Las Vegas ist eigentlich als Glücksspielmetropole bekannt. Doch einmal im Jahr, traditionell Anfang Jänner, verwandelt sich die Wüstenstadt in einen regelrechten Pilgerort für Technik-Freaks. Sie alle wollen dabei sein, wenn zahlreiche Unternehmen im Rahmen der Technikmesse CES ("Consumer Electronics Show") ihre neuesten Innovationen vorstellen. Welche – teils skurrilen – Produkte und Techniktrends auf der heurigen Messe, die noch bis zum 10. Jänner geht, am meisten hervorstechen, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Der Saug- und Wischroboter, der aufräumt
Saugroboter sind inzwischen in vielen Haushalten angekommen – auch hierzulande. Auch wischende Kollegen sind keine Seltenheit mehr. Der nun vorgestellte Haushaltsroboter Saros Z70 von Roborock geht allerdings noch einen Schritt weiter: Er kann nicht nur saugen und wischen, sondern auch aufräumen. Zumindest kleine Gegenstände wie Socken, Handtücher oder Schuhe kann er vom Boden aufheben und an zuvor festgelegten Orten ablegen, und zwar mithilfe eines ausfahrbaren Greifarms. Außerdem verfügt der Roboter unter anderem über Features wie etwa Haustierüberwachung und lässt sich über verschiedene Sprachassistenten steuern.
© Roborock
Katze pustet Heißgetränke kühl
Das alltägliche Leben erleichtern soll auch die neueste Erfindung des japanischen Unternehmens Yukai Engineering. "Nékojita FuFu" heißt das kleine Gerät, das optisch einer Katze anmutet und seine Nutzer:innen dabei unterstützen soll, Heißgetränke und Suppen auf eine optimale Temperatur herunterzukühlen. Einmal in Position gebracht, fängt das Kätzchen mit eingebautem Mini-Ventilator an zu pusten, und erinnert laut Herstellerangaben in Stärke und Rhythmus tatsächlich an menschliches Pusten. Kosten soll das Gerät rund 23 Euro.
© Yukai Engineering
Stromstöße simulieren salzigen Geschmack
Ein außergewöhnliches Haushaltsprodukt, das auf der CES für Aufsehen sorgte, ist zudem der elektronische Löffel "Electric Salt" der japanischen Firma Kirin. Dieser soll seine Nutzer:innen dabei unterstützen, den Salzkonsum zu reduzieren, ohne an Geschmack einbüßen zu müssen. Dabei verwendet der Löffel schwachen Strom, mit dem Natrium-Ionen zur Zunge transportiert werden, wodurch sich der salzige Geschmack einer Mahlzeit um etwa 50 Prozent verstärken soll. Funktionieren soll das vor allem bei Suppen und Soßen. In Japan wird der Löffel, der etwa wie eine elektrische Zahnbürste aufgebaut ist, bereits verkauft – Kostenpunkt ungerechnet ca. 120 Euro.
© Kirin Holdings Company
Laptop mit Doppel-Monitor zum Ausklappen
Während man sich bei stationären PCs den Luxus mehrerer Bildschirme problemlos leisten kann, sieht das bei Laptops anders aus: Unterwegs ist man auf ein kleines Display angewiesen. Hier schafft das neue Notebook CEOS von Thomson Abhilfe, und zwar mit einem zweiten Display, das hinter den Hauptbildschirm geklappt werden kann, beispielsweise um seinem Gegenüber Inhalte zu zeigen. Rund 1.000 Euro soll der innovative Klapp-Laptop kosten.
Neuer Übertragungsstandard für Audio- und Videosignale
In Hinblick auf Computer, Fernseher und dergleichen kann man sich künftig auf höhere Auflösungen und Bildwiederholraten freuen. Dies verspricht zumindest das auf der CES vorgestellte HDMI 2.2, das laut der verantwortlichen Organisation HDMI Licensing Administrator eine Bandbreite von 96 GBit/s bieten soll. Zum Vergleich: der Vorgänger (HDMI 2.1) schafft gerade einmal 48 GBit/s und damit nur halb so viel. Für HDMI 2.2 wird ein neues Kabel benötigt – allerdings kann man sich damit noch genügend Zeit lassen, denn bis entsprechende Geräte auf den Markt kommen, die diesen neuen Standard verwenden, wird es vermutlich noch einige Zeit dauern.
Tropfenförmiges Auto mit Sonnenantrieb
Auch Autos sind traditionell Teil der Technikmesse. So heuer auch das aerodynamische Elektro-Modell Aptera des gleichnamigen US-Unternehmens. Der futuristisch anmutende Zweisitzer in Tropfenform verspricht eine beeindruckende Reichweite von bis zu 400 Meilen (etwa 645 Kilometer) pro Akkuladung. Mindestens 40 Meilen (rund 64 Kilometer) davon sollen allein durch die integrierten Solarzellen erzeugt werden, die Sonnenenergie direkt in Antriebskraft umwandeln. Über den endgültigen Preis hüllt sich der Hersteller allerdings weiterhin in Schweigen.
© Aptera
Auto-Seitenfenster als Werbefläche
Apropos Autos: Diese werden von Unternehmen gerne zu Werbeflächen umfunktioniert, sei es durch spezielle Folierungen oder Logo-Sticker. Continental hat sich nun aber eine neue Lösung einfallen lassen – und lässt Inhalte auf die hinteren Seitenscheiben projizieren. Dafür nutzt das System einen Miniaturprojektor im Dachhimmel des Fahrzeugs sowie vollständig abdunkelbare Seitenscheiben für möglichst hohe Kontraste. Besonders interessant ist allerdings die KI-Software, die mit dem System kommt. Diese schlägt nämlich passende Projektionen vor. So kann etwa auf dem Weg zu einem Fußballspiel das Logo des Lieblingsvereins eingeblendet werden, oder etwa der Akkustand bzw. die Reichweite des E-Autos.
© Continental
Digitales E-Bike-Schloss gegen Akku-Diebe
Wer lieber mit dem Fahrrad als mit dem Auto fährt, braucht gerade in der Stadt zwangsläufig ein gutes Schloss. Doch selbst dies schützt nicht immer vor Dieben, da diese oft auch einfach wertvolle Teile des Fahrrades mitgehen lassen. Beliebt bei den Gaunern sind etwa Akkus von E-Bikes. Um das zu verhindern, hat sich die E-Bike-Sparte von Bosch eine sogenannte "Battery Lock" Funktion einfallen lassen. Mit dem neuen Battery Lock wird der Akku verriegelt, sobald das Antriebssystem abgeschaltet wird. Wenn ein Dieb das Schloss des gesicherten Akkus nun knackt und diesen in ein anderes E-Bike einbaut, wird die Motorunterstützung deaktiviert – dadurch wird das E-Bike des Diebes unbrauchbar. Bereits ab Sommer sollen Nutzer:innen von Bosch-Antrieben der Smart-System-Generation das "Battery Lock" über ein kostenpflichtiges Flow+-Abonnement als Software-Update herunterladen können.
© Bosch
www.ces.tech
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