Gericht verurteilt GoStudent wegen wettbewerbswidrigem Verhalten

| 15.02.2023

Laut dem Urteil soll die Nachhilfeplattform ihren Status als wertvollstes Bildungs-Start-up mit unlauteren Methoden erreicht haben.

Nächster Rückschlag für das Start-up: Nachdem man unlängst mehrere hundert Beschäftigte kündigen musste (LEADERSNET berichtete), kommen jetzt juristische Probleme auf GoStudent zu.

Negativschlagzeilen ohne Ende

Das Landgericht Köln hat entschieden, dass die Wiener Nachhilfeplattform ihren Status als wertvollstes Bildungs-Start-up Europas unter anderem durch wettbewerbswidriges Verhalten erreicht hat.

Die Angaben auf der Website seien "irreführende" und "intransparente Angaben" gewesen. Man habe damit Wettbewerber:innen "unbegründet benachteiligt" – deswegen wurde das Unternehmen in 17 von 20 Punkten verurteilt, berichtet das deutsche Handelsblatt.

Besonders kritisch sieht das Gericht die Tatsache, dass eine Nachhilfestunde zwar verrechnet wird, wenn ein:e Schüler:in nicht erscheint, die Lehrkräfte davon aber nichts sehen.

Katerstimmung nach Boomphase

GoStudent habe neun dieser Punkte bereits akzeptiert, gegen die anderen acht habe man Berufung eingelegt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, aber sobald es das wird, muss GoStudent reagieren und die Marketingstrategie sowie zahlreiche Klauseln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ändern. Tut es das nicht, würde es hohe Strafen hageln.

GoStudent war einer der ganz großen Profiteure der Corona-Pandemie. Die Online-Nachhilfe-Plattform boomte weltweit. Im Juni 2021 wurde das Start-up mit 1,4 Milliarden Euro bewertet und erreichte somit "Einhorn"-Status.

www.hello.gostudent.org

Martin Müller
Uns erging es auch genau so. Mit einer gratis Stunde wird man geködert und plötzlich hat man einen 2 Jahresvertrag obwohl immer gesagt wurde, man kann es ganz flexible halten. Eine weitere AGB-Änderung die plötzlich unverbrauchte Stunden verfallen ließ, war die nächste Frechheit. Und wie es schon erwähnt wurde, ohne Entgegenkommen. Mit Hilfe des Konsumentenschutzes haben sie sich auch noch einige Zeit geweigert - nur mit längerem Druck über einige Wochen/Monate konnten wir dann frühzeitig aussteigen und auch die verfallen Stunden wieder aktivieren und verbrauchen.
Wir würden dieses Unternehmen auch auf keinen Fall weiterempfehlen!!!

P.S.: einige Nachhilfelehrer/innen waren aber super und sehr bemüht!
Irgendwie war es klar, dass der Boom vorbeigehen wird. Wieder mehr in der Schule, wo man nachfragen kann, förderunterricht wieder angeboten wird und der Lernerfolg steht und fällt, ob online oder im direkten Kontakt mit den Lehrern. War eine nette Möglichkeit für Nachhilfelehrer doch nun geht aus auch ohne dass man sich an ein Institut bindet wieder gut index’s bleibt mehr übrig.
Nicht überall funktionieren disruptive Prozesse.
Alexandra Riegler
Ich bin sehr enttäuscht, es wurde nie erwähnt das man nicht frühzeitig kündigen kann, man zahlt volle 2 Jahre obwohl man es nicht mehr benötigt, es gibt kein Entgegen kommen. Sehr schade werde es sicher nicht weiter empfehlen.

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