird das Regelpensionsalter seit dem 1. Jänner 2024 stufenweise angehoben, um das Eintrittsalter einander anzugleichen.
Eine kürzlich von Xing durchgeführte Studie mit 520 Personen im Alter von 50 und 75 Jahren zeigt nun, dass rund 39 Prozent der Proband:innen bereit wären, auch im Pensionsalter noch arbeiten zu gehen. Rund zwei Drittel der Befragten glaubt zudem, körperlich fit genug zu sein, um theoretisch auch nach dem 65. Lebensjahr angestellt zu sein.
Zehn Prozent wollen länger arbeiten
Auch zeigt die Befragung, dass dem Arbeiten in der Pension der offizielle Pensionsantritt vorausgeht. So hat der Großteil der Erwerbstätigen, der das 50. Lebensjahr bereits erreicht hat, konkrete Vorstellungen zum Renteneintritt. Fast die Hälfte (41 %) planen, beim Erreichen des Pensionsantrittsalters diese auch anzutreten. Rund 37 Prozent wollen hingegen frühzeitig in Pension gehen – tendenziell mehr Männer als Frauen. Und zehn Prozent wollen später als zum regulären Pensionsantrittsalter den Ruhestand antreten.
"Die Integration von Silver Workern in die Arbeitswelt wird in den kommenden Jahren ein zentrales Thema werden. Arbeits- und Fachkräftemangel, aber auch die steigende Lebenserwartung sind Gründe dafür – aber vor allem die Bereitschaft der Erwerbstätigen, auch nach Erreichen des Pensionsantrittsalters aktiv im Arbeitsleben zu bleiben oder in dieses zurückzukehren“, erklärt Sandra Bascha, Leitung Kommunikation XING Österreich und New Work Expertin.
Unveränderte Motivation
Als Hauptgrund für einen freiwilligen Verbleib oder die Rückkehr in die Arbeitswelt gaben 54 Prozent der Befragten an, die Arbeit würde ihnen Spaß machen. Zudem sagten mehr als die Hälfte aus, dass sie den Kontakt zu anderen Menschen schätzen. Rund 38 Prozent hingegen wollen weiterhin mitten im Leben stehen. Und mehr als jeder Dritte möchte etwas Sinnvolles bzw. etwas für die Selbsterfüllung tun.
Doch auch Finanzen spielen eine Rolle. Rund 35 Prozent der Studienteilnehmenden wollen durch die Berufstätigkeit weiterhin Geld verdienen – selbst, wenn sie nicht darauf angewiesen sind. Insbesondere für Männer ist das ein ausschlaggebender Grund (43 %). "An der Motivation für Arbeiten im Pensionsalter hat sich in den letzten Jahren wenig geändert, denn bereits im XING New Work Trendbook vor rund fünf Jahren gaben die damals Befragten XING Mitglieder an, dass sie der Spaß an der Arbeit auch im fortgeschrittenen Alter im Arbeitsleben halten würde“, so Bascha.
Nein, zur Vollzeittätigkeit
Diejenigen, die sich nicht vorstellen können, in der Pension weiterzuarbeiten (61 %), haben laut Untersuchung vor allem andere Pläne: 41 Prozent wollen mehr Zeit mit der Familie oder im Urlaub verbringen. Weitere 40 Prozent ist es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Und ein Drittel der Befragten sieht generell keine Notwendigkeit, im Ruhestand weiterzuarbeiten.
Außerdem zeigte sich, dass das populärste Arbeitszeitmodell unter Silver Workern die 20-Stunden-Woche ist. Gefolgt von einer geringfügigen Beschäftigung mit bis zu zehn Stunden pro Woche. Nur neun Prozent wollen mehr als 30 Stunden pro Woche arbeiten.
Für Bascha sind die Ergebnisse der Beweis, dass der Großteil der Babyboomer und der Generation X einem Arbeitsleben nach dem Arbeitsleben positiv gegenübersteht. Daher fordert sie, dass Unternehmen, aber auch Gesetzgeber, Rahmenbedingungen schaffen, um das Berufsleben älterer Beschäftigter attraktiv zu gestalten, sodass sie am besten von deren Know-how profitieren.
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