Nach dem Verkaufserfolg beim diesjährigen Sommer-Musical "Mamma Mia" (LEADERSNET berichtete), kündigte Generalintendant Alfons Haider bereits am Freitag (16. Juni) das Highlight für die Saison 2024 der Seefestspiele Mörbisch an. Im nächsten Jahr wird "My Fair Lady – Das Musical" aufgeführt werden. Jedoch nicht in der bisher bekannten, klassischen Version, sondern erstmals in einer zeitgemäßen Interpretation. Ohne diesen Anpassungen hätte man sich auch dagegen entschieden, verrät Haider im LEADERNET-Interview, das wir unmittelbar nach der Präsentation auf der Dachterrasse der Seefestspiele Mörbisch geführt haben. Vor allem das Frauenbild der klassischen Version passe überhaupt nicht mehr in die Zeit. Deshalb habe man das Musical ins Jahr 2020 geholt, was dafür sorgt, dass es sich um eine Uraufführung handeln wird.
Musikalisch und textlich überarbeitet
"Wir übernehmen die Geschichte von 'My Fair Lady' beinahe unverändert, die Handlung wird jedoch in das London des Jahres 2020 verlegt. Dafür ist es notwendig, das Stück textlich und musikalisch zu überarbeiten, wobei der Musical-Charakter des Stücks mehr als bisher betont werden soll", so der Generalintendant bei der Pressekonferenz. Darüber hinaus werde auch das Rollenbild von Mann und Frau in der heutigen Zeit in die mörbischer Fassung übernommen, was u.a. zu einer gesellschaftskritischen Betrachtung des Verhaltens von Prof. Higgins gegenüber Eliza führen werde. Für die musikalische Überarbeitung der My Fair Lady-Hits - wie "Ich hätt' getanzt heut Nacht", "Es grünt so grün", "Mit 'nem kleenen Stückchen Glück", etc. - zeichnet Christian Frank verantwortlich. Die textliche Überarbeitung wird von Johannes Glück erfolgen. Er soll der Sprache von Eliza einen modernen Slang verpassen, so Haider.
Mark Seibert spielt Prof. Higgins
Neben der Uraufführung der modernen Version des Musicals und den Termin für den Kartenverkaufsstart (siehe Infobox) wurde auch noch der Hauptdarsteller präsentiert. Die Rolle von Prof. Higgins wird niemand geringerer als Musicalstar Mark Seibert (u.a. bekannt aus "Elisabeth", "Tanz der Vampire" oder "Rebecca") verkörpern, der erstmals auf der Seebühne Mörbisch zu sehen sein wird. Wie im LEADERSNET.tv-Video zu sehen ist, ist die Vorfreude bei Haider und Seibert groß:
Interview mit dem Generalintendanten
Gleich im Anschluss an die Pressekonferenz nahm sich Alfons Haider Zeit für ein LEADERSNET-Interview.
LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Haider, ab wann war der große Verkaufserfolg von Mamma Mia! eigentlich absehbar?
Alfons Haider: Eigentlich war das bereits ab Weihnachten absehbar. Einzigartig in der Geschichte der Seefestspiele Mörbisch ist, dass wir schon vor der Premiere ausverkauft sind. Fast 170.000 Karten wurden verkauft.
LEADERSNET: Erwarten Sie sich für 2024 mit My Fair Lady den gleichen Erfolg?
Haider: Das kann man noch nicht sagen. Über 100.000 Karten werden wir aber ziemlich sicher verkaufen. Das mit den 170.000 ist ein absoluter Ausnahmefall. Im Bedarfsfall könnten wir aber von den geplanten 20 auf bis zu 30 Vorstellungen aufstocken. Bei Mamma Mia haben wir heuer um neun Zusatzvorstellungen auf insgesamt 28 aufgestockt.
LEADERSNET: Was wünschen Sie sich eigentlich für den 13. Juli 2023, an dem Mamma Mia startet?
Haider: Nur schönes Wetter, sonst gar nichts (lacht).
LEADERSNET: Mussten Sie beim neuen Hauptdarsteller Mark Seibert eigentlich Überzeugungsarbeit leisten?
Haider: Nein, überhaupt nicht. Als er Seefestspiele Mörbisch und Prof. Higgins hörte, war er sofort dabei.
LEADERSNET: Hätte es My Fair Lady im kommenden Jahr auf der Seebühne Mörbisch eigentlich auch dann gegeben, wenn die Rechteinhaber kein grünes Licht für die moderne Fassung erteilt hätten?
Haider: Nein, dann hätten wir uns für etwas anderes entschieden.
www.seefestspiele-moerbisch.at
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