Markanter Schlusspunkt
Sabine Wiedenhofer auf der Biennale di Venezia 2024

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 27.03.2024

Die Installation der österreichischen Künstlerin setzt einen markanten Schlusspunkt der Biennale.

Ein kleiner Teil der Weltbevölkerung hat die letzten 70 Jahre auf Kosten der Mehrheit, sowie sämtlicher nachfolgender Generationen ein großes Fest gefeiert. Es scheint, als wäre nun alles aufgegessen und ausgetrunken. Die eigene Gier lässt das Wasser bis zum Hals steigen. Sabine Wiedenhofer, geboren 1974 in Wien, erforscht in multidisziplinärer Praxis und experimenteller Bildsprache die Themen unserer Zeit. Am Ende des "Arsenale", in der Tesa 99, scheinen die Antworten auf die unzähligen Fragen in aller Einfachheit von Wiedenhofer konzipiert und dargestellt zu liegen.

Ist die Party vorbei?
Sabine Wiedenhofer setzt sich mit der Thematik auseinander und geht mit ihrer eindrucksvollen Installation "So sorry – Alea Iacta Est" auf Ursachenforschung: Das Leben als tödliches Glücksspiel, eine Reise, geprägt vom ewigen Streben nach mehr, deren Endziel dem Ausgangspunkt – dem sicheren Zuhause – gleicht. "Mensch, ärgere dich nicht" – eines der ältesten Gesellschaftsspiele der Welt ist Symbol für den Weg des Menschen. Das Verlassen des Heimes – ob freiwillig oder durch Fluchtgründe erzwungen – die Reise durch das Leben, das Hinausgeworfen werden, der Neuanfang mit dem Endziel sich und die Nächsten in Sicherheit zu wähnen. Am Ende entscheidet immer die Augenzahl des Würfels. Angefüllt mit Wasser, auf Grund eines 2x2 Meter umfassenden Glasbeckens, stellt Sabine Wiedenhofer das Feld des bekannten Spieles dar. Den, aus Muranoglas hergestellten, Spielfiguren steht das Wasser bereits bis zum Hals.

Sabine Wiedenhofer
"So sorry - Alea iacta est" – die großformatige Kunstinstallation von Sabine Wiedenhofer ist von 17.April bis 24. November im Rahmen der Ausstellung "Glasstress 8 1⁄2" in Zusammenarbeit mit dem Studio Berengo im Kontext der 60ten Biennale di Venezia zu sehen. ©studio wiedenhofer

Spielfelder werden zu Fadenkreuzen einer Bedrohung, die sowohl voneinander als auch von Dritten ausgeht, die Wiedenhofer durch einen überdimensionalen Schriftzug aus, von der NATO verwendeten, Gewehrpatronen darstellt, der über der Installation prangt und die lapidar ausgerufene Botschaft "So sorry" zeigt. Die Projektile sind direkt auf die Betrachter:innen gerichtet.

www.wiedenhofer.cc

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