Zum dritten Mal wurde am Mittwoch in Wien der Österreichische-Umweltjournalismus-Preis verliehen. Der Award würdigt herausragende Medienbeiträge rund um Umwelt- und Natur(schutz)themen in Österreich. Über 70 Beiträge wurden eingereicht und lagen den Jury-Mitglieder:innen zur Bewertung und Entscheidung vor. Ausgezeichnet wurden die vier Preisträger im Rahmen der "Green Brands Austria"-Gala, die im "Palais Niederösterreich" in Wien stattfand.
Das sind die Gewinner
In der Kategorie "Digitale Medien" wurden Anna Teresa Reiter und Jakub Cygan für die Online-Serie "Gen Z for Planet A", die auf a1now.tv zu sehen ist mit dem Umweltjournalismus-Preis gewürdigt. Begründung der Jury: "In jedem Sinn flott und jugendlich gemachtes, sehr ‚angewandtes' Öko-Streaming-TV. Kein erhobener Zeigefinger, schon gar kein ‚Schulfernsehen'– super verständlich. Einfach erfrischend zu Klimathemen berichten, so dass wirklich sofort verstanden wird, was man ganz konkret schon macht. Veränderung – die gelebt wird – aufzeigen, das liefert die Serie ‚Gen Z for Planet A'."
In der Kategorie "Print" ging der Sieg an Tanja Traxler, für den im Standard erschienenen Text "Die Zukunft schwimmt im Karpfenteich". "Ein gutes Beispiel, wie der Eingriff des Menschen in die Natur auch gelingen kann. Globale Öko-Themen und Probleme nicht 'in a nutshell', sondern 'im Karpfenteich' – fokussiert und fundiert erzählt. Recherche und Darstellung zu Karpfen sind breit (Ernährung, Ökosystem) und tief (Anfang der Nahrungskette, Darstellung der wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnisse) angelegt", so die Jury.
Mathias Hackl, Hannah Hofbauer, Franziska Hörbst, Jonas Hörbst, Balduin Landl, Martin Mehrwald, Alex Reichinger, Katharina Toth und Lukas Weymann durften sich hingegen über den ersten Platz in der Kategorie "Radio" freuen. Mit ihrer Sendereihe "5MinutenClimateChance" auf Orange 94.0 konnten sie die Jury überzeugen, die konstatierte: "Kurz-getaktetes, aufmerksamkeitserregendes Radio-Programm unter dem Generalthema ‚Klimawandel'. Es ist fast unmöglich, bei den pfiffigen Clips nicht zuzuhören."
In der Kategorie "TV" konnte sich Robert Gordon mit dem Beitrag "Die drohende Stille" in der ORF-2-Sendung "Am Schauplatz" durchsetzen. "In dem Beitrag gelingt es, ein brennendes Thema – das sonst oft zu kurz kommt – so zu thematisieren, dass jeder sofort erkennen kann, wie dramatisch 'die drohende Stille' tatsächlich ist. Dieser Beitrag schafft es, das komplexe Thema Biodiversität erlebbar zu machen. In einfachen, ruhigen Bildern werden alltägliche Beispiele gezeigt, die dennoch eine hohe Betroffenheit auslösen", begründet die Jury ihre Entscheidung.
Journalist:innen als "Anker und Filter"
Schirmherrin des Österreichischen Journalismus-Preises ist Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, die in ihrer Rede auf die schwierige, aber dennoch so wichtige Rolle von Journalist:innen gerade in Zeiten von Fake News hinwies: "Sie sind ein Anker und auch ein Filter. Sie machen diese Welt erfassbar und ihre Probleme verständlich. Sie hinterfragen kritisch, legen legitime Gegenpositionen dar, ordnen Meinungen ein. Ich halte das für essentiell für unsere Demokratie." Der Klimaschutz sei journalistisch die größte Herausforderung, die es je gegeben habe.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte in seiner Video-Botschaft die enorme Bedeutung des unabhängigen und freien Journalismus, der sich gerade in diesen Zeiten besonders deutlich zeige: "Nur eine fundierte und besonnene Berichterstattung schafft Vertrauen und ermöglicht eine eigenständige Meinungsbildung." Der Schutz von Umwelt, Natur und Klima gehöre zu den wichtigsten Themen unserer Epoche. "Deshalb sind Umwelt- oder besser ‚Mitwelt'-Journalisten wichtiger denn je", so der Präsident. (as)
Wer bei der Verleihung alles mit dabei war, sehen Sie in unserer Galerie.
www.green-brands.org
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