Die ÖBB reagieren auf den österreichweiten Fahrradboom mit einer Ausweitung ihrer auf Radler zugeschnittenen Angebote. Eine wichtige Zielgruppe sind dabei auch jene Pendler:innen, die in der warmen Jahreszeit vom Auto aufs Rad umsteigen. Welche Möglichkeiten es genau gibt sowie einen Ausblick auf die Zukunft hält das Unternehmen in seiner nun präsentierten Fahrradstrategie fest.
ÖBB CEO Andreas Matthä betont: "Fahrrad und Bahn sind ein echtes Dreamteam für den Klimaschutz. Sie können umweltfreundlich mit dem Rad zum Bahnhof fahren und es dort sicher versperren; Sie können das Faltrad im Zug mitnehmen; oder Sie mieten an Ihrem Zielort ganz einfach ein Leihfahrrad. Ganz egal, wie Sie es halten, der Klimaschutz fährt immer mit. Deshalb ist es für die ÖBB als größtes Klimaschutzunternehmen nur logisch, die Angebote für Radfahrer:innen auszubauen und ständig zu verbessern."
Unterschiedliche Rad-Bedürfnisse
Die ÖBB Fahrradstrategie will die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen berücksichtigen: Das sind einerseits Reisende, die mit dem Fahrrad im Zug unterwegs sind, andererseits Fahrradpendler:innen, die ihr Rad am Bahnhof abstellen, aber auch Urlaubs- bzw. Ausflugsradfahrer:innen, die erst am Zielort ein Fahrrad brauchen. Um diese unterschiedlichen Bedürfnisse abzudecken, sieht die Radstrategie neue Konzepte für die Fahrradmitnahme in Zügen und Bussen, den Ausbau von Bike&Ride Anlagen sowie die Weiterentwicklung von Rail&Bike (Bikesharing) vor.
Fahrradzone im Railjet © ÖBB Knopp
Fahrradzone und kostenfreie Faltrad-Mitnahme
Derzeit gibt es insgesamt rund 85.000 Fahrradabstellplätze pro Tag im ÖBB Fern-, Nah- & Regionalverkehr. Für die Mitnahme von Fahrrädern brauchen Reisende ein eigenes Radticket sowie – in Fernverkehrszügen – eine Reservierung für das Rad.
In allen Railjets gibt es ab sofort eine Fahrradzone. Dabei sind acht Sitzplätze mit einem Fahrradsymbol gekennzeichnet. Die Fahrradzone ist bei der Sitzplatzreservierung im ÖBB Ticketshop eingezeichnet. Wer das Fahrrad nicht selbst im Zug transportieren möchte, kann es mit dem Haus-Haus-Gepäck-Service von zu Hause abholen und innerhalb Österreichs transportieren lassen.
Im Railjet und allen Nahverkehrszügen der Bundesbahnen wurden die maximalen Abmessungen für Falträder ausgeweitet. Bislang konnten diese nur mit den Maßen 90 x 60 x 40 cm kostenfrei und ohne Reservierung mitgenommen werden. Nun haben die ÖBB die maximalen Abmessungen des zusammengelappten Rads auf 110 x 80 x 40 cm erweitert. Im Railjet gibt es bei den Gepäckablagen speziell gekennzeichnete Fächer für Falträder.
Fahrradabstellanlage am Bahnhof © ÖBB Fritscher
Neue Rad-Abstellplätze und Verleih
Aktuell bieten die ÖBB ihren Fahrgästen, die ihr Rad am Bahnhof abstellen wollen, 49.500 Bike&Ride Stellplätze. Diese Anzahl soll kontinuierlich gesteigert werden: Der Rahmenplan sieht laut eigenen Angaben vor, dass jährlich über 1.500 neue Fahrradabstellplätze errichtet bzw. instandgesetzt werden. Um die Fahrräder möglichst sicher zu versperren, gibt es mehrere Pilotprojekte, bei denen unterschiedliche Versperrmöglichkeiten getestet werden. Eine weitere Möglichkeit, das Rad am Bahnhof abzustellen sind spezielle Fahrradboxen.
Unter dem Namen "ÖBB 360" bietet das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Gemeinden diverse Angebote, um die letzte Meile – vom Bahnhof zum Ankunftsort – zurückzulegen. Bei den Projekten sind (E-)Bikes zum Ausleihen ein Bestandteil des Mobilitätsangebote und können inkluslive Öffi-Ticket durchgängig über die Wegfinder-App gebucht werden. Die ÖBB haben dafür Kooperationen mit nextbike, green4rent und Tier.
www.oebb.at
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