Stepstone hat am Mittwoch seinen jährlichen Gehaltsreport veröffentlicht. Mit dieser Analyse möchte das Job-Portal Transparenz schaffen sowie Orientierung zu Gehältern in Österreich bieten. Damit das gelingt, muss die Datenbasis umfangreich sein. Für den Gehaltsreport 2023 (siehe Infobox) wurden laut Stepstone 40.646 Vergütungsdaten ausgewertet.
Entscheidend bei der Jobsuche
"Das Gehalt ist und bleibt eines der wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Jobsuche", betont Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich und Schweiz. 85 Prozent der Menschen sagen, es beeinflusse ihre Meinung von einem Unternehmen positiv, wenn dieses konkrete Angaben zum Gehalt schon in der Stellenanzeige macht. Jede:r Zweite bewerbe sich eher, wenn ein realistisches, gutes Gehalt in der Stellenanzeige angegeben wird. Wenn ein zu niedriges Gehalt angegeben wird, würde sich jede:r Sechste erst gar nicht bewerben. Dennoch kommuniziere mehr als die Hälfte der Unternehmen nur das KV-Mindestgehalt, geht aus einer früheren Stepstone-Studie hervor.
Dürhammer dazu: "Gehaltstransparenz wird zu einem nicht zu unterschätzenden Image- und Employer-Branding-Faktor. Sie ist nicht nur ein wesentlicher Schlüssel, um in Zukunft für faire, gleichberechtigte und marktgerechte Vergütung zu sorgen, sondern auch ein strategischer Hebel im Kampf um die besten Mitarbeiter:innen."
Die wichtigsten Ergebnisse
- Wie viel verdienen heimische Arbeitnehmer:innen nun wirklich? Den Ergebnissen des Gehaltsreports 2023 zufolge sind es 50.633 Euro brutto im Jahr – so hoch liege derzeit das mittlere Bruttojahreseinkommen (Median) von Beschäftigten in Österreich. Im Vergleich zum Vorjahr sei das eine Steigerung von 8,9 Prozent, wobei niedrigere Gehälter stärker gestiegen seien als hohe.
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- Der unbereinigte Gender Pay Gap beträgt demnach 15,5 Prozent (+/- 3 Prozent). Im Vergleich zu einem Mann, verdient eine in Vollzeit beschäftigte Frau in Österreich 2023 laut Stepstone im Schnitt 8.340 Euro brutto weniger. Der bereinigte Pay Gap beträgt 11,3 Prozent. Frauen mit identischen Charakteristika wie die Männer in diesem Datensatz verdienen jährlich um 6.000 Euro weniger. Männer mit identischen Charakteristika wie die Frauen in diesem Datensatz verdienen um 6.272 Euro pro Jahr mehr.
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- Die höchsten Gehälter zahlt die Pharmaindustrie (66.547 Euro), die niedrigsten das Gastgewerbe (38.000 Euro). Führungskräfte verdienen 25 Prozent mehr als Beschäftigte ohne Personalverantwortung und wer studiert hat, verdient im Schnitt 33 Prozent mehr Gehalt.
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- Neben der Bildung spielt auch die Berufserfahrung eine Rolle. Das Einstiegsgehalt liegt laut dem Gehaltsreport 2023 aktuell bei 40.833 Euro, mit sechs bis zehn Jahren Berufserfahrung 51.967 Euro und wer bereits über 25 Jahre arbeitet, verdient ein mittleres Einkommen von 60.667 Euro.
- Dem Job-Portal zufolge hängt das Gehalt auch von der Unternehmensgröße ab. Konzerne zahlen demnach besser als Startups Bei der Höhe des Gehaltes spiele es eine wesentliche Rolle, in welchem Unternehmen man angestellt ist. Generell gelte hier die Faustregel: Je größer ein Unternehmen, desto höher die Gehälter.
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- Im Bundesländervergleich verteidigt Wien seine Spitzenposition, was Stepstone zufolge keine Überraschung sei. Konkret führt Wien (56.980 Euro) vor Vorarlberg (53.667 Euro) die Gehaltsspitze an. Aber auch im Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark würden Angestellte noch mehr als 49.000 Euro brutto im Jahr mit nach Hause nehmen. Das Schlusslicht bildet demnach Kärnten: Hier werden Beschäftigten im Mittel rund 10.300 Euro weniger im Jahr ausbezahlt als etwa in Wien. In Tirol sieht es nicht viel besser aus.
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www.stepstone.at
Über den Stepstone-Gehaltsreport 2023
Für den Gehaltsreport 2023 wurden laut Stepstone 40.646 Vergütungsdaten ausgewertet, die im Zeitraum November 2020 bis April 2023 erhoben wurden. Alle Gehaltsdaten sind in Euro angegeben und weisen den Median aus, sofern nicht anders angegeben. Die Daten beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen und Prämien.
Sämtliche Auswertungen basieren auf erhobenen Gehaltsinformationen von Vollzeitbeschäftigten. Sie wurden einer Gewichtung unterzogen und sind repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung auf Bundes- und Landesebene nach den Kriterien Alter, Geschlecht und Hochschulabschluss.
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