Wie kann Atomenergie neu gedacht werden?

Helmut Pichl, Obmann Ingenieurbüros der Wirtschaftskammer NÖ, interviewt für LEADERSNET.tv Florian Wagner, Vorstandsvorsitzender der Emerald Horizon AG und Mario Müller, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Unternehmens, über die Zukunft der Kernenergie.

Die Bereitstellung von Energie aus Kernkraft schien in den letzten Jahren immer mehr zum Auslaufmodell zu werden. Deutschland hat bekanntlich unlängst sein letztes Atomkraftwerk vom Netz genommen. Eine Entscheidung, die aber von diversen Expert:innen – auch in Hinblick auf den Klimawandel – kritisch gesehen wird.

Umdenken

Mittlerweile scheint es aber zu einem Umdenken zu kommen. So hat das EU-Parlament Gas- und Atomenergie erst 2022 als nachhaltig eingestuft.

Aber: Neue Zeiten brauchen auch neue Kleider, ist Helmut Pichl, Obmann der WKNÖ Fachgruppe Ingenieurbüros, überzeugt. Aktuell sei kaum noch von den gängigen Reaktortypen die Rede. Gefragt seien hingegen neue Modelle wie Flüssigsalzreaktoren.

Genau solche entwickelt Emerald Horizon AG. Dort setzt man auf einen mit Thorium bestickten Flüssigsalzreaktor, in Kombination mit einem Teilchenbeschleuniger als Neutronenquelle. Das Grazer Unternehmen will Energieproduktion damit "so ideal wie möglich" gestalten.

Kein Risiko

"Das bedeutet, dass in der Produktion kein CO2 entstehen soll. Ideal ist auch, dass keine Kritikalität besteht." Diese würden alle heutigen Atomenergiemodelle beinhalten. In AKWs würde man, so Wagner, gegenwärtig sehr viel Aufwand betreiben um, "das Explodieren zu verhindern". Gleichzeitig müsse Energie immer verfügbar sein – ein Problem, das er etwa bei gängigen Photovoltaikanlagen sieht.

"Bei jedem Reaktorkonzept hat man immer die Gefahr der Kettenreaktion. Diese Gefahr würde aber gar nicht bestehen, wenn das Konzept gar keine Kritikalität aufweisen würde", erzählt Mario Müller, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsarbeit. "Das ist unsere Idee: Ein System zu bauen, das niemals 'überkritisch' werden kann."

Und diese Probleme habe man gelöst. "Unsere Lösung ist ein kleines Modul, dass man in Serie produzieren kann." Wie genau das funktioniert und was ihre Vision für die Zukunft der Energieversorgung ist, erklären die beiden Experten im Expertentalk.

LEADERSNET war bei dem Gespräch dabei. Eindrücke gibt es hier.

www.emerald-horizon.com

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