Google will Hulu kaufen

Weitere Interessenten: Amazon, Yahoo und Dish Network.

Der Kampf um die Video-Streaming-Plattform wird heftiger. Google hat als viertes Unternehmen Interesse an Hulu bekundet, wie allthingsd.com berichtet. "Google ist eine gute Firma, die weiß, was sie kauft und wie sie eine Akquisition angehen muss", sagt Analyst Hans Engel von der Erste Bank.

Bisher haben Amazon, Yahoo und Dish Network Gebote für Hulu abgegeben. Die Summen bewegen sich laut Experten zwischen 1,5 und zwei Mrd. Dollar. Dafür erhält der Käufer die Videoseite, deren Aboservice und die Rechte für exklusive Inhalte über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Rechte betreffen vor allem Produktionen der Medienkonzerne News Corporation, Disney und NBC Universal, denen das Portal im Moment gehört. Google will Hulu ebenfalls erstehen. Allerdings gibt der Internetgigant sich nicht mit dem zufrieden, was derzeit auf dem Tisch liegt.

Gutes Angebot

Insidern zufolge plant Google eine Akquisition auf viel größerer Skala. Da die Rechte die einzige Variable in der Gleichung sind, wird Google den Hebel dort ansetzen. Das wird den Preis aber um einige Milliarden Dollar nach oben treiben. "Google kann sich solche Investitionen trotzdem locker leisten, auch wenn sie mit Motorola vor kurzem eine andere größere Investition getätigt gaben. Hulu wäre nicht einmal eine wirklich große Ausgabe", sagt Engel. Das Angebot von Google ist gut genug, um die derzeitigen Besitzer von Hulu zumindest über einen Verkauf nachdenken zu lassen, obwohl sie so ein Angebot eigentlich gar nicht gemacht haben.

Unsicherer Ausgang

Ein Grund für die Einführung von Hulu war die Angst der Medienkonzerne vor zu großer Macht von Google auf dem Online-Video-Markt. Das haben die Besitzer im Hinterkopf. Ein hochrangiger News-Corporation-Vertreter hat sogar schon öffentlich spekuliert, ob es nicht besser wäre, Hulu zu behalten. Der Poker um die Videoplattform bleibt weiterhin spannend. Wenn Google den Zuschlag erhält, wäre es nur die jüngste in einer langen Reihe von Akquisitionen. "Die Gefahr einer Überdehnung des Konzerns ist trotzdem noch nicht gegeben. Google hat das, dank dem Geschick des Managements, im Griff. Falls zukünftig erste Anzeichen dafür auftreten sollten, sehen wir das sofort an den Quartalsergebnissen", so Engel. (pte)

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