Seit Mitte November 2017 leitet Ursula Riegler den Bereich der Unternehmenskommunikation als Public Affairs & Communications Director und setzt in ihrer neuen Rolle Schwerpunkte bei Corporate Social Responsibility-Projekten. LEADERSNET hat Riegler zum Antrittsinterview getroffen.
LEADERSNET: Können Sie schon ein erstes Resümee über ihre Amtszeit ziehen?
Riegler: Es ist kaum zu glauben, aber mir erscheint alles schon sehr viel länger, ich fühle mich bestens aufgehoben und vieles ist mir schon sehr vertraut. Das hat vor allem damit zu tun, dass das Unternehmen sehr offen und familiär ist. Die Kollegen integrieren einen außergewöhnlich schnell in die Teams. Das Programm in den ersten vier Wochen war sehr dicht, aber das hohe Tempo passt auch sehr gut zu mir.
LEADERSNET: Welche Art von Firmenkultur zeichnet Coca-Cola HBC Österreich aus?
Riegler: Ein großer Teamspirit und Zusammenhalt zeichnen das Unternehmen aus, offen und kollegial ist die Atmosphäre. Besonders schätze ich die große Bedeutung der internen Kommunikation im Unternehmen. Es wird oft vergessen, dass man die Mitarbeiter zuerst ins Boot holen muss. Durch die Einbeziehung der Mitarbeiter werden diese zu Botschaftern der Themen, bevor wir in die externe Kommunikation gehen. Das ist bei Coca-Cola Hellenic nicht nur in Österreich so, sondern auch international stark verankert.
LEADERSNET: Wie steht es um die Strategie 2018? Was haben Sie auf der Agenda?
Riegler: Es gibt heuer unglaublich viele Produktinnovationen, zum Jahreswechsel haben wir Fuzetea, einen neuen kalorienarmen Eistee, auf den Markt gebracht. Der Produkt-Launch für Fuzetea war der größte in Europa, den Coca-Cola in seiner langen Unternehmensgeschichte umgesetzt hat. Mit der eigenen Eistee-Marke, die ursprünglich 2012 in 14 internationalen Märkten eingeführt wurde, reagieren wir auf die überdurchschnittliche Nachfrage in diesem Segment. Seit Anfang des Jahres haben ihn unsere Partner in drei Geschmacksrichtungen gelistet. Jetzt geht es voll los mit der Kommunikation
Die Range wird dadurch wieder ein Stück breiter. Das Weiterentwickeln unseres Portfolios ist generell unser Ziel bei Coca- Cola HBC Austria. Die Bandbreite nimmt zu, für jeden potentiellen Konsumenten berücksichtigen wir hier immer mehr individuelle Wünsche für jede Gelegenheit und Tageszeit. Ob Coca-Cola, Fanta Zero, Fuzetea oder Römerquelle - man muss dem individuellen Bedarf gerecht werden. Ich persönlich finde Fuzetea etwa sehr erfrischend und nicht süß.
LEADERSNET: Wohin geht der Trend? Ist Bio ein Thema?
Riegler: Bio ist ein eigenes großes Segment mit wachsender Bedeutung. Bei Fuzetea ist das interessante, dass es ein kalorienarmes Produkt ist. Der spezielle Geschmack entsteht durch Tee und Frucht. Der Gedanke ist, für jeden Geschmack, für jeden Bedarf und für jede Gelegenheit ein anderes Getränk anbieten zu können. Heute ist es Coke Red und morgen Coke Zero, auch innerhalb einer Person wechseln die Bedürfnisse. Diese Entwicklung spüren wir seit Jahren und sie wird auch die Zukunft prägen.
Die Range an Marken und an Kategorien wird immer breiter und damit auch die Varianten, die wir den Konsumenten bieten werden. Man muss offen sein für Entwicklungen und Trends. Im Grunde geht es darum, immer einen Schritt voraus zu sein. Vor allem im Lebensmittelbereich ist das ein sehr großes Thema, denn Innovation ist immer vom Tempo getrieben.
LEADERSNET: Welche Produktinnovationen befinden sich derzeit in der Pipeline?
Riegler: Heuer wird sich bei unseren Marken sehr viel tun: Neue Produkte, viele verschiedene Geschmacksrichtungen sowie zuckerfreie Varianten bei unseren bestehenden Marken werden das Programm erweitern. Eine zweistellige Summe an Launches steht bevor. Details kann ich leider noch keine verraten.
LEADERSNET: Gibt es Schwerpunkte auch im digitalen Bereich?
Riegler: Die Coca-Cola Company setzt hier sehr viele Aktivitäten. Die Journey beispielsweise versteht sich als Onlineplattform mit Infos zu unseren Marken, zum Unternehmen, zu Innovationen, Lifestyle, Nachhaltigkeit, Sport,.... Zudem gibt es für die Brands auch eigene Social-Media-Profile.
LEADERSNET: Welche Initiativen setzen Sie derzeit in Sachen Nachhaltigkeit und gesellschaftlichem Engagement?
Riegler: Nachhaltigkeit und Umwelt hatte ich auch bisher schon in meiner Verantwortung. Das Thema liegt mir persönlich daher sehr am Herzen. Wir sind bestrebt, unseren Erfolg nachhaltig zu generieren. Das heißt bei uns konkret, vor allem Maßnahmen im Umwelt- und Energiebereich zu setzen, Schwerpunkt ist dabei die Gestaltung unserer Verpackungen. Wir betreiben mit weiteren österreichischen Getränkeabfüllern gemeinsam die Firma pet2pet. Sie verarbeitet von der ARA gesammelte PET-Flaschen und macht daraus hochwertiges Recycling-Granulat, das in der Produktion unserer Neuflaschen im Anteil von bis zu 45% wieder zum Einsatz kommt. Viel Potenzial sehe ich auch in der Social Responsibility.
LEADERSNET: Das Projekt Youth Empowered ist derzeit in aller Munde. Wie kam es dazu?
Riegler: YouthEmpowered ist ein Coca-Cola HBC gruppenweites Programm, mit dem das Unternehmen sich in der Gesellschaft, in der es erfolgreich tätig ist, auch sozial engagiert, etwas zurückgibt an die Gemeinschaft. In Österreich ist unser Partner dabei das AMS, wir ergänzen mit den Insights aus der Praxis. Ziel dieses Programms ist es, arbeitslosen jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren zu helfen, eine sinnstiftende Tätigkeit zu finden. In fünf praxisorientierten Modulen lernen die freiwilligen Teilnehmer des #YouthEmpowered Coke Certificates wichtige Grundlagen für ihre zukünftige Jobsuche. Wir sind ein großer Arbeitgeber mit rund 1000 spannenden Jobs, die man oft von außen gar nicht sieht. In einem ersten Schritt ist es uns mit dem AMS gemeinsam wichtig, Perspektiven zu vermitteln. Die Königsklasse wird sein, wenn aus dem Projekt heraus tatsächlich Jobs vermittelt werden.
LEADERSNET: Können Sie uns auch etwas über ihre Visionen und Ziele verraten?
Riegler: Für mich steht aktuell das Thema externe Kommunikation im Fokus. Ich möchte diese auf ein ähnlich hohes Level wie die interne Kommunikation heben. Wir wollen noch stärker in Österreich vermitteln, wer wir sind. Denn in Coca-Cola ist ganz viel Österreich drinnen, wer weiß schon, dass wir 1000 Mitarbeiter beschäftigen, wer ahnt, dass wir Millionen an Wertschöpfung im Land auslösen.
Auch, dass wir den Großteil unseres Portfolios – auch Coca-Cola, Fanta und Co. - in Österreich abfüllen und produzieren, dass wir einen Standort in Edelstal im Burgenland haben, ist durchaus nicht überall bekannt. Viele wissen auch nicht, dass Römerquelle zum Unternehmen gehört.
Ich denke, dass man uns in Österreich noch zu wenig als Unternehmen spürt. Wenn ich regional derart stark aktiv bin, muss ich das auch zeigen. Aus meiner Erfahrung heraus ist es wichtig, die lokale Relevanz stärker zu zeigen, greifbar und spürbar zu machen. Hier Akzente zu setzen, ist mein Programm für die nächsten Monate und Jahre.
www.coca-colahellenic.at