Lebensmitteleinkäufe im Web boomen

| 13.09.2012

Österreich hinkt globalem Trend jedoch hinterher.

Die Bereitschaft, Lebensmittel über das Internet zu bestellen, ist in den vergangenen zwei Jahren weltweit um 44 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsinstitut Nielsen, das 28.000 Internetnutzer in 56 Ländern befragt hat. Während sich ein globaler Trend im Konsumverhalten der Internetnutzer abzeichnet, hinken Deutschland und Österreich hinterher. Nur sieben Prozent aller Deutschen geben an, dass sie im nächsten halben Jahr planen, Lebensmittel und Getränke im Web zu bestellen. In Österreich wollen sogar nur sechs Prozent der Befragten ihre Lebensmitteleinkäufe über das Internet tätigen. Die Schweiz kommt mit 18 Prozent auf einen etwas höheren Wert.

Kauf von Produktkategorie abhängig

Vor allem als Informationsmedium hat sich das Internet im Lebensmittel-Sektor etabliert. 61 Prozent der Befragten nutzen nach eigenen Angaben das Internet, um sich über Produkte vorab zu informieren und Kundenrezensionen zu lesen. Hier nähert sich Deutschland mit 54 Prozent dem weltweiten Durchschnitt. 41 Prozent gaben zudem an, dass sie im Internet nach Sonderangeboten suchen und 21 Prozent durchforsten das Netz nach Coupons.
Den Forschern zufolge wird durch die Studie ersichtlich, dass Onlineshopping den Käufern wichtige Aspekte wie Bequemlichkeit, günstige Preise und Auswahl bietet, ob es jedoch zum Kauf im Internet kommt, hängt stark von der Produktkategorie ab. "Bei Kleidung oder Büchern ist die Kaufabsicht über Online-Kanäle in Deutschland am weitesten verbreitet", schreiben die Marktforscher in ihrer Analyse.

Erheblicher Einfluss festgestellt

In Österreich ist die Kaufabsicht bei Büchern oder Veranstaltungstickets am weitesten verbreitet. Die Schweizer benutzen das Internet vor allem für Reisebuchungen und für den Kauf von Kleidung, Accessoires, Schuhen oder auch Schmuck. Generell stellt Nielsen einen erheblichen Einfluss der digitalen Welt auf den Einkauf von "Gütern des täglichen Bedarfs" fest. "Für erfolgreiches Marketing müssen Hersteller, Handel und Werbewirtschaft wissen, welche Käufergruppen sich in besonderem Maße digital orientieren, um die richtigen Zielgruppen mit den richtigen digitalen Strategien anzusprechen", so die Forscher. "Die Untersuchung wird seit 2005 in unregelmäßigen Zeitabständen durchgeführt - das letzte Mal vor zwei Jahren", erklärt Marie-Luise Sebralla von Nielsen. "Damit ein Land in die Umfrage aufgenommen wird, müssen mindestens 60 Prozent der Bevölkerung oder zehn Mio. Menschen über einen Internetzugang verfügen." (pte)

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