Das österreichische Food-Tech Start-up Revo Foods ist weiter auf Expansionskurs. Ihr veganer "Lachs" aus dem 3D-Drucker kam im Herbst in die Supermarkt-Regale, nun will man den Lebensmitteldruck für den Massenmarkt verfügbar machen. Im Interview mit LEADERSNET spricht CEO Robin Simsa über die Upscaling-Lösung und weitere Zukunftspläne.
Advertisement
Ohne Werbung können wir die Arbeit unserer Redakteure nicht finanzieren.
Anmeldung zu den Daily Business News
LEADERSNET: Herr Simsa, 2024 hat gut für Sie begonnen. Können Sie uns von den jüngsten Entwicklungen berichten und was sie konkret für die Jahresplanung bedeuten?
Robin Simsa: Unsere wichtigsten Entwicklungen sind das Upscaling der 3D Lebensmitteldruck-Technologie, um eine größere Anzahl von Lachsfilet-Alternativen und weiteren Produkten in europäische Supermärkte zu bringen. Dies ist der endgültige Beweis, dass 3D Druck im Lebensmittelbereich eine skalierbare Technologie für einen großen Produkt-Output ist.
LEADERSNET:Wie unterscheidet sich diese Technologie von der bisherigen Herstellungsweise?
Simsa: 3D Strukturierung von Lebensmitteln erlaubt eine völlig neue Form und Struktur von Lebensmittelprodukten. Dies kann einhergehen mit neuer Funktionalität – etwa im Falle des Lachsfilets, mit der Integration von pflanzlichem Fett in die Proteinfaser-Matrix, wodurch das Produkt saftiger wird –, oder mit komplexen Formen welche auf andere Art und Weise nicht herstellbar wären.
LEADERSNET:Für die Kund:innen ist der Geschmack ausschlaggebend. Was können Sie sich von dem Produkt erwarten?
Simsa: Das 3D Druckverfahren ermöglicht uns erstmals, pflanzliche Fette und Proteine in einer Matrix miteinander zu vereinen. Das führt zu einem deutlich authentischeren Biss und Mundgefühl, bzw. Saftigkeit des Produktes. Unsere Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen, und man kann sich deutliche Qualitätssprünge in der kommenden Zeit erwarten. Ab Herbst werden wir etwa 'The Filet 2.0', als neuestes Flagship-Produkt launchen, worauf sich interessierte Test-Esser:innen schon freuen dürfen.
LEADERSNET: Können Sie uns mehr über ihre Zielgruppe sagen? Hat sich diese seit der Unternehmensgründung verändert?
Simsa: Im Großen und Ganzen ist die Zielgruppe gleich, sie ist allerdings gewachsen, da sich immer mehr Menschen mit nachhaltiger Ernährung auseinandersetzen. Prinzipiell sind unsere Zielgruppen alle Menschen die den Geschmack von Fisch lieben, aber aus Nachhaltigkeits-, oder gesundheitlichen Gründen eine Alternative zu konventionellen Fisch-Produkten suchen.
LEADERSNET: Was entgegen Sie skeptischen Stimmen, die sich an der "Künstlichkeit" stoßen?
Simsa: Zum einen Erwähnen wir gerne die Bedingungen, unter welchen konventioneller Lachs erzeugt wird. Weiters hat 'The Filet' etwa einen Nutriscore 'A', einen hohen Protein-, und Omega-3 Fettsäuregehalt, was vor allem daran liegt dass wir nur hochwertige Inhaltsstoffe verwenden wie etwa Mycoprotein. Prinzipiell ist jedes Lebensmittel welches wir heutzutage konsumieren auf die eine oder andere Art verarbeitet oder gezüchtet worden, und ich denke nicht, dass dies ein aussagekräftiger Faktor über die gesundheitlichen Eigenschaften ist.
LEADERSNET: Wie sehen die weiteren Expansionspläne aus?
Simsa: Wir wollen die Produktion der Filets hochskalieren, bzw. generell die 3D Produktionstechnologie hochskalieren, und anschließend mit neuen Produkten in den Markt einsteigen, und weitere Länder Europas bedienen.
Robin Simsa ist CEO und Mitgründer des Wiener Start-ups "Revo Foods". Er forschte in seiner Doktorarbeit an der Tuft University (Boston, USA) an neuen Technologien, um Fleisch-Alternativen noch realistischer zu erzeugen.
Seine Forschungserkentnisse über Additive Verfahren im Lebensmittelbereich führten schließlich zur Gründung von Revo Foods 2021. Das Unternehmen zählt mittlerweile 35 Mitarbeiter:innen und ist in Supermärkten in mehreren europäischen Ländern erhältlich.
Robin Simsa ist CEO und Mitgründer des Wiener Start-ups "Revo Foods". Er forschte in seiner Doktorarbeit an der Tuft University (Boston, USA) an neuen Technologien, um Fleisch-Alternativen noch realistischer zu erzeugen.
Seine Forschungserkentnisse über Additive Verfahren im Lebensmittelbereich führten schließlich zur Gründung von Revo Foods 2021. Das Unternehmen zählt mittlerweile 35 Mitarbeiter:innen und ist in Supermärkten in mehreren europäischen Ländern erhältlich.
Kommentar schreiben