FACC will Flugtaxis in die Luft bringen

Österreichischer Aerospace-Konzern kooperiert mit chinesischem Start-up EHang an neuen Lösungen für autonomes Fliegen.

Der führende österreichische Aerospace-Konzern FACC ist mit EHang, einem chinesischen Technologieunternehmen für autonomes Fliegen, eine strategische Partnerschaft eingegangen. EHang zählt zu den Vorreitern im Bereich autonomer Luftfahrt und wurde 2016 vom Magazin Fast Company unter die "Most Innovative Companies of the World" gewählt.

Gemeinsam sollen autonome Luftfahrzeuge (Autonomous Aerial Vehicles, AAV) optimiert und zur Serienreife gebracht werden. "Darüber hinaus werden gemeinsam Lösungen für den individuellen Luftverkehr der Zukunft weiterentwickelt und neue Technologien und Konzepte für AAVs erforscht", so FACC in einer Pressemitteilung. Anfang November unterzeichneten die beiden Unternehmen in Guangzhou (China) ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft.

Urban Air Mobility: Mit dem Lufttaxi zur Arbeit

Die Bevölkerung in den Städten der Welt nimmt rasant zu. Bis zum Jahr 2030 wird mit 5,2 Milliarden rund eine Milliarde Menschen mehr in urbanen Regionen leben als heute. Der Anteil der Stadtbewohner wird dann bei 60 Prozent der Weltbevölkerung liegen, was dazu führen wird, dass Menschen tagtäglich von Staus auf den Straßen betroffen sein werden. Flugtaxis sollen dabei helfen, unter Nutzung des Luftraums als "dritte Dimension" die Verkehrsprobleme der Städte zu lösen.

Neu entwickelte, umweltfreundliche Elektroantriebe, leistungsstarke Batterien mit kurzen Ladezeiten, minimaler Platzbedarf für Start- und Landeplätze, schnelle Computer und Big Data sollen die nötigen Voraussetzungen schaffen, um "Urban Air Mobility", also Luftmobilitätskonzepte innerhalb und zwischen Städten, praktisch in Angriff zu nehmen. Neben dem Transport von Personen oder Gütern bieten autonome Fluggeräte zahlreiche andere Einsatzmöglichkeiten wie etwa Flüge zum Transport dringender Notfallgüter oder für risikoreiche Einsätze aus der Luft bei Umweltkatastrophen.

Vielversprechendes Marktpotential

Das Marktpotential ist sehr vielversprechend: Laut einer Studie von Roland Berger besteht in den nächsten Jahren ein Bedarf von Lufttaxis im Wert von 32 Milliarden Euro. "Zur Arbeit fliegen statt im Stau zu stehen – was heute in Teilen Asiens schon Realität ist, wollen wir auch im Rest der Welt möglich machen", so FACC-CEO Robert Machtlinger und EHang-CEO Hu Huazhi unisono.

EHang präsentierte mit dem "EHang 184" das erste autonome Luftfahrzeug der Welt 2016 auf der International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas (USA). "Wir bieten weltbeste und zukunftsweisende Produkte und Lösungen für die Urban Air Mobility. Die Partnerschaft mit FACC unterstützt uns massiv bei der Umsetzung unserer Lösungen sowie der Produktion und Zertifizierung des Ehang AAVs . Gemeinsam mit FACC werden wir diese Technologien weltweit nutzbar machen", betont Hu Huazhi.

"Als Technologiepartner der weltweiten Aerospace-Industrie verfügt FACC über ein breites Spektrum an Systemkompetenz – von Forschung, Design, Entwicklung über Zertifizierung und globale Fertigung bis hin zur Wartung von Hightech-Produkten. Damit können wir für die Umsetzung sicherer und hocheffizienter Leichtbaulösungen für den individuellen Luftverkehr rund um Smart Cities alle Register ziehen. Die Partnerschaft mit EHang bringt uns hier einen großen Schritt weiter", so Robert Machtlinger, CEO von FACC.

Testfeld in Österreich

Zur Umsetzbarkeit der Mobilitätslösungen im Luftraum wollen FACC und EHang eng mit Industriepartnern, Politik und Luftfahrtbehörden zusammenarbeiten. Zudem sei vorgesehen, in Abstimmung mit Behörden die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen und Regularien für den individuellen Luftverkehr und in weiterer Folge die Schaffung eines Testfeldes in Österreich zu forcieren. (as)

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