"Vorstadtweib" Proll, Ex-"Jedermann "Ofczarek, Kabarettist Düringer und eine Reihe deutscher Kollegen üben mit bizarren Videoclips Kritik an den Maßnahmen der Regierung. "Das Leben kann tödlich sein, bleiben Sie für immer zu Hause", meint beispielsweise Nina Proll. "Niemand braucht Kunst. Lasset uns gemeinsam zu Hause bleiben, Lockdown für immer", sagt Schauspieler Manuel Ruby.
Die Reaktionen auf die Kampagne fallen heftig aus. So sieht der Präsident der Deutschen Filmakademie, Schauspieler Ulrich Matthes, die Videoaktion #allesdichtmachen kritisch, er unterstelle "aber mal eine gute Absicht". "Diese sei nur ordentlich schiefgegangen. " Er habe sich sehr gewundert über die Unterstellung in den meisten der Videos, es gäbe keinen Diskurs darüber, ob die Maßnahmen in der Pandemie berechtigt seien. Auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach meldet sich auf Twitter zu Wort.
Einige Künstler, die an der Aktion teilgenommen haben, rudern mittlerweile zurück. Beispielsweise "Tatort"-Kommissarin Ulrike Folkerts, die ihre Teilnahme an der Aktion als Fehler bezeichnete und sich sogar bei ihren Fans entschuldigte. Die Corona-Maßnahmen seien "absolut richtig". Sie sei weit davon entfernt, "Querdenkern und Rechten Argumente in die Hände zu spielen und findet es furchtbar, dass man ihr das unterstellt."
Auch Ruby distanziert sich: Er wolle jedenfalls "nicht mal einen Millimeter in die Nähe von irgendwelchen Covid-Leugnern und -Leugnerinnen kommen". Die Krankheit sei höchst gefährlich, aber darum ging es ihm keine Sekunde. Er werde sich jetzt aus der Debatte zurückziehen.
Wer ist der Initiator?
Initiiert wurde die Aktion vom Münchner Filmemacher und "Wunder am Werk"-Geschäftsführer Bernd K. Wunder. In einem Interview mit dem deutschen Magazin Focus verteidigt der 46-Jährige die Aktion und distanziert sowohl vom Lager der Querdenker und Corona-Leugner als auch von der deutschen Rechtsaußenpartei AfD, von deren Seite es großen Zuspruch zur #allesdichtmachen-Kampagne gegeben hatte.
"Weder leugnen wir Corona noch stellen wir die Gefahr, die von der Krankheit ausgeht, in Abrede. Dennoch halten wir es für angemessen und erforderlich, den Umgang mit der Krankheit und die daraus abgeleiteten Maßnahmen wieder und wieder öffentlich zu diskutieren und zu besprechen", zitiert der Focus Wunder.
Der Filmemacher trat bereits in der Vergangenheit mehrmals als Kritiker der staatlichen Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf. Auf seinem Instagram-Account postete er am 17. Mai 2020 etwa ein Foto bei er sich einen Hund vors Gesicht hält und sich über Masken als Schutz vor Corona lustig macht. In dem zugehörigen Text kritisiert er die Befürworter eines Teil-Lockdowns als "Mundschutzknappen und selbsternannten Retter der Menschheit". Drei Monate später postete Wunder ein Foto, auf dem thailändische Kindergartenkinder zu sehen sind, die Mund-Nasen-Schutz tragen und in getrennten Bereichen spielen, die mit Folien voneinander getrennt sind. Dazu schrieb er: "Jeder der sich an dieser Panikmache beteiligt ist daran Schuld! Der Ausdruck Coronazi ist somit absolut gerechtfertigt …" (jw/as)
www.allesdichtmachen.de
"......CoV - Witze müssen schon sehr gut sein; in dem Fall hätten's wen anrufen können, der sich damit auskennt."
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