Vor dem Kauf von Produkten recherchieren zwei Drittel der Österreicher:innen online über Suchmaschinen. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Digital Visibility Report. Der österreichischen Handelsverband (HV) und otago untersuchten dabei zum fünften Mal, welche Webseiten den Shopper:innen in Google ganz oben angezeigt werden.
Amazon an der Spitze
Für den Digital Visibility Report wurden insgesamt 50.000 einzelhandelsrelevante Keywords anhand von rund einer Million Datensätzen analysiert. Das Resultat belegt das Amazon in allen Warengruppen Platz eins belegt, gefolgt von den branchenbesten Omnichannel-Händlern Interspar, Peek & Cloppenburg, XXXLutz, Obi, MediaMarkt, dm, Thalia und Intersport. Über alle Handelssparten hinweg ist der Marktplatz mit einem durchschnittlichen Sichtbarkeitsanteil von 21 Prozent in Google nahezu unübersehbar. 2022 waren es noch 17 Prozent. Im Bereich Drogerie & Parfümerie sind es sogar 28 Prozent. Im Bereich Fashion ist Amazon aber nicht allein an der Spitze. Platz zwei und drei belegen Zalando und Otto.
willhaben und Co. auf dem Vormarsch
Während die Reihung der in Google höchstgerankten Händler:innen in den verschiedenen Warengruppen gegenüber dem Vorjahr recht stabil geblieben ist, haben die Plattformen deutlich zugelegt. Der Bericht zeigt demnach deutlich, dass Bewertungs- und Second-Hand-Plattformen wie willhaben, Ebay und Idealo auf dem Vormarsch sind und hohe Sichtbarkeit erlangen.
Ebay.at ist über alle acht Warengruppen hinweg um 82 Ränge aufgestiegen. In die Top 20 der Warengruppe "Drogerie & Parfümerie" ist ebay.at neu eingestiegen und hat sich gleich den vierten Platz gesichert. willhaben.at ist in sechs Warengruppen um 45 Ränge aufgestiegen. In der Kategorie "Wohnen & Einrichten" reiht sich die Plattform als Neueinsteiger gleich auf Platz vier nach Möbelix ein, in der Kategorie "Fashion & Accessoires" beamt sich die vorwiegend auf Second Hand Privatverkäufe ausgerichtete Plattform ins obere Mittelfeld, und bei den bereits früher gut besetzten Sportwaren findet sich willhaben.at nun auf dem Stockerlplatz gleich hinter Amazon. Insgesamt zugelegt haben auch die Plattformen idealo.at und etsy.com.
"Die Google-Suche hält uns als Gesellschaft den Spiegel vor, das zeigen die Ergebnisse des Digital Visibility Report deutlich. In den Warengruppen Wohnen und Heimwerken haben sich die Sichtbarkeitsanteile der Second-Hand- und Bewertungsplattformen mehr als verdoppelt, im Bereich Fashion und Lebensmittel sogar versiebenfacht. Neben der schwierigen wirtschaftlichen Lage besteht bei vielen Konsument:innen der Wunsch nach einem individuellen, nachhaltigen Lebensstil. Das Geschäft mit gebrauchten, reparierten oder auch Leih-Waren boomt, daher der große Zulauf zu ebay und willhaben", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
Hier würde sich eine riesige Chance eröffnen, "denn auf beiden Plattformen können Händler:innen auch ihre Neuwaren platzieren und damit eine Abkürzung nehmen Richtung Top-Platzierungen in der Google Ergebnis-Liste – jedenfalls, bis die Suchmaschinenoptimierung des eigenen Webshops zu langfristiger Profitabilität führt", ergänzt Jan Königstätter, Gründer und Geschäftsführer von otago, abschließend.
www.handelsverband.at
www.otago.at
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