Wie bei vielen sportlich angehauchten Premiumanbietern hat sich auch bei Maserati ein SUV zum meistverkauften Modell der Marke entwickelt. Bisher haben die Italiener mit dem Levante nur eines dieser begehrten Fahrzeuge im Programm. Dieses ist noch dazu ziemlich groß und teuer. Der Levante spielt in einer Liga mit Porsche Cayenne, Aston Martin DBX, Audi Q8, BMW X6 oder Mercedes GLE Coupé. 2022 bekommt er mit dem Grecale einen etwas kleineren Bruder zur Seite gestellt. Dieser nutzt die selbe Stellantis-Plattform (Fusion aus PSA und Fiat/Chrysler) wie der Alfa Romeo Stelvio sowie der neue Jeep Grand Cherokee und legt sich mit Konkurrenten wie dem Porsche Macan an.
© Maserati
Abmessungen und Design
Das neue Italo-SUV ist 4,84 m lang, 1,95 m breit und 1,67 m hoch. Das Kofferraumvolumen von 535 bis 1625 Liter kann sich im Konkurrenzumfeld sehen lassen. Optisch orientiert sich der Grecale zwar am Levante, wirkt aber nicht einfach wie dessen kleinere Ausgabe. Vorne gibt es den markentypischen Grill, der von schmalen LED-Scheinwerfern flankiert wird. Die Seitenansicht wirkt gedrungen und erinnert etwas an den deutlich kürzeren Jaguar E-Pace. In den ausgestellten Radkästen stecken serienmäßig 19 Zoll große Räder. Auf Wunsch gibt es auch 20 Zöller. Wer sich für das optionale Luftfahrwerk entscheidet, kann die Bodenfreiheit zwischen 16,7 und 23,2 Zentimeter variieren. Letzteres würde sogar Abstecher ins Gelände erlauben. Doch das werden die meisten Maserati-Besitzer ihrem Auto wohl nicht antun. Für die Anfahrt zu einer verschneiten Berghütte ist die erhöhte Bodenfreiheit jedoch ideal. Am Heck setzen die Designer auf zweigeteilte Rückleuchten, einen dezenten Dachkantenspoiler, eine Schürze mit integriertem Sportauspuff sowie einen ziemlich kleinen Scheibenwischer.
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Innenraum
Innen geht es sportlich-elegant zu. Die Bedienung erfolgt zum Großteil über Touchflächen. Der Hauptmonitor misst 12,3 Zoll in der Diagonale, darunter sitzt – ähnlich wie bei den großen Audi-Modellen – noch ein zweiter Bildschirm, der es auf 8,8 Zoll bringt. Hinterm Lenkrad gibt es ein digitales Cockpit, das unterschiedliche Anzeigenstile beherrscht. Für die ebenfalls verfügbare Sprachsteuerung hat sich Maserati etwas Besonderes einfallen lassen. Hier verwandelt sich nämlich die digitale Zentraluhr auf Knopfdruck zum persönlichen Assistenten, über den sich nicht nur Navigationsziele eingeben, sondern auch Fahrzeugfunktionen (Klima, Sitzheizung, etc.) steuern lassen.
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Antriebe
Beim Antrieb haben Maserati-Kund:innen zunächst die Wahl aus drei Optionen. Das Einstiegmodell hört auf den Namen Grecale GT. Dieser wird von einem 2,0 Liter Turbo-Vierzylinder mit 48 Volt Mildhybridsystem inklusive Riemenstartergenerator angetrieben. Die 300 PS und 450 Nm Drehmoment werden über eine 8-Stufen-Automatik von ZF auf alle vier Räder übertragen. Der Allradantrieb ist dabei hecklastig ausgelegt. So gerüstet, sprintet das knapp 1,9 Tonnen schwere Italo-SUV in 5,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Hier macht sich der „e-Booster", der die zurückgewonnene und in einer kleinen Zusatzbatterie gespeicherte Energie in Vortrieb umwandeln kann, positiv bemerkbar. Darüber ist der Crecale Modena angesiedelt, der aus demselben Triebwerk 330 PS herausholt. Beim Top-Modell Grecale Trofeo kommt ein aufgeladener 3,0 Liter 6-Zylinder zum Einsatz, der stolze 530 PS und 620 Newtonmeter generiert. So gerüstet, sprintet der Macan-Gegner in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und erreicht eine Spitze von 285 km/h. Später wird es auch eine rein elektrische Variante geben.
Für eine adäquate Fahrdynamik soll u.a. das mechanische Hinterachsdifferenzial sorgen – optional gibt es ein selbstsperrendes LSD. Beim Trofeo ist stets eine variable Luftfederung mit Wankstabilisierung an Bord. Bei den 4-Zylindern muss man diese als Extra ordern. Weiters können die Fahrer ihren Grecale über vier verschiedene Fahrmodi (Comfort, GT, Sport und Offroad) an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen.
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Verfügbarkeit
Die Preise und den genauen Starttermin hat Maserati noch nicht verraten. Sollten sich die Lieferschwierigkeiten diverser Bauteile aufgrund der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg nicht dramatisch verschlechtern, dürfte der Grecale spätestens im Sommer bei den Händler:innen stehen. (ts)
www.maserati.at
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