Millionen Menschen schauen Pornos am Arbeitsplatz

Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiviert.

Von den 60 Mio. Besuchern, welche die größte pornografische Internetplattform der Welt pro Tag verzeichnet, sollen sich zwei Drittel am Arbeitsplatz befinden. Das behauptet Sexualtherapeut Christoph Ahlers auf einem Fachkongress in Salzburg, schreibt der Austrian Independent. Der Experte ist der Meinung, dass Pornografiekonsum durch die allgemeine Verfügbarkeit von entsprechendem Material zu einem Massenphänomen geworden sei, das sich in allen Lebensbereichen ausbreitet. Dabei kann der Konsum von Pornografie am Arbeitsplatz leicht zum Verlust desselben führen.

Alle Schichten

"Pornografie ist normal geworden durch den breitflächigen, niederschwelligen Zugang. Die Konsumenten finden sich in allen gesellschaftlichen Schichten, wobei Männer immer noch in der Überzahl sind. Frauen interessieren sich aber auch mehr für Pornografie als früher. Neben dem leichten Zugriff ist vor allem die einfache Befriedigung der Lust ein Grund für den steigenden Konsum", sagt auch Sexualpädagoge Wolfgang Kostenwein. Den Trend zum Porno-Konsum am Arbeitsplatz bestätigt auch eine US-Studie zum Thema. In der Umfrage von Harris Interactive gaben drei Prozent der Teilnehmer zu, Pornos am Arbeitsplatz zu konsumieren. "Lust kann, ähnlich wie eine Zigarette, das Belohnungszentrum aktivieren. Das kann die Motivation für Büro-Pornografie sein. Sexualität ist nicht primär vernunftgeleitet, weshalb das Risiko eines Jobverlustes keine große Rolle spielt. Die Möglichkeit des Erwischtwerdens spielt nur für einen geringen Prozentsatz der Menschen eine Rolle", so Kostenwein.

Management nicht erfreut

Laut Ahlers werden pornografische Inhalte am Arbeitsplatz hauptsächlich in Pausen und kurz vor Dienstende betrachtet. Zu Selbstbefriedigung muss es dabei nicht zwangsweise kommen. "Viele Menschen befriedigen ihre Lust mit Pornografie, ohne sich zu berühren", so Kostenwein. In einigen Unternehmen beschäftigen Erwachsenenfilme mittlerweile sogar das Management. Bloomberg News wurde beispielsweise eine E-Mail zugespielt, in dem der Direktor der Missile Defense Agency des Pentagons seine Angestellten auffordert, damit aufzuhören, Pornoseiten zu besuchen oder pornografische Mitteilungen über das Firmennetz zu verschicken.
Außer der Gefahr eines Arbeitsplatzverlustes kann der Konsum von Pornografie auch andere Probleme mit sich bringen. "Es gibt Menschen, die gut damit umgehen können. Bei anderen beeinträchtigt das Gesehene aber die reale Sexualität. Da die Selbstbefriedigung mithilfe von Pornos keine sexuelle Kompetenz benötigt, kann das reale Sexleben darunter leiden. Das führt bei manchen jungen Männern sogar zu Erektionsstörungen", erklärt Kostenwein. (pte)

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