Um den Wirtschaftsstandort Tirol zu stärken und für technologiebasierte Startups attraktiver zu machen, hat die Lebensraum Tirol Holding die Gründung von "Onsight Ventures+" initiiert. "Onsight Ventures+" ist ein international ausgerichteter Investmentfonds mit Sitz in Innsbruck.
Er wurde gemeinsam von der Standortagentur Tirol, der Hermann Hauser Investment GmbH, dem I.E.C.T – Hermann Hauser Management GmbH und der Round2 Capital gegründet. Ein signifikanter Ankerinvestor des Fonds ist auch die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV). Der Fonds startet mit zehn Millionen Euro und kann Unternehmen in der risikoreichen Anfangsphase wirksam unterstützen. Bis 2023 wird das Fondvolumen auf mindestens 20 Millionen Euro erweitert.
Risikokapital aus der Privatwirtschaft
Für Landeshauptmann Günther Platter ist die Schaffung dieses Investmentfonds ein wichtiger Schritt für die Zukunft Tirols: "Zu einem modernen Wirtschaftsstandort gehören auch Startups, denn sie schaffen attraktive Arbeitsplätze, sind Motoren des strukturellen Wandels und steigern die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. In bahnbrechende Technologien zu investieren, bedeutet auch, die wirtschaftliche Entwicklung Tirols aktiv mitzugestalten. Das passiert mit diesem Investmentfonds für technologiebasierte Unternehmen." Das Land könne die optimalen Rahmenbedingungen schaffen, Risikokapital beisteuern müsse jedoch die Privatwirtschaft.
Damit sich technologiebasierte Startups erfolgreich in Tirol ansiedeln können, sei es entscheidend, ausreichend Risikokapital bereit zu stellen. Nur so könnten innovative High-Tech Startups finanziert und am Standort Tirol angesiedelt werden. Von Banken werden diese in der Regel als zu risikobehaftet eingestuft und nur in Ausnahmefällen finanziert, so Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol: "Ich freue mich daher, dass auf unsere Initiative privates Risikokapital innovativen Startups zur Verfügung gestellt wird."
Vom Fallen und Fliegen
Christoph Huber, Advisory Board Member von Onsight Ventures+ und Mitgründer von BioNTech, ist davon überzeugt, dass es Mut brauche, "groß zu träumen und diese Träume in die Realität umzusetzen Denn nur wer riskiert zu fallen, kann wirklich fliegen lernen." Bei seiner BioNtech-Gründung war es auch Wagniskapital, welches es ermöglicht habe, aus exzellenter Forschung ein Produkt zu entwickeln.
Jasmin Güngör, Geschäftsführerin von Onsight Ventures+ erklärt: "Wir investierten in einer frühen Phase – der sogenannten Seed-Phase – in Startups mit exzellenten Gründerteams, die mit ihrer Technologie neue Standards setzen und das Potential haben zu international tätigen Unternehmen heranzuwachsen. Die Erstinvestitionssummen liegen zwischen 200.000 und zwei Millionen Euro. Aber mit der Finanzierung ist es nicht getan, denn wir begleiten das Unternehmenswachstum langfristig."
Die Startups wähle man anhand dreier Kriterien aus, so Güngör: "Zum Ersten ist uns wichtig, dass es sich um international skalierbare Geschäftsmodelle, mit einem klaren USP und einer starken Technologie handelt. Dann entscheidet die Attraktivität des Marktumfelds in Bezug auf Wettbewerb, Marktpotenzial und volkswirtschaftliche und demographische Trends. Zudem muss eine plausible Kapitalbedarfsplanung bis zur nächsten Finanzierungsrunde gegeben sein." (as)
www.lebensraum.tirol
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