"Gute Nacht, Posteingang"

| 28.06.2012

Karriere-Experte Weissenböck über Arbeiten nach Dienstschluss und "Funkstille" in der Freizeit.

Einmal ehrlich: Schaffen Sie es, die Arbeit völlig im Büro zu lassen? Einfach auf Freizeit-Modus umzuschalten? Spät eingehende Mails ungeöffnet im Posteingang liegen zu lassen? Sollten Sie diese Fragen jeweils mit Ja beantwortet haben, dürfen Sie sich glücklich schätzen. Einerseits, weil Sie im Gegensatz zum Großteil der Arbeitnehmer die beneidenswerte Gabe besitzen, sich nach Dienstschluss gänzlich Ihrem privaten Ich hinzugeben. Einer Online-Umfrage von karriere.at aus dem vergangenen Jahr zufolge schafft das nämlich nur jeder Dritte.
Andererseits tun Sie damit auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes, wie eine britische Studie nun belegt, die unlängst veröffentlicht wurde. Die Kernaussage der Wissenschaftler von der Chartered Society of Physiotherapy: Menschen, die außerhalb der Arbeitszeiten für ihr Unternehmen weiter arbeiten, sind häufig Opfer von stressbedingten Erkrankungen und auch von Haltungsschäden. So weit, so einleuchtend.

Doch lässt sich Arbeit nach Dienstschluss überhaupt vermeiden? In Zeiten, in denen der Einzelne immer mehr Verantwortung trägt, Arbeitszeitmodelle immer flexibler werden und Erwartungen an einzelne Arbeitnehmer steigen? Wahrscheinlich nicht. Es gilt aber Verantwortung zu übernehmen: Von Führungskräften, die hinterfragen sollten, ob Rufbereitschaft der Mitarbeiter nach Dienstschluss in jeder Situation erwartet werden kann. Und auch vom Arbeitnehmer – sich selbst gegenüber: Was bringt es, wenn man um 22 Uhr nochmals Mails checkt? Nichts, außer unruhigen Schlaf.

www.karriere.at

Christoph Weissenböck

Christoph Weissenböck ist  beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.

Christoph Weissenböck

Christoph Weissenböck ist  beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.

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