Werberat startet Pro-Ethik-Siegel

Kodex-Neugestaltung soll vor allem Kinder schützen. 

Der Österreichische Werberat hat das neue Pro-Ethik-Siegel vorgestellt. Dieses steht für die Einhaltung ethischer Grundsätze aller Werbemaßnahmen eines Unternehmens und basiert auf dem Ethik-Kodex der Werbewirtschaft, der für alle Mitglieder verpflichtend einzuhalten ist. Die Richtlinien dieses Kodexes in Bezug auf die Bereiche "Kinder" und "Gewalt" wurden überarbeitet. Diese Neugestaltung verhindert nicht nur, dass Jugendliche in der Werbung als direkte Zielgruppe für Schlankheitspräparate, Tabak und Alkohol angesprochen werden, sondern unterbindet auch die explizite Darstellung von Gewalt.

Vorteil für Unternehmen

Grundsätzlich repräsentiert das Logo die Freiheit der Werbung und stellt sich gegen jede Art des Verbotes, so der Werberat. Außerdem ziele es auf die Stärkung der Selbstregulierung eines Unternehmens und die Stärkung des Vertrauens ab. Da der Ethik-Kodex Grundlage des Siegels ist, sind alle beteiligten Unternehmen, Agenturen und Medien zur Einhaltung der Richtlinien verpflichtet. Die Homepage des Werberates ermöglicht es den Kunden, sich an Agenturen zu orientieren, welche über diese Auszeichnung verfügen und schafft für die Unternehmen somit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Betrieben. "Die Kodex-Überarbeitung befasst sich derzeit vorwiegend mit der öffentlichen Darstellung von gefährlichen Handlungen, die zu gesundheitsschädlichem Verhalten führen können. Themen wie Essstörungen müssen daher von der Werbung proaktiv aufgenommen und vom Kodex berücksichtigt werden", so Michael Straberger, Präsident des Österreichischen Werberates. Da Werbung erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft habe, müsse bei der Gestaltung immer verantwortungsbewusst abgewogen werden, ob ethisch-moralische Werte auch eingehalten werden.

Screening

Seit einer Woche haben Unternehmen die Möglichkeit, sich das Pro-Ethik-Siegel auf elektronischem Weg anzueignen. Zuerst erfolgt eine Online-Registrierung, nach der ein Multiple-Choice-Test abgelegt werden muss, der die Grundkenntnisse des Ethik-Kodexes abfragt. Anschließend wird überprüft, ob der Werberat innerhalb der vergangenen zwei Jahre eine Stopp-Entscheidung über eine Werbemaßnahme des Antragstellers verhängt hat. Ist diese Prüfung nicht erfolgreich, so verliert das Unternehmen die Berechtigung, das Siegel zu führen. (red/pte)

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