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Bezirksblätter NÖ GF Kogler und Hicker im Interview über Medienkanäle und Herausforderungen des Marktes.
In nur wenigen Jahren ist es den Bezirksblättern gelungen, einen wichtigen Platz in der Niederösterreichischen Medienlandschaft einzunehmen. Die Herausforderung bei ihrem Einstieg im Jahr 2001 war enorm – es galt ein Land mit gewaltiger kultureller Vielfalt und geographischer Größe journalistisch zu erobern. Seit September 2006 erscheint die Gratiswochenzeitung der RMA (Regionalmedien Austria) flächendeckend in ganz Niederösterreich, im März 2011 wurde die mediale Nahversorgung mit einer wöchentlichen Erscheinungsweise im gesamten Bundesland abgeschlossen. Leadersnet.at hat die Geschäftsführer der Bezirksblätter Niederösterreich, Armin Kogler und Oswald Hicker, zum Gespräch über qualitätsvolle lokale Berichterstattung, die starke Mitbewerb-Situation und den Werbemarkt Niederösterreich gebeten.
leadersnet.at: Die NÖ Bezirksblätter mischen die Medienwelt seit fünf Jahren auf. Welches Konzept steht hinter dieser Erfolgsgeschichte?
Oswald Hicker: Niemand ist näher am Leser dran als die Bezirksblätter. Es gibt in Niederösterreich mehr Lokalausgaben als politische Bezirke und Statutarstädte. Diese Nähe versuchen wir mit den Ansprüchen eines modernen Lokaljournalismus auf professionellem Niveau zu kombinieren. Und dieses Konzept geht ganz klar auf. Die aktuelle Media- Analyse weist für die Bezirksblätter Niederösterreich eine Reichweite von 46,4% aus. Das heißt, durchschnittlich lesen 636.000 Niederösterreicher eine unserer Ausgaben. Das sind sensationelle Werte, wenn man die starke Mitbewerb-Situation betrachtet. Aber laut Media-Analyse 2010/11gibt es in Niederösterreich kein Printmedium, das behaupten könnte, mehr Leser als die Bezirksblätter zu haben.
leadersnet.at: Mit 28 Lokalausgaben in Niederösterreich kann dem Informationsbedürfnis der regionalen Leser hautnah entsprochen werden. Erfordert dies nicht auch ein sehr großes Potential an Recherche und Redaktion?
Oswald Hicker: Die Bezirksblätter sind international gesehen ein Sonderfall. In Deutschland werden Gratiszeitungen als so genannte Anzeigenblätter gesehen. Das heißt fast nur Inserate, der Platz dazwischen wird mit Presseaussendungen gefüllt. Die Bezirksblätter sehen das nicht so. Pro Ausgabe gibt es mehrere redaktionelle Mitarbeiter, die direkt vor Ort leben und eine Vollzeitung recherchieren und schreiben. Wir punkten mit teils kritischen Eigenrecherchen und Exklusivstories. Das kostet natürlich Geld - denn Scheibbs ist nicht das Ruhrgebiet - aber wir stehen zu 100 Prozent hinter unserem Anspruch als medialer Nahversorger. Denn unser Ziel ist es, unsere Leser mit Neuigkeiten aus ihrer unmittelbaren Umgebung zu versorgen – und dieses Konzept
geht auf.
leadersnet.at: Mit der Umstellung aller Bezirksausgaben auf wöchentliches Erscheinen wird sicherlich ein hoher Grad an Aktualität für die Leser geboten. Wirkt sich dies auch im Geschäftsfeld Werbekunden aus?
Armin Kogler: Ja, besonders im Bereich der Kampagnen ist jetzt noch mehr Schlagkraft möglich. Niederösterreichweit können wir auf 636.000 LeserInnen* verweisen. Seit März bieten wir dem Werbemarkt in ganz Niederösterreich jede Woche die volle Schlagkraft der Bezirksblätter, um die Werbebotschaften unserer Kunden an die niederösterreichische Bevölkerung zu bringen. Das ist ein hervorragendes Angebot, das Woche für Woche verstärkt angenommen wird. Auch im Bereich der kleinen Etats wirkt sich die wöchentliche Erscheinungsweise positiv aus. Etwa der Florist am Eck zieht natürlich Nutzen, wenn er sein Valentinstags-Inserat kurz vor seinem Hauptverkaufstag zweimal schalten kann. Die Umstellung auf wöchentliche Erscheinung aller Ausgaben in Niederösterreich war eine hervorragende Entscheidung und hat sich mehrfach rentiert. Interessant für unsere Werbekunden ist sicherlich auch die Mutationsmöglichkeit innerhalb der 28 Ausgaben in Niederösterreich – damit kann man punktgenau die Werbung pro Bezirk einsetzen.
leadersnet.at: Welche Marketingaktivitäten kreieren die Bezirksblätter, um das Leserpotential besser zur Erfassen und an sich zu binden?
Armin Kogler: Für unsere Leser haben wir uns auch für das Jahr 2012 wieder viel vorgenommen. Unsere Konzentration gilt dem Event- und Sponsoringbereich vor allem im Laufsport möchten wir die Bezirksblätterlaufinitiative unter den Namen "Niederösterreich läuft" weiter ausbauen, in deren Rahmen wir über 70 Laufsportveranstaltungen in ganz NÖ unterstützen und begleiten werden. Zudem werden sich die Bezirksblätter verstärkt bei Jugendevents, Motorsportveranstaltungen und lokalen regionalen Events
wiederfinden. Weiters sind zwei große Leser-Kampagnen geplant, die wir in Form von breit angelegten 360° Kampagnen umsetzen werden.
leadersnet.at: Finden Reichweitenrekorde und die Absatzzahlen auch in der Geschäftsbilanz ihren Niederschlag?
Armin Kogler: Als wir heuer die Führung des Unternehmens überantwortet bekamen, galt es in der Branche als unmöglich, in einer derart großen und doch mit strukturschwachen Lagen durchwachsenen Region wie Niederösterreich, Gewinne zu schreiben. Manche in der Branche haben gar von einem Millionengrab gesprochen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Bezirksblätter Niederösterreich schreiben 2011 Gewinn und wir sind im
Aufwind.
leadersnet.at: Gibt es Unternehmensperspektiven, die Sie noch nicht in Angriff genommen haben?
Oswald Hicker: Wir arbeiten ständig an der Verbesserung der Nähe zum Kunden und der Qualität. Langfristig stellt sich aber die Frage, ob ein derart großer Player in der Zeitungsbranche nicht auch andere Medienkanäle bedienen sollte. Beim Internet funktioniert das schon sehr gut. Es gibt aber eine Vielzahl an Ideen auch für andere
elektronische Medien. Im Sommer haben wir einmal einen Testballon mit einer eigenen Sommergesprächs-Sendeschiene auf P3TV gestartet. Das war sehr erfolgreich und macht Lust auf mehr. Trotzdem befinden wir uns noch in einer Aufbauphase und das Kerngeschäft hat noch Vorrang.
meinbezirk.at/niederoesterreich
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