Als in Österreich vor fünf Jahren die Registierkassenpflicht eingeführt wurde, war die Aufregung groß. Bei unserem südlichen Nachbarn Italien gibt es diese schon seit Jahrzehnten. Viele Jahre war es für Kunden sogar Pflicht den Kassenbon mitzunehmen, da ihnen sonst Strafen drohten. Dennoch hat die Registrierkassenpflicht in Italien nicht wirklicht dazu beigetragen, die Steuerhinterziehung durch nicht deklarierte Einnahmen oder erzielte Umsätze einzudämmen.
Jetzt versucht man in Italien kreative Wege um einerseits die Lokal- und Ladenbesitzer dazu zu bewegen, ihre Einnahmen tatsächlich in die Registrierkasse einzutippen und nicht schwarz zu kassieren und andererseits die Kunden dazu anzuhalten auf die Ausstellung eines "Scontrino", wie die Italiener den Kassenbon nennen, zu bestehen. Der Kassenzettel wird jetzt nämlich zum Lottoschein.
Bargeldloses Bezahlen soll gefördert werden
Gleichzeitig soll damit auch das bargeldlose Bezahlen gefördert werden. Mit 1. Februar hat die italienische Regierung ein Lotteriesystem – genannt "Lotteria degli Scontrini" für die Nutzung von Kreditkarten und EC-Karten eingeführt. Wer an dieser Kassenzettel-Lotterie teilnehmen will, muss sich online einen Lotteriecode besorgen, der bei den Zahlungen vorzuweisen ist. Dadurch können die Kunden an den wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Ziehungen teilnehmen, bei denen es bares Geld zu gewinnen gibt.
Bei einem Mindestrechnungsbetrag wird auf den Kassenzettel eine Zahlenkombination gedruckt, die bei den Ziehungen zur Glückszahl werde kann. Die erste monatliche Ziehung gibt es am 11. März: Dabei werden 15 Mal 25.000 Euro und zehn Mal 100.000 Euro ausgeschüttet. Einmal im Jahr gibt es eine große Ziehung, bei der es fünf Millionen Euro zu gewinnen gibt. Ab Juni kommen noch wöchentliche Ausschüttungen dazu. (as)
www.lotteriadegliscontrini.gov.it
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