"Wir sollten nicht unbedingt darüber nachdenken, wann und wie wir auf dem Mars leben können"

Beim "Super Tuesday" der Österreichisch-Amerikanischen-Gesellschaft diskutierten unter anderem Vertreter von Coca-Cola, Nespresso, Greiner und Reclay darüber, wie Kreislaufwirtschaft unser Leben verändert.

Am 14. September stand bei der Österreichisch-Amerikanischen-Gesellschaft (ÖAG) wieder ein "Super Tuesday" auf dem Programm. Thema des Abends war "Circular Economy – Wie die Kreislaufwirtschaft unser Leben verändert". Auf dem Podium diskutierten unter der Moderation von Christa Kummer Reclay-Group-Österreich-CEO Christian Abl, Textile-Consulter Reinhard Backhausen, Greiner-Global-Head-of-Sustainability-&-Corporate-Affairs Stefan Grafenhorst, Coca-Cola-Hellenic-Public-Affairs-&-Communications-Director Marc Joainig und Nespresso-Österreich-Operations-&-Sustainability-Director Marianne Neumüller-Klapper. 

Wirtschaftsmodell der Zukunft

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) gilt als Wirtschaftsmodell der Zukunft. Es geht dabei allerdings um mehr als nur Recycling. Schon vor der Produktion sollte man wissen, was am Ende steht, so die Diskussionteilnehmer unisono. Ein wesentlicher Anteil komme auch den Anreizen zu: Hier sieht beispielsweise Reinhard Backhausen auch die Politik in der Pflicht. Durch Anreize, Förderungen oder Role-Models könne das Bewusstsein geschärft werden und die Transformation der Wirtschaft national und global gelingen.

Christian Abl warf die Frage auf, inwieweit wir wirklich alles, was wir benutzen, auch besitzen müssen. Ein "Sharing is Caring"-Prinzip im weitesten Sinn könnte die Wegwerfgesellschaft verändern. Hier sei auch Flexibilität gefragt, wie auch Marc Joainig betonte. Flexibilität und Effizienz werde bei Coca Cola HBC sehr gut umgesetzt, da dies auch Teil von Nachhaltigkeit sei.

Anreize und Support für Unternehmen

Auf die Frage, wie sich die Modelle der Kreislaufwirtschaft in der Zukunft entwickeln können, waren sich die Gäste einig, dass die gesamte Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten müsse. Das Bewusstsein, dass die Herausforderungen alle betreffen und dadurch jeder gefordert sei, müsse gestärkt werden. Marc Joainig meinte, es wäre auch wichtig, sich einig darüber zu sein, welche Wege möglich, richtig und machbar sind. Stefan Grafenhorst warf hierzu ein, dass man zirkuläre Geschäftsmodelle auch profitabel machen müsse. Derzeit sei dies noch nicht der Fall. Wenn Neuware billiger als Recyclingprodukte ist, wird weniger in die Abfallwirtschaft investiert. Hier brauche es ein Umdenken in allen Ebenen, aber auch die Möglichkeit, Anreize und Support für die Unternehmen zu bieten, sowie ein Regulativ durch die Politik.

Marianne Neumüller-Klapper betonte, dass Nespresso in sehr vielen Bereichen bereits eine sehr gute Position aufweisen könne. Sie sieht die Zukunft in einer noch intensiveren Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Branchen. Reinhard Backhausen brachte es abschließend auf den Punkt: "Wir sollten nicht unbedingt darüber nachdenken, wann und wie wir auf dem Mars leben können. Es geht um die Erde, die wir erhalten und an unsere Kinder weitergeben müssen." (as)

Impressionen vom "Super Tuesday" finden Sie in unserer Galerie.

www.oag.at

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