Mehrmalige Lockdowns, keine Planungssicherheit. Die Hotelbranche ist von der Corona-Krise besonders gebeutelt. Wie die Rainer Hotel Management Ges.m.b.H diese Zeit trotzdem nutzen konnte, erklärt Geschäftsführer Gerhard Lemberger im Interview.
LEADERSNET: Das Senator Hotel Vienna zieht aus der langen, coronabedingten, Schließung Konsequenzen und baute um. Was ist aus den 179 Zimmern entstanden?
Lemberger: Es ist kein Geheimnis, dass der heimische Hotelmarkt besonders hart von der Corona-Krise getroffen wurde und uns die anhaltende Pandemie alle noch länger begleiten wird. Wir haben uns deshalb überlegt, wie wir den aktuellen Herausforderungen etwas Positives abgewinnen und diese Krise sogar als Chance für uns sehen können. Im Fokus stand dabei eine geeignete Alternative für die Nutzung unserer leerstehenden Hotelzimmer zu finden. Schlussendlich haben wir uns deshalb für den Umbau von 29 der insgesamt 179 Zimmer des Senator Hotel Vienna in Studios inkl. Kitchenettes entschlossen. Außerdem haben wir die Zeit genutzt, um neue digitale Lösungen zu implementieren.
LEADERSNET: Sie gehen mit einem völlig neuen Konzept an den Start. Wie würden Sie dieses kurz beschreiben?
Lemberger: Bei den neuen Studios im Senator Hotel Vienna handelt es sich um schöne, geräumige Zimmer mit einer Größe von ca. 20m², die für bis zu zwei Personen geeignet sind. Die modern ausgestatteten Studios sind vollmöbliert und verfügen über eine praktische Kitchenette sowie ein Badezimmer. Wir möchten damit Personen ansprechen, die einen Langzeitaufenthalt planen und mehrere Wochen oder Monate in Wien bleiben wollen. Mit dem neuen Konzept werden die Vorteile eines Hotels mit denen eines eigenen Zuhauses kombiniert.
LEADERSNET: Welche Zielgruppen sollen damit, nach dem Ausfall der Freizeittouristen und der internationalen Gästeklientel, angesprochen werden?
Lemberger: Besonders bei der Stadthotellerie kommen die Gäste mehrheitlich aus dem Ausland und es wird noch eine lange Zeit dauern, bis sich der Markt wieder voll erholt hat. Diese Tatsache hat ein schnelles Umdenken verlangt. Mit dem Bau der Studios können wir das Portfolio des Senator Hotels nachhaltig erweitern, die fehlenden Nächtigungen abfedern und gleichzeitig neue Zielgruppen erschließen, die wir künftig ansprechen wollen. Dazu zählen Business-Kunden und Expats, die aus beruflichen Gründen eine Unterkunft für einen längeren Zeitraum suchen sowie Studierende aus dem In- und Ausland. Das Angebot zielt aber auch Wienerinnen und Wiener ab, die kurzfristig nach einer unkomplizierten neuen Wohnungsmöglichkeit suchen.
LEADERSNET: Die Mindestaufenthaltsdauer beträgt ein Monat, gibt es eine Begrenzung für einen Langzeitaufenthalt?
Lemberger: Derzeit ist es möglich, ein Studio für maximal ein Jahr zu mieten. Bei Bedarf kann der Aufenthalt nach Ablauf des Jahres verlängert werden.
LEADERSNET: Was kostet ein Studio im Monat?
Lemberger: Das Studio kann um 550 Euro pro Monat inklusive Betriebskosten, WLAN und USt. gemietet werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Mietwohnungen muss keine Kaution hinterlegt werden, was einen großen Vorteil für unsere Gäste darstellt.
LEADERSNET: Welche Ausstattung wird den Benützern dabei zur Verfügung gestellt?
Lemberger: Die Studios sind vollmöbliert und die Gäste erwartet alles, was man von zu Hause kennt. Die Zimmer sind mit einem Einzel- oder Doppelbett, Schrank, Arbeitsbereich mit Schreibtisch sowie einer Kitchenette und einem Bad mit Dusche, WC und Föhn ausgestattet. Außerdem gibt es einen Flatscreen inklusive SKY-TV und 120 Sendern auf 15 Sprachen und einem Safe mit Laptop PlugIn. In sämtlichen Räumen unseres Studios wurden selbstregulierbare Klimaanlagen installiert, bei Bedarf kann auch der komplette Raum abgedunkelt werden.
LEADERSNET: Welche Services werden angeboten?
Lemberger: Neben der Grundausstattung besteht ein exklusives Angebot an verschiedenen Reinigungs- und Wäscheserviceleistungen. Tägliches Frühstück ist ebenfalls auf Wunsch zubuchbar.
LEADERSNET: Können auch zusätzliche Utensilien für den Wohngebrauch beigestellt werden?
Lemberger: Praktische Zusatzutensilien für den Wohn- und Küchenbereich werden ebenfalls über das Hotel mit Aufpreis erhältlich sein. Das reicht von der kuschligen Bettwäsche und Kleiderhaken bis hin zu Lebensmittelpaketen und hochwertigen Nespresso-Kaffeemaschinen.
LEADERSNET: Was bietet die 24/7 Rezeption?
Lemberger: Die Rezeption des Hotels ist rund um die Uhr besetzt und unsere kompetenten Mitarbeiter stehen den Gästen bei Fragen und ihren Anliegen jederzeit zur Verfügung. Wo wir uns früher noch um Theater-Tickets oder Restaurant-Reservierungen gekümmert haben, unterstützen wir unsere Gäste aktuell vor allem mit Informationen zu Covid-Testungen oder Ein- und Ausreisebestimmungen. Ein weiterer Vorteil unserer durchgängig besetzten Rezeption ist die Möglichkeit einer Postannahme für zukünftige Langzeitgäste.
LEADERSNET: Für wen ist der Co-working-Space vorgesehen?
Lemberger: Der eigens für Geschäftsreisende eingerichtete Co-working-Space befindet sich in der Lobby des Hotels und wurde mit zwei Computern und einem Drucker ausgestattet. Dieser Bereich steht allen Gästen des Senator Hotel Vienna kostenfrei zur Verfügung, zum Beispiel um diverse Home-Office-Aktivitäten erledigen zu können. Auch von Studierenden kann dieser Bereich zum Lernen und Arbeiten genutzt werden.
LEADERSNET: Gibt es Vorteile und Anreize für schnellentschlossene erste Nutzer eines möblierten Senator-Hotel-Vienna-Studios?
Lemberger: Unseren Gästen möchten wir natürlich einen ganz besonderen Anreiz bieten. Daher werden die ersten zehn Bucher die Erstausstattung, bestehend aus Geschirr, Kochutensilien, Bettwäsche und Heimtextilien kostenfrei erhalten. Gute Nachrichten gibt es auch für Anreisende mit dem Auto. Direkt im Haus befindet sich eine Tiefgarage mit Stellplätzen, die wir anstelle des Normalpreises von 15 Euro um fünf Euro pro Tag anbieten. Wer an einem Aufenthalt in unseren Studios interessiert ist, erreicht uns am besten via Email unter reservation@rainer-hotels.at. (jw)
www.rainer-hotels.at