Venedig führt Aufenthaltstaxe ein

Touris müssen blechen.

Venedigs Stadtkasse ist leer - die ab sofort auf den Zimmerpreis aufgeschlagene "tassa soggiorno" soll das ändern. Diese Aufenthaltssteuer für Touristen reicht von drei Cent bis zu fünf Euro pro Nacht, je nach Unterkunft. Damit trage der Gast dazu bei, die Sehenswürdigkeiten Venedigs zu erhalten, wie die Gemeinde auf ihrer Webseite mitteilte. So versucht Venedig die neue Steuer den etwa 20 Millionen Besuchern pro Jahr schmackhaft zu machen.

23 Millionen eingeplant

Durch die "tassa soggiorno" sollen in diesem Jahr noch etwa acht Millionen Euro in die Stadtkasse gespült werden. Für die beiden nächsten Jahre hat die Weltkulturerbe-Stadt bereits 23 Millionen an Einnahmen im Etat eingeplant. "Die Tourismussteuer ist eine Chance für Venedig. Damit können wir das touristische Angebot verbessern", erklärt Vizebürgermeister Sandro Simionato. Nur den Hotels geht das ganze gegen den Strich, sie bangen um ihr Geschäft. Die Beherbergungsbetriebe wollen "kein Steuereintreiber der Lagunenstadt sein" und sind bereits vor das regionale Verwaltungsgericht gezogen.

Rom als Vorbild?

Einige italienische Städte haben die Tourismussteuer schon vor ein paar Monaten eingeführt: In Rom, das jährlich von 20 Millionen Touristen besucht wird, haben sich die Stadtväter erst Anfang des Jahres dazu entschlossen, Florenz will schon bald nachziehen. Auch die Äolischen Inseln vor Sizilien kassieren eine Abgabe. Jeder Besucher, der per Schiff auf die Inseln gelangt, muss außer der Fahrkarte auch einen Euro "für den Eintritt" zahlen. (red)

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