Web leidet unter Vertrauenskrise

| 28.07.2010

Medienforscher der Universität of Southern California beschreiben die Lage als äußerst kritisch. Noch nie war das Vertrauen der Internet-User schlechter als derzeit.


Mit dem Begriff  "Online Overload", warnen derzeit Wissenschaftler, vor einem bevorstehenden Vertrauensverlust in die Informationsquelle Internet. Glaubten im Jahr 2000 noch weit mehr als 55 Prozent der User, dass die Inhalte des Worldwidewebs vertrauenswürdig sind, schrumpfte die Glaubwürdigkeit 2010 auf einen historischen Tiefpunkt. Nur noch knapp 39 Prozent räumen den Informationen die sie im Web vorfinden einen Wahrheitsgehalt ein. Für 61 Prozent ist mehr als die Hälfte unverlässlich, 14 Prozent sehen sogar "keine oder fast keine vertrauenswürdige Infos" im Netz.

"Dieser Vertrauensverlust ist der Preis der Gratis-Kultur im Web", sagt Lorenz Hilty, Professor für Informatik und Nachhaltigkeit an der Universität Zürich. Weiter meint Hilty auch, "Der Eindruck von Objektivität schwindet, wenn man bloß mit Inhalten beliefert wird, die das eigene Weltbild bestätigen." Als Lichtblick sieht der Professor das iPhone. Man bezahlt einen kleinen Beitrag für Apps und kann sicher sein, dass man Qualität, in diesem Fall Freiheit von Viren, erhält.

www.digitalcenter.org

leadersnet.TV