Der von Vallon Relations initiierte Vienna Eco Dialog zum Thema "vie:real - Die Zukunft der Bau- und Immobilienwirtschaft - Sozialer Wohnbau, CO2 neutral bauen, Eigentum schaffen" in der Seestadt im 22. Wiener Gemeindebezirk hatte eine Diskussion mit herausfordernden Aufgaben für 2023 und 2024 zum Inhalt.
Auf der Bühne diskutierten Wien 3420 Aspern Development Vorstand Gerhard Schuster, Vorsitzender des Vorstandes der Sozialbau AG Ernst Bach, Immobilienentwicklerin Jasmin Soravia, GF Kollitsch & Soravia Immobilien, Roman Weigl, Obmann der Ingenieurbüros WKW und Michael Gehbauer, GF WBV-GPA und Vorsitzender des Vereins der Wohnbauförderung.
Stabile Situation im sozialen Wohnbau
Ernst Bach und Michael Gehbauer, die Vertreter des gemeinnützigen Wohnbaus waren sich einig, dass aufgrund der Planung und der abgeschlossenen Förderprogramme das leistbare Wohnen in ihren Gesellschaften gesichert ist. Das Problem seien die neuen Herausforderungen wie "das Servicieren der Wohnbauanlagen laufend auf uns zu, weil es immer weniger Firmen gibt, die diesen vielen kleinen Aufgaben nachkommen, sondern in erster Linie große Neubauaufträge an Land ziehen wollen,", sagt Ernst Bach. Aufgrund der aktuellen Teuerungen im Bausektor sieht Gehbauer neue notwendige Programme zur Realisierung des gemeinnützigen Wohnbaus für wichtig an, um den leistbaren Wohnbau für die Einwohner:innen von Wien auch weiterhin sicherstellen zu können.
Herausforderungen des Immobilienmarktes
Vor dem Hintergrund der Inflation, höherer Kreditzinsen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage durch Krieg und Konflikte in Osteuropa und im Nahen Osten, macht sich Jasmin Soravia um die Nachfrage bei Immobilien Sorge. Im November 2023 seien etwa 20 bis 30 Prozent der Immobilien erst verkauft, wo normalerweise zu diesem Zeitpunkt schon 90 Prozent realisiert sind. Mit einem Blick auf das kommende Jahr wünscht sich Soravia für 2024, dass "etwaige Vertrauensverluste durch in Schwierigkeiten geratene Immobilienunternehmen nicht nachhaltigen Schaden erzeugen, die KIM-Verordnungen gelockert werden und die EZB den richtigen Weg für eine Entlastung in der Bau- und Immobilienbranche findet."
Roman Weigl, Obmann der Ingenierbüros WKW, der selbst ein Ingenieurbüro für nachhaltige Energiekonzepte leitet, konnte aus seiner Fachgruppe berichten, "wie schwierig die Personalsituation für die Ingenieurbüros geworden ist, um professionelle Fachkräfte zu rekrutieren."
Nächste Bauphase in der Seestadt
Wien 3420 Aspern Development Vorstand Gerhard Schuster, der seit Jahren hauptverantwortlich für die Entwicklung der Seestadt Aspern ist, wies auf die Bedeutung der nächsten Ausbaustufe bis 2030 hin: "Schon bisher wurde viel geleistet. Nun starten wir in die nächste Bauphase, wo wir Wohnraum für insgesamt über 25.000 Menschen und weit über 20.000 Ausbildungs- und Arbeitsplätze entstehen lassen. Dabei sind auch neue Gemeindewohnungen in Planung, leistbares Wohnen hat einen großen Stellenwert in der Seestadt. Gemeinsam mit ihren Partnern koordiniert die Entwicklungsgesellschaft den Städtebau und den Ausbau der Infrastruktur in der Seestadt für ein lebenswertes Wohnen und Arbeiten mit bester Anbindung an die U-Bahn."
Ökologie, Ökonomie und Soziales
Im Fokus einer weiteren Gesprächsrunde stand das Thema nachhaltiges Bauen. Im gemeinnützigen und sozialen Wohnbau werden, gesteuert von der Stadt Wien, viele neue, nachhaltige Maßnahmen gesetzt. Ziel dabei sei es, Nachhaltigkeit in Ökologie, Ökonomie und Sozialem unter Beweis zu stellen, eine Sichtweise auf die zukünftig alle Vienna Eco Plattformen ausgerichtet sind. Dabei stellte Michael Gehbauer ein besonderes WBV-GPA-Referenzprojekt in den Mittelpunkt: "Die Wientalterrassen der Wohnbebauung Käthe-Dorsch-Gasse in Wien-Penzing erfüllen alle sozial-ökologischen Kriterien perfekt. Einerseits gelingt hier die soziale Durchmischung der Bewohnerinnen und Bewohner, andererseits verfügt die Anlage über großzügige Höfe, ein klimafittes, ausgeklügeltes System der Energieversorgung mit Erdwärme und Bauteilaktivierung samt Wasseraufbereitung."
Bei den Sanierungen der Sozialbau AG Wohnanlagen setzt Ernst Bach setzt auf CO2-Minimierung: "Fast alle unsere älteren Wohnhausanlagen sind bereits thermisch saniert und tragen so maßgeblich zur CO2-Einsparung bei, was eine jährliche Reduktion der CO₂-Emissionen von über 36.000 Tonnen ausmacht." Weigl verwies mit seiner Erfahrung als Ingenieurbüro für nachhaltige Energiekonzepte "auf die vielen Projekte, die maßgeschneiderte CO2-reduzierte Lösungen implizieren von der Wärmepumpe bis zur Photovoltaikanlage."
Jasmin Soravia zeigte auf, dass das Bauunternehmen Kollitsch stark auf Geothermie-Erdwäme, Photovoltaik und Biodiversität setzt und auch "durch Massivbauweise in der Lage ist z.B. mit Ziegel immer CO2 neutraler zu bauen. Hier setzen wir zunehmend auf neue, zukünftige Innovationen."
Die Gästeliste
Der Rest des Abends wurde für die für die Club Cuvée Wein-Verkostung vom Weingut Seymanns, die von Nancy Lee Seymann mit ihrem Sohn Laurin, geleitet wird und zum Netzwerken genutzt. Mit dabei waren u.a. Unternehmensberater Roland Falb, Gesellschafter Med.Bau Experts, Robert Grüneis, Vorstand, wien 3420 aspern Development, Wolfgang Layr, Direktor Volksbank Wien, WSE Managerin Susanne Schicker, Bauentwicklung Otto Wagner Spital, Daniel Jost, Waff, Rainer Walter und David Palla, GF RAW Minerva, die früheren Stadt Wien Manager und Politiker Günther Steinbauer und Rudi Schicker, Christian Hochleitner, Vamed, Michael Zimpfer, Zentrum für Medizin und Gesundheit, Leonhard Specht, GF Burschik, Berhard Gily, GL medianet und bauenladen.at, Adrian Sattler, Sales Morioku und Raphaela Vallon Sattler, GF Vallon Relations.
LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen.
www.vie-club-cuvee.at
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