In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit Ressourcen immer wichtiger werden, zählt Lebensmittelverschwendung zu den besonders unerwünschten Merkmalen unserer Gesellschaft. Das haben mittlerweile auch viele Handelsunternehmen erkannt – teils auch durch Druck ihrer Kund:innen. Spar kämpft laut eigenen Angaben schon länger gegen die Verschwendung von Lebensmitteln an und legt jetzt noch einmal nach.
Neue IT-Lösung
Obwohl bei der Supermarktkette den Angaben zufolge bereits jetzt nur rund ein Prozent der angebotenen Lebensmittel nicht verkauft würden, arbeite das Unternehmen laufend an einer weiteren Verbesserung und Eindämmung der Lebensmittelverschwendung - siehe etwa die Kooperation mit Too Good To Go. Jüngstes Beispiel ist eine Technologie, die von der unternehmenseigenen IT-Unit Spar-ICS, Microsoft und einem weiteren Partner entwickelt wurde.
Dabei analysiert eine IT-Lösung mittels Künstlicher Intelligenz (KI) Daten über Verkaufsmengen, Wetterbedingungen, Sonderangebote, Marketingaktionen, Saisonalität sowie weitere Faktoren. Damit soll es möglich sein, eine präzise Vorhersage der optimalen Menge pro Filiale zu berechnen. Basis für die Weiterentwicklung war laut Spar die automatische Warenbestellung, die es bei dem Unternehmen bereits seit vielen Jahren gibt. Die adaptierte Version wurde nun erstmals im Bereich Obst und Gemüse eingesetzt.
Initiative "Mach heute Morgen möglich"
"Die Vorteile sind vielfältig – nicht nur für das Unternehmen, die Lieferant:innen, die Kund:innen und die Mitarbeiter:innen – sondern auch und vor allem für die Umwelt. Für die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie auch den Klimawandel, bieten uns neue Technologie sowie die richtigen digitalen Tools Lösungsansätze. In diesem Projekt nutzt Spar die Potenziale der Technologien und Künstlichen Intelligenz, um die Bedürfnisse unserer Kund:innen zu erfüllen und dabei gleichzeitig Ressourcen zu sparen", erläutert Markus Kaser, Spar-Vorstand für IT, Einkauf, Marketing und CSR, das neue Projekt.
Das Ergebnis sei eine Genauigkeit der Vorhersage von über 90 Prozent. All das führe dazu, dass in der richtigen Filiale exakt die benötigte Menge zur richtigen Zeit verfügbar sei und dadurch die Lebensmittelverschwendung noch stärker reduziert werde. Das nun in Österreich abgeschlossene Projekt war Teil der Microsoft Initiative "Mach heute Morgen möglich".
"Die Vorhersagen sind eine wertvolle Unterstützung für jene Mitarbeiter:innen, die am Bestellprozess beteiligt sind. Künstliche Intelligenz ersetzt dabei nicht die bisherigen Prozesse, sondern ergänzt das Team als wertvolles Mitglied. Die Optimierung der Belieferung von mehr als 1.500 Filialen hat somit positive Auswirkungen auch auf die Arbeit in unserer rund 40.000 Mitarbeitenden in den Märkten ", so Hans K. Reisch, stellvertretender Spar-Vorstandsvorsitzender und zuständig für Filialen.
Cloud-Lösungen als Basis
Umgesetzt wurde das Projekt von der Spar ICS mit den Partnern Microsoft und Paiqo. Aufgrund der großen Datenmengen und dem variablen Bedarf an Rechenleistung sei die Wahl auf die Microsoft Cloud (Azure) inklusive deren Analysewerkzeuge gefallen. "Diese Lösungen bieten die notwendigen Voraussetzungen, um mit der Datenmenge sowohl horizontal als auch je nach Workload zu skalieren. Gerade im Bereich von künstlicher Intelligenz benötigen wir hin und wieder enorme Rechenleistung, aber oft nur für begrenzte Zeit. Diese Anforderung lässt sich speziell über eine hochskalierbare Cloud kosteneffizient abdecken", erklärt Spar-ICS-Geschäftsführer Andreas Kranabitl die Notwendigkeit der Cloud für dieses Projekt.
www.spar.at
www.microsoft.at
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