Die Vermietungsleistung im ersten Halbjahr 2017 liegt mit 86.000 m2 ca. 32 Prozent unter dem Vorjahresniveau von ca. 125.000 m². Auf das erste Quartal entfielen heuer ca. 36.000 m2, das zweite Quartal zeigte sich mit einem Flächenumsatz von ca. 50.000 m2 stärker, womit eine Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu verzeichnen ist, so EHL Immobilien zur Entwicklung des Wiener Büromarkts im 1. Halbjahr 2017.
Die Leerstandsrate betrug am Ende des ersten Halbjahrs 5,6 Prozent. Sie lag damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als zu Jahresbeginn und um 0,8 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem ersten Halbjahr 2016. Damit weist Wien nach wie vor eine der niedrigsten Leerstandsraten unter den europäischen Metropolen auf. Das hinter den Erwartungen gebliebene Ergebnis im ersten Halbjahr ist mitunter durch noch ausständige Mietvertragsabschlüsse einiger Großmieter zu begründen, die für H1 prognostiziert waren.
Mietpreise durchwachsen
Die Büromieten stellten sich im ersten Halbjahr 2017 stabil dar und konnten ihr Niveau halten. Die Spitzenmieten liegen weiter bei 26,00 EUR/m2 und werden in den repräsentativen Spitzenlagen der Innenstadt erzielt. In den neu auf den Markt kommenden hochwertigen Projektentwicklungen bewegen sich die Nettomieten zwischen 15,00 und 22,00 EUR/m2 und damit über dem aktuellen Marktdurchschnitt. Die Durchschnittsmieten blieben im ersten Halbjahr stabil und liegen derzeit bei 14,30 EUR/m2. In Lagen außerhalb der Bürocluster sowie in veralteten Objekten sind die Mieten hingegen weiter unter Druck und bewegen sich zwischen 9,00 und 12,00 EUR/m2.
Die zentrumsnahen Bürocluster entwickelten sich im ersten Halbjahr deutlich besser als der Gesamtmarkt. Dies liegt an den hochwertigen Büroprojekten, die sich überdurchschnittlich starker Nachfrage erfreuen. Ein Beispiel dafür ist für EHL die Region rund um den Hauptbahnhof oder die Region Lassallestraße/ Messe/Prater.
Ausblick 2018
Für das zweite Halbjahr 2017 erwartet EHL Immobilien einen Anstieg der Vermietungsleistung, da bereits einige großflächige Vermietungen kurz vor Abschluss stehen und die Pipeline sich vielversprechend darstellt. Aus heutiger Sicht wird dies aber nicht reichen, um die Vermietungsleistung des Vorjahres von über 300.000 m2 zu erreichen.
Ab 2018 sollte sich der wirtschaftliche Aufschwung jedenfalls verstärkt in der Vermietungsleistung zeigen. Unternehmen sind schon jetzt wieder bereit, mehr für Büroflächen zu investieren. Wenn die qualitativ hochwertigen Projekte, die bis Mitte 2018 fertiggestellt werden, bezugsfertig sind, trifft die steigende Nachfrage auf ein entsprechend hochwertiges und vielfältiges Angebot. Aufgrund der Attraktivität des Neuflächenangebots wird sich ein großer Teil der Übersiedlungen auf diese Projekte konzentrieren. Dadurch steigen die Durchschnittsmieten in Wien weiter leicht an. Bei Spitzenmieten ist mittelfristig ein leichter Rückgang zu erwarten, da das Angebot an hochpreisigen Core-Produkten in bester Innenstadtlage vom Markt absorbiert wird und aus heutiger Sicht keine größeren Projekte in diesem Hochpreissegment geplant sind. (jw)
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