Heimische Produkte bleiben im Ausland beliebt

| Dejan Filipovic 
| 03.10.2023

AMA-Marketing zieht Halbjahres-Bilanz für den Außenhandel: Mengenmäßig wurden weniger Produkte gehandelt, mit den exportierten Waren wurde jedoch mehr Ertrag erzielt.

In den ersten sechs Monaten gibt es ein wertmäßiges Export-Plus von neun Prozent im Agrarsektor. Das bedeutet, dass mit heimischen Waren im Ausland mehr Ertrag erzielt wurde als im Vorjahr. Es wurden demnach mengenmäßig weniger Produkte gehandelt, der Preis der exportierten und importierten Handelswaren stieg jedoch deutlich an. Spitzenreiter bei den Exportländern ist und bleibt weiterhin Deutschland.

8,523 Milliarden Euro Agrarexporte

Laut vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria legten im ersten Halbjahr 2023 die gesamten österreichischen Exporte insgesamt wertmäßig um 5,9 Prozent zu. Der Gesamtwert der agrarischen Exporte lag im gleichen Zeitraum mit 8,523 Milliarden Euro um neun Prozent über dem Vorjahreswert. Grund dafür sei unter anderem die Inflation und Teuerung.
Während der Agrarsektor mengenmäßig mit einem Minus von 7,1 Prozent abschloss, auch der Import ist mit minus neun Prozent mengenmäßig rückläufig, stiegen die Export- und Importpreise im Schnitt um 27 Cent pro Kilo.

Mit minus 35 Millionen Euro ist die Außenhandelsbilanz im Agrarbereich insgesamt leicht negativ. Die Agrarwaren weisen dabei mit einem Minus in Höhe von 1,291 Milliarden Euro eine negative Bilanz aus. Bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie ist die Bilanz mit plus 1,255 Milliarden Euro positiv.

Deutschland wichtigster Exportmarkt

Eine sehr positive Entwicklung gibt es laut der Bilanz wertmäßig mit Deutschland, ebenfalls bedingt durch die steigenden Preise. Damit bleibt Deutschland weiterhin der wichtigste Exportmarkt für Österreich und liegt mit einem Anteil von wertmäßig 37 Prozent im Agrarbereich an erster Stelle. Nach Deutschland wurden Agrarwaren im Wert von 3,15 Milliarden Euro exportiert, das entspricht einem Plus von 12,7 Prozent. Mengenmäßig wurde um 2,2 Prozent weniger exportiert sowie um 3,3 Prozent weniger importiert. Zu unserem Nachbarn werden vorwiegend Fleisch und Fleischzubereitungen, Käse, Milch und Backwaren exportiert.

Aber auch in den Regalen anderer Ländern finden sich zahlreiche Lebensmittel aus Österreich. 87,7 Prozent des kompletten Agrarsektors wurden im ersten Halbjahr 2023 wertmäßig in Europa abgesetzt. Konkret werden heimische Produkte neben dem Hauptmarkt Deutschland vor allem auch nach Italien, Ungarn und in die Schweiz exportiert.

Fleisch, Käse und pflanzliche Warengruppen

Rindfleisch (plus 11,5 Prozent) und Schweinefleisch (plus 6,8 Prozent) machten mengenmäßig im ersten Halbjahr dieses Jahres positive Entwicklungen im Export. Wertmäßig gibt es bei Rindfleisch ein Plus von 12,7 Prozent und bei Schweinefleisch ein Plus von 23,3 Prozent. Käse wurde im Wert von 471,8 Millionen Euro exportiert. Das ist ein Plus von 10,4 Prozent, mengenmäßig gibt es jedoch ein Minus von 5,6 Prozent, der Exportwert pro Kilogramm stieg auf 5,37 Euro (plus 17 Prozent).

Auch Gemüse und Obst hat wertmäßig und mengenmäßig gut entwickelt wenngleich in diesem Bereich naturgemäß deutlich mehr eingeführt wird. Bei den pflanzlichen Warengruppen stieg im Zeitraum Jänner bis Juni 2023 der Exportwert von Gemüse um 41,6 Prozent und von Obst um 10,2 Prozent.

www.amainfo.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV