Fotos der Veranstaltung
47. Compliance Netzwerktreffen widmete sich der Antikorruption

| Janet Teplik 
| 31.03.2025

Das Event, das von Compliance Praxis Netzwerkpartner Taylor Wessing und Austrian Standards in Kooperation mit LexisNexis veranstaltet wurde, bot den Teilnehmer:innen ein hochkarätig besetztes Podium und regen Austausch zum Thema Korruption in Österreich.

Erst kürzlich fand in den Räumlichkeiten von Austrian Standards am Praterstern das 47. Compliance Netzwerktreffen statt. Dieses Mal beschäftigte die Teilnehmer:innen die Frage, ob Antikorruption als Compliance-Feld seine besten Zeiten schon gelebt hat, oder sie sich das Prädikat "brandaktuell" geben darf.

Hochkarätig besetztes Podium

Bevor das hochkarätig besetzte Podium losging, begrüßten Peter Jonas (Austrian Standards), Kathrin-Theres Hagenauer (LexisNexis) und Martin Eckel (Taylor Wessing) die zahlreich erschienenen Gäste der Compliance Community. Danach widmeten sich René Wenk (Direktor des Landes-Rechnungshofes Burgenland), Charlotte Eberl (Compliance AGRANA Beteiligungs GmbH) sowie Oberstaatsanwalt Bernhard Weratschnig MBA, LL.M. (Gruppenleiter Wirtschaftskorruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA)) der Frage, ob Antikorruption eher unter die Kategorie "alter Hut" oder "Hot Topic" fällt. Schon bei ihren Anfang-Statements waren sich die Expert:innen einig, dass das Thema Antikorruption, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten medial stark vertretenen Berichte, aktueller ist denn je.

Wenk gab zu bedenken, dass es noch gar nicht so lange der Fall ist, dass man hierzulande viel gegen Korruption mache. In seinem Redebeitrag gab er zudem einen kurzen historischen Rückblick auf die Korruptionsbekämpfung in Österreich. Sein Fazit zum Status quo: "Es würde bei der Korruptionsbekämpfung schon mehr gehen!" Weratschnig wiederum betonte die Wichtigkeit der Verfahrensdauer, an der man bei Korruptionsprozessen arbeiten müsse: "16 Jahre sind auf jeden Fall zu lange für einen solchen Fall wie den Fall rund um die BUWOG und den ehemaligen Finanzminister." Er betrachtet auch das Thema der Änderung der Weisungsspitze als relevant: Zwischen Geber und Empfänger bestehe eine nicht zu vernachlässigende Interessengemeinschaft. "Die Korruptionsprävention ist eine komplexe Spielwiese", so Weratschnig. Eberl hingegen hob die Vorbildfunktion im Unternehmen hervor und betonte den "tone from the top" sowie den "Hausverstand", der bei der Wahrnehmung von Korruption eine ebenfalls nicht zu verachtende Rolle spielt. 

Fazit der Veranstaltung

Das Fazit der Expert:innen lautete: Die "Message" muss noch ankommen: Die Zivilgesellschaft muss vor allem wissen, was korruptes Verhalten ausmacht und was nicht. Und dies gehe nur gemeinsam, sagt René Wenk und führt aus: "Das Grundproblem ist trotzdem, dass vieles als normal angesehen wird, weil es in der Vergangenheit keine strafrechtliche Verfolgung gab."

Compliance Officer:innen sowie die Medien können hier als Multiplikator:innen wirken, um Antikorruption besser in den Köpfen verankern zu können. "Wir sind auf Sie angewiesen, auf ihre kritische Sichtweise und dass man darüber berichtet", so Weratschnig. "Überall dort, wo es Menschen gibt, werden wir immer diese Themen haben und deswegen gibt es uns auch, dass wir diese Compliance-Systeme vorgeben...Man muss stets dafür kämpfen, dass das Gute siegt!", merkt Eberl schließlich abschließend an. 

LEADERSNET besuchte die Veranstaltung und hat für Sie Eindrücke in der Galerie gesammelt.

www.lexisnexis.at

www.austrian-standards.at

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