"Wir Frauen müssen uns selbst stärken, um wirklich etwas zu verändern"

Drei Frauen, drei Stimmen: Kristina Giacomelli, Raphaela Scharf und Veronika Agnes Kolb haben am Frauentag über die berufliche Stellung und Chancen von Frauen im Jahr 2021 reflektiert.

Anlässlich des Frauentags am 8. März 2021 hat das LEADERSNET-Team sich dazu entschlossen, einen gesamten Newsletter einzig und allein (einer Auswahl der) Powerfrauen in Österreich zu widmen. Ist es Ihnen aufgefallen? Wir haben viel positives Feedback zu diesem Newsletter erhalten und freuen uns sehr, Zeichen für Opinion Leaderinnen und starke Frauen zu setzen, wo wir können.

"Wunderbar – ein LEADERLETTER nur mit Frauen – bravo, starkes Signal!", kommentierte so beispielsweise eine der absoluten Topleaderinnen des Landes, die General Managerin von Microsoft Österreich, Dorothee Ritz, die selbst wohl eines der größten Vorbilder für österreichische Powerfrauen ist.

Ein Tag reicht nicht

Wie gesagt – das freut und ehrt uns sehr, und wir werden auch in Zukunft den Newsletter am oder um den Tag der Frau ganz den weiblichen Köpfen der heimischen Leader-Welt widmen. Aber ein Tag im Jahr ist bei weitem nicht genug. Zur kollektiven Selbstreflexion haben wir darum direkt am Frauentag drei junge Frauen die sich für Female Empowerment engagieren, in drei sehr unterschiedlichen Branchen Karriere in Österreich machen und selbst zu Opinion Leaderinnen werden, zu ihren ganz persönlichen Gedanken zum Status Quo am Weltfrauentag 2021 befragt. Hier sind ihre Stimmen:

Kristina Giacomelli © Eszter Czenki
Kristina Giacomelli © Eszter Czenki

"Meine Branche ist zwar männlich geprägt – aber Frauen machen sich hier rascher selbstständig"

"Es ist schon noch so, dass die Immobilienwirtschaft männlich geprägt ist. Oft spricht man von einem Investmentmakler aber der Wohnungsmaklerin. Dieses Klischee zeigt die komplett veraltete Denkweise, die leider nach wie vor in vielen Köpfen präsent ist, obwohl das Spotlight auf Bildung, Erfahrung und Charakterstärke gerichtet sein sollte – wo wir Frauen unseren Kollegen um nichts nachstehen. Junge Frauen machen sich in der Immobilienbranche auch rascher selbständig als die jungen Männer und beweisen damit großen Mut", erklärt Kristina Giacomelli.

Die junge Immobilienmaklerin weiß, wovon sie spricht: Sie selbst gründete 2017 ihr eigenes Immobilienunternehmen und ist Geschäftsführerin von Sangreal Properties.

www.sangreal-properties.at

Raphaela Scharf © Grzegorz Lenart
Raphaela Scharf © Grzegorz Lenart

"Wir sind immer noch nicht dort, wo wir hin sollten"

"Im 21. Jahrhundert sind wir noch immer nicht dort angekommen, wo wir eigentlich hin sollten. Nämlich in eine Welt, in der Gleichberechtigung herrscht. Nicht nur der internationale Frauentag, auch der Gender Pay Gap erinnern uns daran, dass Frauen stets für ihr Recht und ihre (finanzielle) Gleichbehandlung und Unabhängigkeit kämpfen mussten. Meine Message an alle Mädchen und Frauen für die heutige Zeit lautet: Lasst euch nicht einreden, ihr könnt etwas nicht schaffen, nur weil ihr weiblich seid. Seid stark und glaubt an euch selbst, das ist das Wichtigste, was zählt", meint die Moderatorin Raphaela Scharf, die sich auch persönlich mit großer Begeisterung für die Rechte der Frauen einsetzt und sich als "moderne Feministin" beschreibt. Regelmäßig verfasst sie Themen als Gastautorin für den Blog "Viva la Vulva“

www.raphaelascharf.com

Veronika Agnes Kolb © Privat
Veronika Agnes Kolb © Privat

"Wir Frauen müssen uns selbst stärken um wirklich etwas zu verändern"

Eine Frau, die davon überzeugt ist, dass der wichtigste nächste Schritt im Sinne des Weltfrauentags bei jeder Einzelnen selbst liegt, ist Veronika Agnes Kolb. Die aktuell hauptberuflich in der Tourismus- und Hotelbranche tätige Online Marketing Managerin hat während der Coronakris einen eigenen Podcast gestartet und ihre jüngste Folge dem Thema "Women Empowerment" und der Frage gewidmet, was dieses Konzept eigentlich wirklich bedeutet: "Wir sind bereits auf einem guten Weg. Aber damit sich die Strukturen in dieser Gesellschaft wirklich nachhaltig verändern, braucht es jede einzelne von uns. Wir müssen uns gegenseitig bestärken, unterstützen, uns respektieren und gegenseitig wertschätzen. Aber eines ist auch klar: Worte sind erstmal nur Worte."

"Wir leben leider immer noch nur ein 'ausgewähltes' Women Empowerment"

Wahre Bedeutung bekommen sie immer erst dadurch, dass sie auch wirklich gelebt werden. Und dafür sind wir alle – jede einzelne von uns – selbst verantwortlich. Ich persönlich habe das Gefühl, dass es gerade unter uns Frauen geradezu ein Tabuthema ist, und dass wir in unserer Gesellschaft eher ein 'ausgewähltes' Women Empowerment leben. Sind wir bei Frauen außerhalb unsers inneren Zirkels – außerhalb von unserer Familie, unseren Freunden und Bekannten – wirklich auch so unterstützend? Oder herrschen leider immer noch Neid und Missgunst vor? Wir sind Gott sei Dank in einem neuen Zeitalter angekommen, und jetzt dürfen wir umdenken – und zwar im ganz großen Sinne. Warum es zum Thema Women Empowerment ein Next Level braucht und wie wir dieses erreichen können, darüber spreche ich auch in meiner aktuellsten Podcastfolge", so Veronika Agnes Kolb. (rb)

"Badass Vibes" Podcast von Veronika Agnes Kolb

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