„Bei uns sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Besonders die Männer.“
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Die Ungleichberechtigung als weiterer Schritt der Emanzipation
… und wieso sie mehr bringt als Gleichberechtigung
„Die heutige Frau“, so erklärt mir meine Bekannte letztens im Kaffeehaus, „darf sich auf keinen Fall unterkriegen lassen und sollte bloß nicht zu weiblich sein!“ Dabei beißt sie forsch in ihr Briochekipferl. Diesen Satz habe ich so oder so ähnlich schon oft von Frauen gehört. Letztlich gehe es ja um Gleichberechtigung – und das bedeute, dass wir das Gleiche leisten müssen wie Männer und auch in derselben Art und Weise wie sie es tun.
„Warum“, so frage ich sie, „haben wir Frauen solche Angst davor, unsere Weiblichkeit einzubringen? Ist es wirklich der richtige Weg, unser Frau-Sein unter den Tisch zu kehren und uns ans männliche Denkmuster anzupassen?“
„Wie kannst du das nur sagen?“ fragt sie empört. Sie verschluckt sich fast an ihrem Kaffee und die Tasse klirrt, als sie sie heftig auf die Untertasse zurückstellt. „Ich möchte auch mein Stück vom Kuchen haben und Karriere machen. Wieso auch nicht?“ Sie streicht ihren klassisch geschnittenen schwarzen Blazer glatt und fährt sich mit den Fingern durch ihr kurz geschnittenes Haar. Dabei schenkt sie mir einen bösen Blick.
Ich unterdrücke ein Schmunzeln – diese Aussage habe ich schon so oft gehört! „Einerseits bin ich der Meinung, dass es keinen Kampf geben soll. Sicher war es nötig, für die Rechte der Frauen zu kämpfen. Aber wollen wir wirklich bei der Kampfmetapher bleiben? Sollen wir Frauen jetzt die Männer unterdrücken, zur Abwechslung? Das ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg.“ Meine Gesprächspartnerin schaut mich noch immer an. Dieses Mal jedoch neugierig.
Also fahre ich fort: „Es sollen beide Geschlechter nebeneinander bestehen können. Aber eben ungleichberechtigt. Weil Frauen andere Stärken und Schwächen haben als Männer. Zum Beispiel sind viele Frauen risikoscheuer als Männer und gleichzeitig kontakt- bzw. kommunikationsfreudiger. Und genau das ist es, was vielen Unternehmen fehlt. Ungleichberechtigt erfolgreich bedeutet für mich, dass Frauen in ihrem Job eben genau diese weiblichen Eigenschaften einsetzen können und sich nicht verbiegen müssen, um wie ihre männlichen Kollegen zu werden.“
„Du meinst also, “ sagt meine Bekannte und nimmt einen Schluck Kaffee, „dass Frauen und Männer nicht gleich sind?“ – „Genau!“ antworte ich mit einem Lächeln. „Und wenn wir diese Unterschiede nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern auch leben, ergibt sich die von mir angesprochene Ungleichberechtigung, die zu einem ganzheitlicheren Führungsstil führt, von dem alle profitieren.“
Nun beißt sie kräftig in ihr Kipferl, schenkt mir ein zufriedenes Lächeln und nickt mir bestätigend zu. „Dieser Ansatz gefällt mir!“ Wenn dieser Ansatz auch Ihnen gefällt, finden Sie mehr dazu auf meiner Webseite www.reginakmenta.com. Dort finden Sie auch Informationen über meine Vorträge und mein Coaching-Angebot zum Thema „Ungleichberechtigt erfolgreich“. Ich freue mich auf Ihren Besuch und auf zahlreiche Kommentare in meinem Blog!
Herzlichst, Ihre Regina Kmenta