"Arena Austria", so lautet der Name des Projekts, dessen Pläne der Ingenieur Kurt Zöchling vor bereits fünf Jahren als mögliche Zukunftsvision für das Ernst-Happel-Stadion vorlegte. Das Wiener Fußballstadion, das schon seit 2014 inmitten reger Diskussionen um Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen steht, sieht nach wie vor einer ungewissen Zukunft entgegen.
Der Fußballverband ÖFB und Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) fordern einstimmig den Bau eines neuen Nationalstadions. Nun brachte sich auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel in die Diskussion um das Schicksal des größten Sportstadions Österreichs ein. "Das Projekt ist gut, meiner Meinung nach lohnt es sich, da dran zu bleiben", sagt Schröcksnadel in einem Interview mit dem Kurier.
Skispringen vor 60.000 Menschen mitten in Wien
Das Projekt nach den Plänen von Zöchling sprengt bislang gekannte Dimensionen. Die "Arena Austria" würde neben Fußball, Tennis und Hallensportarten auch über Wintersportanlagen verfügen. Eine Groß- und eine Normalschanze fürs Skispringen sowie eine Rampe für eine Skipiste sind laut Plänen angedacht – eine riesige Spielwiese für den Österreichischen Skiverband, von der es fraglich ist, ob sie in diesen Ausmaßen überhaupt zu verwirklichen wäre.
"Stellen Sie sich einmal vor ein Skispringen vor 60.000 Menschen in Wien, man könnte dort sogar einen Parallelslalom fahren. Ich weiß, das ist ein Projekt, das viel Fantasie hat, aber ich will es unterstützen", schwärmt Schröcksnadel weiter. Es drängt sich allerdings die Frage auf, wo diese Arena im Prater Platz finden sollte. Anderen Vorschlägen nach könnte das Happel-Stadion zu einem Wohn- und Einkaufszentrum nach Vorbild des Gasometers umgebaut werden.
Kostenfaktor: leistbar?
Die Pläne zur "Arena Austria" sind ambitioniert, was sich sicherlich auch in den Kosten für die Errichtung niederschlagen. Das Argument, dass durch das Projekt vor allem astronomische Kosten entstehen würden, die nicht weiter argumentierbar wären, solle nicht gelten, so Architekt Zöchling. "Große Investitionen in Millionenhöhe werden durch den mehrfachen Nutzen wieder hereingespielt", erklärt er. Der Mehrfachnutzen solle laut Planung nicht nur in vielfältigen Sportveranstaltungen liegen, sondern auch durch die Möglichkeit der Ausrichtung von Großveranstaltungen von Weltformat wie Olympischen Spielen und Popkonzerten von Weltstars nach Vorbild der O2-Arena in London. (rb)
www.oesv.at
www.oefb.at
www.sportministerium.at
Arena Austria Veranstaltungsmöglichkeiten
Alpinzentrum Wintersport:
Skispringen auf Normal- und Großschanze
Mattenspringen im Sommer
Alpin-Parallelslalom
Snowboard-Parallelslalom
Ski-Freestyle
Ski- und Snowboard-Akrobatik
Big Air oder Straight-Jump-Snowboard-Freestyle
Publikumsskifahren an veranstaltungsfreien Tagen
Eishockey- und Eiskunstlauf-Großveranstaltungen
Sommersportzentrum:
Fußballveranstaltungen (national und international)
American Football Tennisveranstaltungen (national und international)
Hallenballsport (Basketball, Handball, Volleyball usw.)
Sportklettern an der Rückseite der Arena (natürliche Kletterwand)
Bungeejumping vom Plateau der Großschanze
Allgemein:
Großveranstaltungen jeder Art
Olympische Sommer- und Winterspiele
Europameisterschaften und Weltmeisterschaften
Champions League, Europa League
Popkonzerte von Weltstars