Unerwartete Nachrichten gab es am vergangenen Freitag von Seiten des Lebensmitteldiskonters Hofer: dieser gab bekannt, per Ende März 2020 seine Zweigniederlassung und das Großlager im niederösterreichischen Loosdorf zu schließen. Rund 300 Beschäftigte sind von der Schließung betroffen. Für diese soll es laut dem Unternehmen möglich sein, in eine andere Zweigniederlassung in Österreich zu wechseln. Verhandlungen über einen Sozialplan laufen bereits.
"Um die Logistik der Hofer KG auch zukünftig optimal aufzustellen, hat das Unternehmen nun entschieden, die Zweigniederlassung Loosdorf mit Ende März 2020 aufzulösen", teilte der Lebensmitteldiskonter am Freitag mit. Die an Loosdorf angeschlossenen Hofer-Filialen würden auf die umliegenden Zweigniederlassungen und Großlager in Trumau in Niederösterreich, Stockerau in Niederösterreich und Sattledt in Oberösterreich verteilt.
Loosdorfer Bürgermeister erwartet "Lösungen für Mitarbeiter"
Der Standort war erst 2017 erweitert worden, die Auflösung kommt überraschend für Gemeinde und Mitarbeiter. Dementsprechend zeigten sich der Bürgermeister von Loosdorf, Thomas Vasku (SPÖ), und Niederösterreichs SPÖ-Landeschef Franz Schnabl "entsetzt": "Eine Katastrophe für Angestellte und Gemeinde. Wir erwarten eine gute Erklärung und individuell abgestimmte Lösungen für die Mitarbeiter", so die beiden.
Einen Standort, der erst kürzlich ausgebaut wurde und immer volle Unterstützung der Gemeinde erfahren hat, in dieser Art und Weise einfach handstreichartig zu schließen, ist für uns unverständlich und ein An-der-Nase-Herumführen von Gemeinde und Mitarbeitern", erklärten die SPÖ-Politiker.
Land nahm Gespräche mit Unternehmensführung auf
Noch vorige Woche soll es Vorstellungsgespräche gegeben haben, und erst kürzlich erwarb die Firma Hofer noch Grundstücke dazu. Zudem fand kürzlich eine 15-Jahr-Feier statt – eine Schließung stand dabei nie im Raum.
Auch für die Landesregierung kam die Meldung unerwartet. „Aber jetzt gilt es Wege und Möglichkeiten zu finden, um die Folgen der Entscheidung gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice abzufedern", hielten die ÖVP-Landesräte Martin Eichtinger und Petra Bohuslav fest. Das Land hat den Angaben zufolge bereits Gespräche mit der Unternehmensführung aufgenommen. (rb)
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