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Firmen- und Städteendungen erlaubt.
Nach jahrelangem Ringen hat die oberste Domainverwaltung die Vergabe neuer generischer Top-Level-Domains (gTLDs) für Städte und Markennamen beschlossen. Ab 12. Januar 2012 können sich Interessenten um eine Domainendung bewerben - rund drei Jahre später, als ursprünglich erhofft.
"Das war schon ein langer Weg. Aber so ist ein viel breiter abgestimmtes Regelwerk für neue gTLDs entstanden", erklärt Johannes Lenz-Hawliczek, Sprecher bei dotBERLIN Dass die ICANN einst die Vergabe neuer gTLDs bereits für 2009 angestrebt hatte, sei aus heutiger Sicht überambitioniert gewesen. Denn zu viele Detailfragen waren anfangs ungeklärt.
Neues Internet-Zeitalter
Bislang gibt es gerade einmal 22 gTLDs, dazu kommen etwas mehr als 200 länderspezifische Domainendungen. "Die heutige Entscheidung wird ein neues Internet-Zeitalter einläuten", meint daher Peter Dengate Thrush, Vorsitzender des ICANN-Verwaltungsrates, angesichts der Entscheidung. Denn es wird wohl hunderte neue gTLDs geben. Außer Canon haben sich bisher zwar kaum Unternehmen offiziell zu einer eigenen Domain bekannt, doch gibt es bereits massig Interessenten an Städte- und Regionendomains.
In Deutschland gibt es neben der Initiative für ".berlin" bereits " PunktBayern", international laufen unter anderem für New York, Paris und Basel Domain-Initiativen. Für derart bekannte Städte und Regionen ist das finale ICANN-Regelwerk von Vorteil. "Im Zweifelsfall würde es zu einer vergleichenden Evaluierung der Bewerber kommen", erläutert Lenz-Hawliczek. Dass beispielsweise ein US-Provinznest der Hansestadt dotHamburg http://www.dothamburg.de abspenstig macht, sollte also nicht vorkommen.
Großes Regelwerk
Der Weg von frühen Andeutungen neuer TLDs ab 2009 bis hin zum heutigen Beschluss war jedenfalls weit und für potenzielle Bewerber somit etwas zermürbend. Doch hat sich die lange Arbeit am Feinschliff der Richtlinien und Rahmenbedingungen gelohnt. "So ist letztlich ein ausgewogenes und stabiles Regelwerk entstanden", meint Lenz-Hawliczek. Dieses deckt aus seiner Sicht viele potenzielle Probleme wie etwa Markenrechtsfragen gut ab.
"Wir haben in den letzten Jahren immer unterstützt, bei den neuen Regeln aus den oft negativen Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen", betont der dotBERLIN-Sprecher. Beispielsweise will die ICANN mit einem "Trademark Clearinghouse" für geschützte Namen missbräuchlichen Domainregistrierungen unter den neuen gTLDs vorbeugen. Zwar sind damit Markenstreits bei Domians nicht ganz auszuschließen. Doch wäre es laut Lenz-Hawliczek sinnvoll darüber nachzudenken, Teile der neuen Regeln auch für alte Domainendungen zu übernehmen. "Die meisten Probleme gibt doch letzlich bei .com", meint er. (pte)
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