PwC Event beleuchtete die Rolle des Aufsichtsrates in der ESG-Transformation

| Redaktion 
| 21.06.2023

Eine hochkarätige Expertenrunde aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutierte im Wiener DC Tower über das Thema "Environment, Social und Governance".

Der begriffliche Dreiklang Environmental, Social und Governance – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – bezeichnet die wesentlichen Faktoren, nach denen die Nachhaltigkeit, die ethische Qualität und die sozialen Auswirkungen unternehmerischen Handelns bewertet werden. Die ESG-Faktoren sind nicht zwangsläufig finanzieller Natur, spielen aber dennoch eine wichtige Rolle hinsichtlich der langfristigen Risikokultur eines Unternehmens.

Erstes Aufsichtsratsforum

Im Mittelpunkt des ersten Aufsichtsratsforums, das von PwC Österreich im Wiener DC Tower veranstaltet wurde, stand das Thema ESG-Transformation und die Rolle des Aufsichtsrates. Die Veranstaltung bot Expert:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft eine Plattform, um Fachwissen auszutauschen und über aktuelle Herausforderungen für den Aufsichtsrat zu sprechen.

Diesem zentralen Aufsichtsgremium komme nämlich angesichts steigender Regulierung und eines zunehmenden Kontrollaufwands eine immer wichtiger werdende Rolle bei der Umsetzung und Einhaltung von Nachhaltigkeitsstrategien im Unternehmen zu, so die einhellige Meinung der Expert:innen und Gäste des Abends.

Keynote von Willi Schoppen

In der Keynote des Abends stellte der renommierte deutsche Corporate Governance-Experte Willi Schoppen die Stärkung von Corporate Governance-Standards in Unternehmen in den Fokus und wie dieses Ziel erreicht werden könne. "Für Aufsichtsräte ist Kontrolle im engeren Sinne gesetzlich geboten, zugleich ist vorausschauende Überwachung unerlässlich, um die Zukunft von Unternehmen zu sichern. Nachhaltigkeit im Sinne von Verantwortung für Umwelt, Soziales und gute Governance (ESG) spielt in beiden Aufgabenbereichen eine immer größere Rolle. Sie dient einerseits der Sicherung der Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit, andererseits beeinflusst sie infolge der EU-Taxonomie den Kontrollaufwand der Aufsichtsräte. Unvorstellbar ist jedoch, wie sich der Kontrollumfang künftig aufblähen wird. Damit engen die steigenden Ansprüche an die vergangenheitsorientierte Kontrolle den Spielraum für zukunftsorientierte Überwachung, d.h. für die Sicherung der Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit, dramatisch ein", so Schoppen.

Hochkarätige Expertenrunde

Danach folgte eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion mit Günther Ofner, CEO Flughafen Wien AG, Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group, Birgit Noggler, Stiftungsvorständin B&C Privatstiftung, Elisabeth Krainer-Senger-Weiss, Rechtsanwältin und Aufsichtsratsmitglied sowie stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Philipp Gaggl, Experte für Nachhaltigkeitsberatung bei PwC Österreich und Willi Schoppen.

Susanne Kalss, Vorständin am Institut für Unternehmensrecht der Wirtschaftsuniversität Wien, führte als Moderatorin durch den Abend. Dabei wurden Themen wie die Integration von ESG-Kriterien in die Unternehmensstrategie, die Rolle des Aufsichtsrates bei der Überwachung von Nachhaltigkeitsrisiken sowie die Bedeutung von Stakeholder-Engagement und Transparenz diskutiert.

Enorme Verantwortung

"Aufsichtsräte tragen eine enorme Verantwortung, denn sie spielen für den strategischen Wandel und die Transformation eine entscheidende Rolle. Die Einhaltung und die Sicherung von ESG-Standards und -Kriterien stellen künftig eine große Herausforderung für heimische Aufsichtsräte dar, denn diese müssen gemeinsam mit dem Vorstand diskutiert und umgesetzt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsräten und dem Management ist hierbei von entscheidender Bedeutung", stellte Günther Ofner fest.

Gute Governance schafft Vertrauen und Sicherheit

"Die ESG-Transformation ist eine wichtige Herausforderung für Unternehmen und ihre Aufsichtsräte. Wir müssen sicherstellen, dass Nachhaltigkeitsaspekte nicht nur in der Unternehmensstrategie verankert sind, sondern auch in der täglichen Arbeit gelebt werden. Der Aufsichtsrat spielt hierbei eine wichtige Rolle – nicht nur als vertrauensvoller Sparringpartner auf Augenhöhe, sondern als Mitgestalter, Wegbereiter – eben als 'Gamechanger'", sagte Gastgeber Rudolf Krickl, CEO und Senior Partner von PwC Österreich.

Die Governance Standards in Unternehmen zu stärken und zu verbessern ist eine zentrale Aufgabe der Aufsichtsrät:innen: "Wir sehen uns heute damit konfrontiert, dass Branchen immer komplexer werden. Damit ändern sich auch die Ansprüche an die Aufsichtsräte. Spezifische Expertise – insbesondere im Bereich Sustainability – sowie ein ausgewogener Mix aus Kontroll- und Sparringfunktion definieren das neue Verständnis von Aufsichtsräten", so Krickl. Transparenz, Diversität, Professionalität und Nachhaltigkeit seien wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Governance.

Mehr als 70 Entscheidungsträger:innen

Die Veranstaltung zog ein breites Publikum an, darunter Aufsichtsrät:innen, Vorständ:innen, Führungskräfte sowie Vertreter:innen von Finanzinstituten und Regulierungsbehörden. Insgesamt folgten mehr als 70 Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft, Medien, Wissenschaft und Politik der Einladung von PwC Österreich und diskutierten und netzwerkten im Wiener DC Tower.

LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.pwc.at

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