Volkswagen USA bestätigte diversen Medien wie CNBC und AP am Dienstag, dass aus Volkswagen in den USA "Voltswagen" werden wird, die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ging von einem Aprilscherz aus und verzichtete auf die Meldung, LEADERSNET fragte beim Sprecher der österreichischen Porsche Holding nach.
Auch im Web gingen die Wogen hoch: "Voltswagen ist im Hinblick auf die Elektromobilität ein genialer Name" meinen die einen und wiesen auch gleich auf ein verifiziertes Twitter-Konto "Voltswagen", das schon seit 2019 angelegt ist, und eine angeblich versehentlich zu früh geleakte Presseaussendung hin. Andere hingegen dachten sofort an einen schlechten Aprilscherz.
Hinters Licht geführt
Rund 24 Stunden später entschuldigt sich der Konzern bei den internationalen Medien und löst das Rätsel auf: Volt ist die Maßeinheit für Stromspannung, das sei korrekt. Die Tochter "Volkswagen of America" habe eine nationale Marketingkampagne mit einem Augenzwinkern entwickelt, um auf die Offensive in der Elektromobilität und den Marktstart des Elektro-SUV ID.4 aufmerksam zu machen, heißt es in einem Statement des Konzerns. Positive Rückmeldungen zeigen, dass dieses Ziel auch erreicht worden sei. "Gleichzeitig bedauern wir, sollten wir in der Wahrnehmung Einzelner über das Kampagnenziel hinausgeschossen sein", lautet es weiter.
Es wird also keine Umbenennung geben, wie ein US-Unternehmenssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AP bestätigt. Der gleiche Sprecher hat am Vortag aber noch bekräftigt, dass die Pressemitteilung zum neuen Namen echt sei. Journalisten fühlten sich nun von VW USA hinters Licht geführt: USA Today veröffentlichte, dass Reporter Nathan Bomey dezidiert gefragt hätte, ob die Umbenennung ein Scherz sei und daraufhin die Antwort "Nein" erhalten hätte. Für Lauren Easton von AP steht fest, dass solche Aktionen gutem Journalismus und dem Wohl der Allgemeinheit schaden. Es sei kein Scherz gewesen, sondern "Täuschung".
Auch an der Börse sorgte der Aprilscherz für Turbulenzen
Dass das Unternehmen die Meldung anfangs bekräftigte, ließ gleichzeitig die Aktie deutlich, um rund fünf Prozent, steigen. Die US-Börsenaufsicht SEC werde internationalen Medienberichten zufolge der Sache nachgehen. "Eine Beeinflussung des Börsenkurses können wir aufgrund der Werbekampagne nicht erkennen. Das war und ist auch nicht Ziel der Aktion", kommentiert ein Sprecher von VW Deutschland. Man wollte einfach nur "Aufmerksamkeit für ein wichtiges Unternehmens- und Industriethema in den USA generieren".
Eines scheint zumindest relativ klar: Hinter dem PR-Gag steckt ein Körnchen Wahrheit, denn Volkswagen setzt in den kommenden Jahren stark auf den Ausbau der E-Mobility.
"Aus Citroën wird Zitrön"
Ähnliche Schlagzeilen sorgten bereits 2019 für Verwunderung. "Aus Citroën wird Zitrön" lautete es damals. Begründet wurde der Schritt damit, dass die Deutschen den Markennamen nicht korrekt aussprechen könnten. Aber auch hier steckte bloß eine Werbekampagne dahinter. (jw)
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